Symptome und BehandlungDie häufigsten Kinderkrankheiten

Fieber, Windpocken, Scharlach: Das Immunsystem von Babys baut sich nur langsam auf und macht die Kleinen anfällig für Krankheiten. Das sind die sechs häufigsten Kinderkrankheiten in der Schweiz.

Die häufigsten Kinderkrankheiten
Wenn das Baby sich von einer der häufigsten Kinderkrankheiten erholt, hilft es, wenn der geliebte Teddy auch Fieber messen muss. © iStock / Getty Images Plus

1. Dreitagefieber

Liste der häufigsten Kinderkrankheiten.
Das hohe Fieber kann drei bis vier Tage andauern. © iStock, Thinkstock

Das Dreitagefieber tritt vorwiegend bei Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und drei Jahren auf. Es wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Der Ausbruch bietet einen lebenslangen Schutz vor nochmaliger Ansteckung.

Charakteristisch ist ein sehr hohes Fieber bis zu 40 Grad, das drei bis vier Tage anhält. Klingt das Fieber ab, breitet sich ein leichter Ausschlag an Bauch und Rücken aus. Komplikationen können in Form von Fieberkrämpfen auftreten. In den meisten Fällen reichen Wadenwickel, fiebersenkende Medikamente und ausreichend Flüssigkeit für die Genesung der Kinder aus. Eine Impfung gibt es nicht.

2. Röteln

Diese Infektionskrankheit wird von Viren ausgelöst. Charakteristische Symptome sind Kopfschmerzen, leichtes Fieber und schmerzende, geschwollene Lymphknoten. Später kommen rötliche Flecken vor allem im Gesicht hinzu.

Röteln treten nur einmal auf, danach ist die Person immun. Behandelt werden die Kinder mit fiebersenkenden Mitteln und Wärme an den schmerzenden Lymphknoten. Es gibt eine Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln, die nach dem neuen Impfplan schon für neun Monate alte Säuglinge empfohlen wird.

3. Windpocken

Liste der häufigsten Kinderkrankheiten.
Windpocken sind eine hochansteckende Krankheit. © iStock, Thinkstock

Wilde Blattern werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Sie sind sehr ansteckend. Charakteristisch dafür sind Fieber und ein juckender, bläschenförmiger Ausschlag. Meist bekommten Menschen die Windpocken nur einmal. Das Virus kann aber später Gürtelrose hervorrufen. Sind alle Bläschen eingetrocknet, besteht keine Ansteckungsgefahr mehr.

Therapiert wird mit Lotionen, die den Juckreiz stillen, fiebersenkenden Mitteln und bei schweren Verläufen einem Medikament, das die weitere Ausbreitung der Viren eindämmt. Baumwollkleidung und kurze Fingernägel können Kratznarben verhindern. Die Kinder sollten nicht baden, sondern nur lauwarm duschen.

Komplikationen wie Lungenentzündung oder Gehirnhautentzündung sind bei Kindern äusserst selten. In der Schweiz können Babys gegen Windpocken geimpft werden. Empfohlen wird die Impfung in Kombination mit Mumps, Masern und Röteln.

4. Scharlach

Bei dieser Kinderkrankheit handelt es sich um eine bakterielle Streptokokken Infektion. Typisch sind plötzliches, hohes Fieber, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Später zeigt sich ein intensiv roter Ausschlag in Achselhöhlen, Leistenbeugen und Oberschenkelinnenseiten. Nach einer Woche klingen die Symptome ab, gleichzeitig schuppt die Haut an Händen und Füssen. Die Behandlung mit einem Antibiotikum ist sinnvoll, um Komplikationen zu vermeiden. Eine Impfung gegen Scharlach existiert nicht.

5. Masern

Liste der häufigsten Kinderkrankheiten.

Der Ausschlag bei Masern ist grossflächig. © iStock, Thinkstock

Masern werden durch das Masernvirus verursacht. Die Inkubationszeit von Masern beträgt sieben bis 18 Tage. Danach treten grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schnupfen, Husten, rote geschwollene Augen und Bindehautentzündung auf. In der zweiten Phase zeigt sich laut dem Bundesamt für Gesundheit der Hautausschlag mit roten flächenartigen Flecken. Der häufig juckende Ausschlag wird begleitet von hohem Fieber, Appetitverlust und starkem Unwohlsein. In diesem Stadium ist das erkrankte Kind bereits seit vier Tagen ansteckend. In schweren Fällen können Masern eine schwere Hirnhaut- und Lungenentzündung auslösen.

Angewendet werden fiebersenkende Mittel. Abgedunkelte Räume oder das Tragen von Sonnenbrillen schonen die Augen. Es gibt kein Medikament, nur eine vorsorgende Masernimpfung in Kombination mit Mumps und Röteln. Da die Krankheit wieder häufiger ausbricht, auch in der Schweiz, sollen Babys laut dem neuen Impfplan in der Schweiz früher geschützt werden. Säuglinge werden nun mit neun Monaten und zwölf Monaten geimpft.

6. Hand-Mund-Fuss-Krankheit

Die Hand-Mund-Fuss-Krankheit ist viral bedingt. Sie wird durch eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Typisch dafür sind Schwindel, Gliederschmerzen, Fieber, Übelkeit oder Halsschmerzen. An den Händen, Füssen und der Mundschleimhaut bilden sich Flecken, Bläschen und Knötchen aus, die schmerzen können. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind trotzdem ausreichend trinkt. Behandelt wird mit schmerzstillenden Gels. Die Dauer der Erkrankung beträgt acht bis zwölf Tage. Komplikationen sind sehr selten. Spezielle Medikamente oder Impfungen gibt es nicht.

Publiziert von der Redaktion

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