Erste Hilfe TippsSonnenbrand beim Baby richtig behandeln

Trotz aller Vorsicht kann es schnell passieren: Die Kinderhaut ist gerötet oder sogar leicht verbrannt. Mit diesen 6 Tipps können Sie den Sonnenbrand Ihres Babys behandeln und die Schmerzen schnell lindern.

Wie Sie Sonnenbrand beim Baby vorbeugen und behandeln
Passiert viel schneller als man denkt: Sonnenbrand beim Baby. © iStock / Getty Images Plus

Draussen zu spielen, ist wunderbar. Aber Babys haben nur eine dünne Haut und können nicht nur in der prallen Sonne, sondern sogar im Schatten schnell rot werden.

Dabei hat Sonnenlicht auch viele gute Seiten: Es wirkt sich erwiesenermassen auf die Stimmung aus und regt die Haut zur Produktion von Vitamin D an. Dieses lebensnotwendige Vitamin bildet der Körper vor allem durch den Kontakt der Haut mit der UV-Strahlung. Eine ausreichende Versorgung schützt Kinder vor Rachitis und Erwachsene vor Knochenerweichung.

Es gibt also viele gute Gründe, nicht drinnen zu bleiben. Doch aufgepasst: Zu viel Sonne kann bei empfindlicher Haut schnell einen Sonnenbrand beim Baby verursachen.

So entsteht Sonnenbrand

Die Strahlung der Sonne besteht aus Infrarotstrahlung, sichtbaren Strahlen, dem Licht, und ultravioletten Strahlen. Diese UV-Strahlung macht nur vier Prozent des Sonnenlichts aus. Aber unbemerkt und auch ganz ohne Hitzegefühl können sie die Zellen schädigen und auf der ungeschützten Haut einen Sonnenbrand verursachen.

Ganz konkret sind die UV-A-Strahlen noch harmloser als die UV-B-Strahlen. Während erstere die dunklere Pigmentierung der Haut fördern, wird die Hitze durch die UV-B-Strahlen in die Blutgefässe abgeleitet. Die Haut rötet sich, schwillt ab, wirft Blasen.

Bei Babys ist dies schon nach fünf bis zehn Minuten der Fall. Denn ihre schützende Hautschicht ist dünner als die von Erwachsenen. Ausserdem ist die Melanin-Produktion, welche die DNA vor schädlicher UV-Strahlung schützt, noch sehr tief. Der Körper kann nicht so viel von dem schwärzlich-braunen Pigment produzieren und es schnell zur Hautoberfläche befördern.

3 Schweregrade beim Sonnenbrand

Es gibt verschiedene Schweregrade von Verbrennung durch Sonneneinstrahlung. Bei einer Verbrennung ersten Grades hat Ihr Baby Rötungen und eventuell leichte Schwellungen. Betroffene Hautstellen schmerzen beim Berühren. Bis zur Abheilung dauert es etwa fünf Tage.

Verbrennungen zweiten oder höheren Grades lösen starke Schmerzen und Blasenbildung aus. Es dauert Wochen, bis sie verheilt sind. 

Jeder Sonnenbrand fügt der Erbsubstanz Schaden zu. Daher stehen starke Sonnenbrände in der Kindheit im Zusammenhang mit der Erkrankung an Hautkrebs im Erwachsenenalter. Ein konsequenter Sonnenschutz ab dem Babyalter reduziert das Risiko für Hautkrebs im späteren Leben deutlich.

Sonnenbrand beim Baby vorbeugen

Schützen Sie Ihr Kind im Sommer mit langer, weiter Baumwollkleidung, einer Sonnenbrille, und einem breitkrempigen Sonnenhut mit Nackenschutz gegen UV-Strahlung. So lässt sich Sonnenbrand vorbeugen. Es gibt auch spezielle UV-Sonnenschutzkleidung für Babys. 

Alle Hautpartien, die der Sonne ausgesetzt sind, sollten mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor gegen UV-B-Strahlung und UV-A-Strahlung eingecremt werden. Verwenden Sie reichlich Sonnencreme, damit sie auch wirklich schützt, und cremen Sie die Haut Ihres Kindes regelmässig nach.

