Weniger ist mehr10 Tipps für die natürliche Hautpflege bei Babys
Wunderbar weich ist die Babyhaut. Damit das so bleibt, wird Hautpflege bei Babys gross geschrieben. Und das Beste: Sie ist viel einfacher als mancher glaubt.
Die Haut von Babys ist ganz anders als die von Erwachsenen. Sie ist nicht nur fünfmal dünner, auch die Talgdrüsen arbeiten noch nicht richtig. Weil der Säureschutzmantel erst nach einigen Monaten ausgebildet ist, sind trockene Stellen oder Rötungen häufig. Schliesslich muss sich die Haut nach der Zeit in der Fruchtblase an eine völlig neue Umgebung, die trockene Luft, anpassen. Mit der richtigen Pflege schützen Sie die zarte Babyhaut auf natürliche Weise.
1. Käseschmiere nutzen
Bei der Geburt sind viele Neugeborene noch mit Käseschmiere, der Vernix bedeckt. Sie schützt die Haut im Mutterleib vor dem Fruchtwasser. Doch auch nach der Geburt hat sie einige wichtige Funktion. Sie ist die perfekte Hautcreme und zieht schnell ein. Früher wurden die Neugeborenen oft noch abgerieben, heute darf sie meist einziehen und die Haut pflegen.
2. Nabel pflegen
Der Nabel des Neugeborenen verheilt in den ersten Wochen nach der Geburt. Dann fällt der trockene Nabelschnurrest ab. Wichtig ist, den Nabel immer trocken und sauber zu halten. Getrocknetes Wundsekret im Nabelbereich wird vorsichtig mit einem vorher in Kochsalzlösung getränktem Wattestäbchen entfernt.
Manche Hebammen empfehlen, den Nabel offen abheilen zu lassen, damit viel Luft an ihn kommt. Andere verbinden ihn mit einer Kompresse. Wichtig ist, dass die Windel nicht am Nabel reibt. Auch das erste Bad warten viele Eltern ab, bis der Nabel abgefallen ist, um Infektionen zu vermeiden. Es gibt aber auch Spitäler, wo das Baby direkt nach der Geburt gebadet wird. Die Entscheidung, wann das erste Bad stattfindet, ist jedem Elternpaar selbst überlassen. Ein gut abgetrockneter Nabel nach einem Bad bleibt aber auch wichtig, wenn der Nabel schon abgeheilt ist. Mit den Fingern wird die Haut leicht gespreizt, um alle Falten zu trocknen, damit sich keine Keime ansiedeln.
3. Selten baden
Baden und anschliessendes Einölen gehört zu den schönsten Ritualen mit Ihrem Kind, weshalb viele Eltern es am liebsten täglich wiederholen möchten. Im ersten Lebensjahr ist die Haut noch sehr dünn und trocken, zu häufiges Baden verstärkt diesen Effekt. Deshalb reicht ein Bad pro Woche völlig aus.
In den ersten vier bis sechs Lebenswochen sollten Sie zudem auf seifenhaltige Pflegeprodukte verzichten, da die Neugeborenhaut noch nicht über einen Schutzmantel verfügt. Ein Bad im klaren Wasser reicht völlig aus. Den besten Badezusatz überhaupt, kann man nicht kaufen: Muttermilch. Von diesem Wundermittel reichen schon einige wenige Tropfen aus. Olivenöl im Wasser bringt hingegen nichts. Der Grund: Das Öl verbindet sich nicht mit dem Wasser.
Bei der Pflege nach dem Bad gilt ebenfalls die Devise «Weniger ist mehr». Die Pflegeprodukte sollten ph-neutral und frei von Parfumstoffen sowie Paraffinen sein. Zum Einölen sind naturbelassene Pflanzenöle wie Mandelöl oder Traubenkernöl geeignet. So wird auch rissige Neugeborenenhaut wieder weich.
4. Haare pflegen
Säugline entwickeln häufig den sogenannten Kopfgneis. Dieser verklebte Talg auf der Kopfhaut entsteht, weil Babys viel mehr Talgdrüsen als Erwachsene pro Zentrimeter Haut haben. Der Gneis kann mit einem Jojoba-Öl eingefettet werden, sollte aber nicht mit einem Waschlappen oder der Bürste abgekratzt werden.
