Nestbau ist etwas Wunderschönes Die 35. Schwangerschaftswoche
Habe ich genug Bodys und Stilleinlagen? Und warum ist der Wickeltisch noch nicht aufgebaut? In der 35. Schwangerschaftswoche (SSW) haben viele werdende Eltern plötzlich Eile, das Nest für das Baby herzurichten. Wir beantworten die häufigsten Fragen zu dieser Woche. Und denken sie daran, Ihr Baby hört alles!
So entwickelt sich Ihr Baby in der 35. Schwangerschaftswoche
Mitten im neunten Monat der Schwangerschaft ist es nun tatsächlich geschafft: Die Entwicklung der Lunge ist fertig. Ihr Baby ist ab der 35. Schwangerschaftswoche (SSW) sehr wahrscheinlich in der Lage, ohne Hilfe zu atmen. Die Nebennieren produzieren aber weiterhin viel Cortisol, damit genug Surfactant gebildet werden kann. Denn dieses ermöglicht erst den Gasaustausch und die Lungenfunktion nach der Geburt, wenn Ihr Kind auf der Welt ist. Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich der Fötus entwickelt. Zur Erinnerung: Erst in der 29. Schwangerschaftswoche (SSW) wurde mit der Bildung von Surfactant überhaupt begonnen. Jetzt ist die Entwicklung der Lunge schon voll ausgereift.
Grösse und Gewicht vom Baby
In der Schwangerschaftswoche 35 (SSW) schlägt das Herz des Babys im Bauch etwa 110 bis 150 Mal pro Minute, es hat in dieser Woche der Schwangerschaft schon ein Gewicht von 2500 Gramm. Gut 200 Gramm Gewicht pro Woche nimmt das Kind zu. Das Verdauungssystem des Babys ist darauf vorbereitet, flüssige Nahrung zu sich zu nehmen. Das Kindspech, Mekonium, ist eine dunkelgrüne klebrige Masse, die den Darm ausfüllt. Sie besteht vor allem aus alten Hautzellen, Lanungo-Haar und Ausscheidungen von Darm, Leber und Gallenblase. Normalerweise scheidet das Baby das Kindspech mit dem ersten Stuhl nach der Geburt aus. Findet sich hingegen Mekonium im Fruchtwasser im Bauch der Schwangeren, steht das Baby unter Stress. Die Geburt muss gut überwacht werden, denn das Baby soll gesund auf die Welt kommen.
In der 35. Schwangerschaftswoche (SSW) hört das Baby auch schon sehr gut. Mehr zur Entwicklung in dieser Schwangerschaftswoche (SSW): Ihr Kind merkt sich Geräusche. Ihm nun vorzusingen oder Lieder vorzuspielen, hinterlässt einen bleibenden Eindruck, wenn das Kind dann einmal auf der Welt ist. Überhaupt ist Musik ein schönes verbindendes Element zwischen Kind und Eltern, auch bereits während der Schwangerschaft. Sie fördert laut Studien nicht nur die Gehirnentwicklung im Mutterleib, sondern auch die Sprachentwicklung Ihres Kindes wenn es auf der Welt ist.
Und noch ein kleines Detail zur Entwicklung im Bauch für diese Woche der Schwangerschaft: In der 35. Schwangerschaftswoche (SSW) senken sich bei Jungen die Hoden in den Hodensack. Vielleicht haben sie dies aber schon längst getan. Bei manchen Kindern wandern die Hoden sogar erst nach der Geburt im ersten Lebensjahr an ihren richtigen Platz.
Die 35. Schwangerschaftswoche
Habe ich genug Strampler, Windeln und Stilleinlagen für mein Kind? In der 35. Schwangerschaftswoche (SSW) macht sich der Nestbautrieb bei den werdenden Eltern bemerkbar. © iStock, Getty Images Plus
In der 35. SSW ist das Baby so gross wie eine Futuro-Melone, misst 46 Zentimeter und wiegt 2,5 Kilo. © iStock, Getty Images Plus
Spiegelein, Spieglein an der Wand.... Trotz neuen Hautunreinheiten aufgrund der Gewichtszunahme fühlen Sie sich wunderschön. © iStock, Thinkstock
Ihr Körper in der 35. Schwangerschaftswoche (SSW)
Diese Entwicklung in der Schwangerschaft ist schon seltsam: Da ist der Körper so beschäftigt mit der Geburtsvorbereitung und das Baby braucht so viel Energie der Mutter. Und die? Die hat keine Ruhe stillzusitzen, sondern ist dabei zu putzen, die Wände zu streichen, Teppiche zu reinigen oder Küchenschränke auszuwischen. Ist doch verrückt! Warum bloss jetzt?