So beugen Sie Sonnenbrand beim Baby vor
Um Sonnenbrand beim Baby vorzubeugen, schützen sie es mit langer Kleidung vor den UV-Strahlen. © iStock, GettyImages Plus

Sonnenbrand beim Baby behandeln 

1. Tipp: Schnell ins Haus

Wenn Sie bei Ihrem Kind eine Rötung der Haut erkennen, nehmen Sie es sofort aus der Sonne. Am besten gehen Sie mit ihm ins Haus, da auch im Schatten eine leichte Sonneneinstrahlung besteht. Bis der Sonnenbrand abgeklungen ist, sollten Sie Ihr Baby nicht wieder der Sonne aussetzen. 

2. Tipp: Feuchte Tücher

Befeuchten Sie ein Baumwolltuch mit kaltem Wasser und legen Sie das Tuch auf die betroffene Stelle. Wiederholen Sie dies mehrmals. Die kühlende Wirkung tut Ihrem Baby gut und lindert den Schmerz.

3. Tipp: Hausmittel

Um einen leichten Sonnenbrand zu behandeln, können Sie Kompressen mit kaltem Quark oder Joghurt verwenden. Auch Kamillentee oder Grüner Tee eignen sich zur Beruhigung der Haut. Die Hausmittel wirken entzündungshemmend und lindern den Schmerz. Jedoch sollten Sie die kühlen Quark und Joghurt Wickel wirklich nur bei Ihrem Kind verwenden, wenn die Haut noch keine Bläschen aufweist. Sonst könnten diese platzen und eine Infektion der Haut fördern. 

4. Tipp: After-Sun-Lotionen

In der Apotheke oder Drogerie finden Sie zur Behandlung des Sonnenbrands für Babys geeignete After-Sun-Lotionen oder Sonnenbrandgels. Besonders gut gegen den Schmerz wirkt Aloe Vera. Tupfen Sie das kühlende Gel aus Aloe Vera vorsichtig auf, ohne zu reiben. Eine Alternative ist Ringelblumensalbe. Diese Pflanze wird bei Brandwunden verwendet. Auf fettige Cremes oder Öle sollte verzichtet werden. Denn sie verhindern das natürliche Abkühlen des Körpers. 

5. Tipp: Viel trinken

Geben Sie Ihrem Kind zusätzlich viel zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch den Sonnenbrand auszugleichen und die Heilung der Haut zu unterstützen. Dehydrierung kann zu Kreislaufproblemen führen. 

6. Tipp: Kinderarzt kontaktieren

Erscheinen auf der Haut des Babys dunkelrote Stellen oder bilden sich Blasen, sollten Sie mit den starken Verbrennungen unbedingt zur Behandlung zum Arzt. Auch wenn das Kind trotz Kühlung immer noch starke Schmerzen hat, sollte ein Arzt kontaktiert werden. Öffnen Sie die Brandblasen auf keinen Fall selbst. Denn sie sind ein Schutz vor Infektionen. 

Sonnenstich beim Baby

Unruhe, Erbrechen und ein roter, heisser Kopf deuten auf einen Sonnenstich hin. Dieser entsteht durch starke Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken und führt zu einer Reizung der Hirnhäute. Das kann gefährliche Folgen haben und sogar bleibende Hirnschäden hinterlassen.

Babys sind besonders anfällig für einen Sonnenstich, da sie dünnere Schädelknochen und weniger Haare als Erwachsene haben. Wenn sich innerhalb von 20 Minuten Kühlen keine Besserung der Symptome einstellt, verständigen Sie einen Notarzt.

Hitzeschlag beim Baby

Babys können noch nicht richtig schwitzen. Daher fehlt ihnen die Fähigkeiten, ihren Flüssigkeits- und Wärmehaushalt zu regulieren. Das macht Kleinkinder besonders empfänglich für einen Hitzeschlag. Die Körpertemperatur steigt stark an, die Haut ist rot und heiss. Das Kind scheint verwirrt und schläfrig. Bringen sie es sofort an einen kühlen Ort und rufen Sie den Notarzt.

Um einen Hitzeschlag zu vermeiden, sollte die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr unbedingt gemieden werden. Halten Sie sich immer so gut es geht im Schatten auf. Kinder sollten ausserdem niemals alleine im parkenden Auto gelassen werden, da die Sonne das Innere des Wagens in kürzester Zeit aufheizt. Im schlimmsten Fall droht der Hitzetod.

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