AnsteckungsgefahrRöteln bei Schwangeren und Kindern

Röteln sind eine typische Kinderkrankheit, die aber auch bei Erwachsenen auftreten kann. Eigentlich sind sie harmlos – nicht jedoch während einer Schwangerschaft. So sorgen Sie richtig vor.

Röteln beim Baby und in der Schwangerschaft

Symptome und Verlauf der Erkrankung

Die Röteln-Infektion erfolgt durch direkten Kontakt, zum Beispiel durch Niesen, Husten oder Küssen. Das charakteristischste Symptom ist ein Hautausschlag, der meist hinter den Ohren oder im Gesicht beginnt und sich von dort über den ganzen Körper verbreitet. Er ist hellrot, kleinfleckig und nicht zusammenfliessend und verschwindet nach ungefähr drei Tagen wieder.

Zusätzlich fühlen sich die Infizierten krank, zeigen Erkältungssymptome wie erhöhte Temperatur, Kopf-, Gelenk- und Gliederschmerzen und bekommen teilweise eine Bindehautentzündung. Oft sind bei einer Röteln-Infektion zudem die Lymphknoten im Nacken und hinter den Ohren empfindlich auf Druck.

Das Wichtigste in Kürze

  • Röteln verlaufen meist harmlos. Gefährlich ist eine Infektion für Schwangere, da sie das Ungeborene schädigen kann.
  • Frauen, die schwanger werden möchten, sollten ihre Immunität testen und sich impfen lassen.
  • Kinder können mit einer Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft werden.

Röteln können auch ohne Symptome verlaufen: Die Hälfte der Erkrankten – Erwachsene wie auch Kinder – bemerken von der Krankheit gar nichts.

Röteln sind keine schlimme Krankheit. Im Normalfall verlaufen sie ohne Komplikationen und heilen problemlos aus. Gefährlich ist die Infektion aber in der Schwangerschaft.

Röteln können das Ungeborene schädigen

Erkrankt eine werdende Mutter während der ersten 17 Schwangerschaftswochen an Röteln, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr Kind im Mutterleib geschädigt wird. Durch die Plazenta kann das Röteln-Virus zum Kind vordringen und das Organ befallen, das gerade gebildet wird. So kann es zu Herzfehlern, grauen Star, Ohrenschäden, Knochenfehlbildungen oder Fehlentwicklungen des Gehirns kommen.

Je später in der Schwangerschaft die Infektion auftritt, umso geringer sind die zu erwartenden Schäden beim ungeborenen Kind. Erkrankt eine Schwangere in der Frühschwangerschaft, wird ihr unter Umständen sogar zum Abbruch der Schwangerschaft geraten, weil mit schweren Schädigungen des Kindes zu rechnen ist. Ab der 18. Schwangerschaftswoche ist eine Schädigung des Kindes unwahrscheinlich. 

Vor der Schwangerschaft die Immunität prüfen

Vor einer geplanten Schwangerschaft sollten Frauen ihre Immunität gegen das Röteln-Virus bei einem Arzt abklären lassen. Durch eine Blutuntersuchung ist dies am sogenannten Röteln-Titer erkennbar. Ist keine Immunität vorhanden, empfiehlt sich die Impfung gegen das Röteln-Virus. So bildet der Körper genügend Antikörper, dass die werdende Mutter danach nicht mehr an Röteln erkranken kann.

Zu Beginn der Schwangerschaft klärt der Frauenarzt auf jeden Fall ab, ob die Schwangere immun gegen die Erkrankung ist.

Den Kontakt mit Infizierten meiden

Wird eine Frau schwanger, die nicht geimpft oder durch eine frühere Rötelninfektion immun ist, sollte sie auf jeden Fall den Kontakt mit Infizierten meiden. Da die Hauptüberträger Kinder sind, sollten vor allem Frauen in Berufen mit Kontakt zu Kindern vorsichtig sein, zum Beispiel Lehrerinnen oder Kleinkindererzieherinnen.K

Kommt es dennoch zu einem Kontakt mit einer infizierten Person, sollte die Betroffene sofort zum Arzt gehen. Denn in den ersten fünf Tagen nach einer möglichen Rötelninfektion kann dieser eine passive Immunisierung mit Röteln-Immunglobulin durchführen, um das Virus abzutöten und eine Erkrankung zu verhindern.

Röteln bei Kindern sind eher harmlos

Die Krankheit ist sehr ansteckend, gehört jedoch zu den eher harmlosen Infektionskrankheiten. Neugeborene und Säuglinge erkranken sehr selten daran, da sie noch durch ihre Zeit im Mutterleib dagegen geschützt sind. Bei kleinen Kinder verläuft die Erkrankung in der Regeln mit milden Symptomen. Ihr Allgemeinbefinden wird oft kaum beeinträchtigt. Sichtbar ist vor allem der Hautausschlag.

Wichtig ist auch hier: Erkrankt ein Kind an Röteln, sollte es von Frauen in der Schwangerschaft und von Frauen, die schwanger werden möchten, ferngehalten werden.

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 Impfung beugt Röteln bei Babys vor. © Gajus/iStock, Thinkstock

Impfung für Kinder wird empfohlen

Röteln in grösserem Ausmass treten in unseren Breitengraden nur alle paar Jahre auf. Um die Verbreitung des Virus zu unterbinden und somit schwangere Frauen und deren ungeborene Kinder zu schützen, empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit (BAG), Säuglinge dagegen impfen zu lassen.

Es gibt eine kombinierte Impfung für Masern, Mumps und Röteln, genannt MMR-Impfung. Seit dem Jahr 2019 empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die erste Dosis der zweimaligen Impfung für alle Säuglinge im Altern von neun Monaten und die zweite Dosis im Alter von zwölf Monaten. Die Impfung führt zu lebenslanger Immunität gegen das Virus.

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