Wandern mit KinderwagenDas Wandern ist der Eltern Lust ... und die vom Baby
Die Natur und die Berge geniessen: Das geht auch wunderbar mit Baby. Beim Wandern mit Kinderwagen oder dem Tragerucksack sind die Eltern mobil. Wer hoch hinaus will, sollte jedoch ein paar Sicherheitsregeln kennen.
Die gute Luft und die unberührte Natur machen das Wandern jedesmal zu einem Erlebnis. Um das Kind an der Wanderung teilhaben zu lassen, müssen Sie für Sicherheit sorgen. Unterwegs sollten Kinder erst in der Kraxe getragen werden, wenn sie sitzen können. Im Tragetuch oder im Baby Tragerucksack können sie aber schon früher die Berge entdecken.
Weitere Transportmöglichkeiten zum Wandern mit Baby
Im Tragetuch können schon Neugeborene ab der ersten Woche mit zu einen Spaziergang kommen. Voraussetzung ist die richtige Wickeltechnik, damit das Baby gut abgestützt ist und bequem sitzt. Bei längeren Ausflügen sollten die Eltern für sich ein Ersatztop einpacken, denn mit dem Kind am Körper wird es schnell sehr heiss. © iStock, Getty Images Plus
Aber Achtung: Zuviel des Guten schadet Babys
Über 2000 Höhenmeter sollten die Kleinsten noch nicht gebracht werden – so die Empfehlung der meisten Experten, zumindest nicht, wenn sie es nicht gewohnt sind. Babys kommen mit der dünnen Luft in grossen Höhen nicht gut zurecht. Besonders problematisch sind grosse Höhenunterschiede.
Das Wichtigste in Kürze
- Wandern mit Baby ist bis zu einer Höhe von 2000 Metern unbedenklich.
- Eltern sollten jedoch bei der Wahl der Tragemöglichkeit auf Sicherheit und Temperatur Ihres Babys achten.
Während der Fahrt mit der Gondel oder dem Sessellift, hilft es dem Baby sehr, wenn es an etwas nuckeln kann. Ein Nuggi bietet sich an und das Stillen während der Fahrt. So kann der Druck besser ausgeglichen werden und Schmerzen im Ohr werden vorgebeugt. Beim Wandern mit Kindern, die schon etwas älter sind hilft ein Bonbon oder regelmässig ein paar Schlücke zu trinken.
Problem beim Wandern mit Kind: Die Temperatur
Je kleiner Kinder sind, desto weniger können sie ihren Temperaturhaushalt bei der Wanderung regulieren. Das bedeutet: Ihnen ist schnell zu heiss oder zu kalt. Eltern sollten die Temperatur der Kinder im Nacken daher regelmässig überprüfen und genug und entsprechende Wechselkleidung dabeihaben.
Und noch ein wichtiger Aspekt unterwegs: In den Bergen ist die Sonne stärker und die dünne Babyhaut zudem noch sehr sensibel. Deshalb gehören ein guter Sonnenschutz und eine geeignete Sonnencreme unbedingt ins Ausflugsgepäck.
Sturzgefahr
Mit der Kraxe oder einem speziellen Baby Tragerucksack auf dem Rücken oder bei kleineren Kindern mit der Bauchtrage, verliert man leicht das Gleichgewicht auf dem Weg. Dazu kommt, dass es naturgemäss auf Wanderwegen in den Bergen oft auf und ab geht. Skistecken oder andere Stützen können gute Dienste leisten und den Träger beim Wandern mit Baby vor Stürzen bewahren.
Es braucht in erster Linie genügend Zeit, sagt der Schweizer Alpenclub.
Spass macht es nur, wenn es allen Spass macht
Daher sollten Wanderungen mit der Familie und kleinen Kindern – egal ob auf dem Berg oder im Flachen – überschaubar lang gehalten werden. Babys halten es manchmal viele Stunden in der Trage oder im Kinderwagen aus. Krabbelkinder und Laufanfänger dagegen wollen und sollen ihrem Bewegungsdrang freien Lauf lassen. Regelmässige Bewegungspausen für die Kleinen sind daher unbedingt empfohlen.
«Damit eine Wanderung mit Kindern für alle Beteiligten zum unvergesslichen Erlebnis wird, braucht es in erster Linie genügend Zeit», betont der Schweizer Alpenclub in seiner Broschüre «Höhenflüge». Auch genügend Zeit um die Gegend zu erkunden, sollten Eltern ihren Kindern lassen. Essenspausen, An- und Abreise sollten mit genug Puffer geplant werden.
Dieses Equipment sollten Eltern mit auf den Berg nehmen:
- Genug zu trinken
- Richtiges Schuhwerk
- Wanderstöcke
- Wechselkleidung
- Warme und regenfeste Jacken
- Sonnenschutz, denn die UV-Strahlung ist in den Bergen höher
Wanderwege für Familien mit Kleinkindern in der Schweiz
Nicht nur in der oben genannten Broschüre Höhenflug vom Schweizer Alpenclub gibt es viele Tipps für kinderfreundliche Hütten und Wanderwege. Auch die Stiftung SchweizMobil hat einige hindernisfreie Routen zusammengestellt, auf denen insbesonderen Eltern mit Kinderwagen eine schönen Ausflug mit Weitblick in der Schweiz machen können. Diese drei haben uns besonders gut gefallen:
1. Klewenalp-Stockhütte in der Region Nidwalden (Schweiz):
Die Wanderung im Kanton Nidwalden führt von der Bergstation Klewenalp zur Stockhütte und ist mit dem Kinderwagen ohne Probleme zu bewältigen. Für Familien mit Kleinkindern ist der Wanderweg also bestens geeignet. Auf dem Weg liegt das Bergrestaurant Alpstubli. Dort kann eine Pause eingelegt und zu Mittag gegessen werden. Zudem befinden sich diverse Feuerstellen auf der Wanderroute. Das Ziel erreichen Familien nach gemütlichen 1,5 Stunden.
2. Murmeli-Trail am Betelberg (Schweiz):
Die Welt der Murmeltiere: Der Murmeli Weg im Kanton Schwyz führt von der Bergstation Leiterli zur Mittelstation Stoss und ist für geländegängige Kinderwagen geeignet. Der Wanderweg ist mit Feuerstellen und Spielplätzen ausgestattet. Eltern mit Kleinkind sind etwa 1,5 Stunden unterwegs. Auch für grössere Kinder gibt es auf dem Weg einiges zu entdecken.
3. Wanderung von Bauen nach Isleten (Schweiz):
Familien wandern zum schönen Dorf Bauen. Die Strecke liegt direkt am Vierwaldstätter See der Region Uri und dauert etwa 40 Minuten. Rollstühle und Kinderwagen können die Wanderroute problemlos befahren. Am Ende der Tour erwartet Sie ein feines Restaurant – Babynahrung wird hier gerne aufgewärmt.