Auch Shampoo brauchen die Kleinen noch nicht. Die meisten Babys haben ohnehin noch nicht viele Haare. Die Kopfhaut ist zudem sehr empfindlich. Sogar pflanzliche Wirkstoffe können dadurch Reaktionen auslösen. Zum Waschen der Haare sind deswegen klares Wasser und ein weicher Waschlappen völlig ausreichend.
5. Den Windelbereich schützen
Bei Babys sind Windelausschläge häufig. Am besten beugen Sie Ihnen vor, indem Sie die Windeln möglichst häufig wechseln. Ständige Nässe kann schnell zu Irritationen in und um den sensiblen Bereich führen.
Parfümierte Feuchttücher können Irritationen verstärken, zum Reinigen reicht ein in wasser getränkter Waschlappen völlig aus. Danach wird der Windelbereich mit einem weichen Tuch abgetrocknet. Rote Stellen werden mit natürlicher Wolfettcreme, Lanolin, oder Bepanthen gepflegt. Es gibt auch spezielle Cremes für den Windelbereich, häufig mit Zink. Ein altes Hausmittel ist Kartoffelmehl. Das stärkehaltige Mehl einfach grosszügig über die frische Windel streuen und leicht andrücken. Lassen Sie Ihr Baby auch mal «unten ohne» strampeln. Je mehr Luft an den wunden Po kommt, umso schneller verheilen die Rötungen.
Wenn die wunden Stellen sich nicht nach wenigen Tagen zurückbilden, kann auch eine Windelallergie vorliegen. In dem Fall sollten Sie den Kinderarzt konsultieren.
6. Mit reinem Öl massieren
Zur Hautpflege gehören auch regelmässige Baby-Massagen. Diese pflegen die Haut sanft und fördern seine gesunde, seelische Enwicklung. Zum Massieren sind reines Mandel-, Jojoba-, Calendula oder Avocadoöl gut geeignet, ebenso wie Feuchtigkeitscremes für Babys. Wichtig ist auch hier, dass die Pflegeprodukte weder mit Konservierungsstoffen belastet, noch Parfüme enthalten. Ungeeignet sind Cremes auf Erdölbasis und Speiseöle.
7. Bei Babypuder und Cremes sparen
In der Babypflege hat sich in den vergangenen 30 Jahren viel geändert. Wurde in den 80er Jahren noch viel Puder verwendet, wird heute das Gegenteil empfohlen. Denn zu viel Puder bei Windelausschlägen verstopft die Poren und macht das Problem nur schlimmer. Auch fettige Cremes können neue Ausschläge hervorrufen. «Weniger ist mehr» gilt deshalb nicht nur bei Duschlotionen, sondern auch bei Hautcremes.
Die Haut von gesunden Säuglingen muss nicht unbedingt eingecremt werden. Ist es trotzdem nötig, am besten eine wasserhaltige Babylotion oder Körpermilch verwenden, denn fetthaltige Cremes ziehen schlecht in die Haut ein. Vorsicht ist auch bei den Inhaltsstoffen geboten. Pflanzliche Zusätze wie Calendula können Allergien auslösen. Chemische Stoffe mit antibakterieller Wirkung wie Triclosan gelten als Krebsausläser. Olivenöl kann die Haut durch Oxidationsprodukte reizen. Für Frühchen gibt es eine besondere Cremes, denn sie können noch nicht den Flüssigkeitshaushalt selbst ausgleichen.
8. Direkte Sonneneinstrahlung meiden
Babyhaut verfügt noch über keinen körpereigenen UV-Schutz. Vor allem in den ersten sechs Lebensmonaten sollte Ihr Baby deshalb nicht dem direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein. Sommer-Kleidung wie ein Hut mit Nackenschutz, langärmlige Bodys und dünne Söckchen schützt die Haut auch bei hohen Temperaturen vor einem Sonnenbrand.
9. Wasser trinken
Wenn Ihr Baby sechs Monate alt ist, sollten Sie anfangen, ihm kleine Wasserschlücke aus der Flasche zu geben. Das Wasser hält die Haut feucht und weich.
10. Neue Babykleidung waschen
Neue Babykleidung fühlt sich weich an, aber Hersteller fügen dem Gewebe häufig Weichspüler hinzu, damit sie sich so gut anfühlen. Der Weichspülrückstand kann auf der Babyhaut Allergien verursachen. Deshalb vor dem Anziehen, die neue Kleidung mit mildem Reinigungsmittel waschen.
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