Die Antwort auf das ungewöhnliche Phänomen ist der Nesttrieb. Es wird vermutet, dass die Vorbereitung der Wohnung in diesen Wochen während der Schwangerschaft mit der psychologischen Vorbereitung der Schwangeren auf die Geburt zusammenhängt. Erst wenn das Zuhause bereit ist, können Schwangere wirklich entspannen und auf das Geburtsgeschehen einlassen. Ist es Zufall, dass die Wehen häufig einsetzen, wenn die Frauen sich zufrieden nach dem Arbeitseinsatz zurücklehnen? Umgekehrt beklagen Frauen, die früh entbinden, dass sie wenig Zeit hatten, sich auf ihr Neugeborenes vorzubereiten.
In Vorbereitung auf die Geburt beginnen sich die Gelenke Ihres Beckens zu weiten. Verantwortlich dafür ist nicht nur das Gewicht Ihres Babys, sondern auch ein Schwangerschaftshormon namens Relaxin. Ein Ziehen und Schmerzen im Beckenbereich ist daher im aktuellen Stadium der Schwangerschaft normal. Ob es sich um Braxton-Hicks-Kontraktionen oder sogar schon um Vorwehen handelt, das weiss am besten Ihre Hebamme. Echte Wehen wirken sich auf den Muttermund aus. Die Wehen verschwinden auch in einem warmen Bad nicht. Wenn Sie die Art der Wehen nicht unterscheiden können, nehmen Sie einfach ein warmes Bad.
Tipps für diese Woche
- Beckenbodenübungen nicht vergessen.
- Am besten weiterhin täglich eine Dammmassage machen.
- Schmeckt der Himbeerblättertee?
- Zeit für Pausen beim Heimwerkern nehmen.
- Welche Windelsorte nehmen Sie?
- Gefriertruhe und Kühlschrank auffüllen
- Einen schönen Abend zu zweit planen.
Ab dem ersten Tag der 35. Schwangerschaftswoche (SSW) vollbringt der Körper Höchstleistungen. Die Blutmenge im Körper erreicht jetzt ein Maximum von fünf Litern. Manchmal steigt es bis zur Geburt Ihres Kindes sogar noch weiter an. Im Blut ist der Anteil der Flüssigkeit, des Blutplasmas, höher als derjenige der roten Blutkörperchen. Durch dieses verdünnte Blut ist die Anämie im letzten Trimester ein häufiges Problem. Bei den Vorsorgeuntersuchungen wird daher immer der Hämoglobinwert des Blutes untersucht. Ein Eisenmangel kann durch Tabletten ausgeglichen werden. Allerdings lösen sie häufig Verstopfungen aus.
Die typischen Beschwerden in der Schwangerschaft nehmen in den kommenden Wochen noch einmal zu. Verdauungsprobleme, Hautprobleme, Kurzatmigkeit, Hämorrhoiden und Rückenschmerzen lassen Sie die Geburt herbeisehnen. Die Blasenschwäche beim Husten oder Lachen ist besonders unangenehm. Dagegen hilft es aber nicht, weniger zu trinken. Besser ist tägliches Beckenboden-Training und zur Not eine Einlage im Slip.
Diese letzten Wochen vor der Geburt sind auch eine sehr emotionale Zeit. Vorfreude mischt sich mit der Angst vor der Geburt. Ständig drehen sich die Gedanken um das Baby, die Konzentration fällt schwer. Das ist besonders bei berufstätigen Frauen ein Problem. Ist die Belastung zu gross, wird die Frauenärztin Sie auch für die restliche Zeit vor der Geburt krankschreiben. Typisch ist auch, dass traurige Ereignisse Sie mehr berühren als früher, vor allem wenn ein Kind involviert ist. Suchen Sie sich den nächsten Kinofilm also gut aus. Sie haben einiges erlebt in den letzten Schwangerschaftswochen, seien Sie gespannt und freuen Sie sich auch auf die nächsten Wochen!