Bitte nicht stören!Nach der Geburt – Zeit für das Wochenbett
Als Wochenbett bezeichnet man die ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt eines Kindes. In dieser Zeit durchlebt die junge Mutter körperliche und emotionale Veränderungen.
Im Idealfall erholt sich die Mutter im Wochenbett von den Strapazen der Schwangerschaft und der Geburt. Sie sammelt Kräfte für die bevorstehende Zeit mit dem Säugling. Wie rasch das gelingt, hängt auch sehr stark vom Grad der Unterstützung durch Familie und Freunde ab. In den ersten Tagen sollte die Mutter sich schonen und vor allem nicht schwer heben. Daher hat der Gesetzgeber auch ein Beschäftigungsverbot im Ausmass von acht Wochen festgelegt.
Bei einer natürlichen Geburt wird der Grossteil der Mütter bereits nach zwei bis drei Tagen gemeinsam mit dem Baby in häusliche Pflege entlassen. Zu Hause hat jede Mutter das Recht auf Unterstützung durch eine Hebamme. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten der regelmässigen Besuche bis zum 56. Tag nach der Geburt. Auf der Website des Schweizer Hebammenverbandes finden Sie die Kontaktdaten von Hebammen in Ihrer Nähe.
Hier erhalten Sie weitere wertvolle Tipps fürs Wochenbett
Mutter und Kind müssen sich erst kennenlernen. Die Wochenbettbetreuung muss der Mutter ermöglichen, sich voll auf das Baby konzentrieren zu können.
Wie sich der Körper im Wochenbett verändert
Die Gebärmutter beginnt, sich nach der Geburt auf Ihre ursprüngliche Grösse zurückzubilden. Dieser Prozess dauert ungefähr 10 Tage. Der Körper schüttet dabei das Hormon Oxytocin aus. Es sorgt dafür, dass sich die Gebärmutter rascher zusammenzieht. Dieses Zusammenziehen drückt sich in den ersten Tagen in Form von Nachwehen aus. Sie fühlen sich an wie Regelschmerzen und kommen besonders dann, wenn das Baby gestillt wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Erholung von Schwangerschaft und Geburt.
- Gebärmutterrückbildung, Wochenfluss.
- Emotionale Höhen und Tiefen.
- Bezahlte Hebammenbetreuung zu Hause.
Begleitet wird der Rückbildungsprozess vom sogenannten Wochenfluss – einem starken blutigen Ausfluss. Blut, Schleim und Gewebepartikel aus der Gebärmutter werden abtransportiert.
Der Wochenfluss lässt nach rund einer Woche merklich nach und ist dann nicht mehr rot, sondern bräunlich.
Emotionale Hochs und Tiefs im Wochenbett
Das Wochenbett ist nicht allein auf die körperliche Umstellung beschränkt. Wöchnerinnen sind nach der Geburt enormen Hormonschwankungen ausgesetzt. Sie sind sehr empfindlich und verletzlich. Emotionale Höhen und Tiefen wechseln sich ab. Die junge Mutter benötigt daher besondere Zuwendung, Liebe und das Gefühl der Geborgenheit. Einerseits sind junge Eltern voller Freude über den Familienzuwachs, auf der anderen Seite kommen Ihnen auch Zweifel, ob Sie der verantwortungsvollen Aufgabe gewachsen sind.
Weitere Informationen
Das Universitätsspital Zürich hat zum Thema Wochenbett eine eigene Infobroschüre herausgegeben. Neben sehr detaillierten Informationen enthält sie auch die wichtigsten Adressen für junge Mütter. Wünschen Sie eine Stillberatung, stellt die Website des Berufsverbands der Schweizer Stillberaterinnen Informationen und Kontaktadressen bereit.
Auch Sexualität ist ein Thema, dass junge Eltern beschäftigt. Frauen, die ohne Geburtsverletzungen ins Wochenbett gehen, sind häufig früher wieder sexuell aktiv. Bei stillenden Müttern kann das Stillhormon Prolaktin die Lust vermindern und ein trockenes Scheidenmilieu verursachen.