Gleich geht es los!Das sind die Anzeichen für die Geburt
Typisch sind regelmässige Wehen in immer kürzer werdenden Abständen. Aber nicht immer sind die Anzeichen der Geburt so eindeutig. Diese 6 unscheinbaren Anzeichen sollten Sie deshalb auch kennen.
Die Gebärmutter gibt bei der Geburt den Ton an. Aber nicht erst dann. Sie trainiert schon ab dem zweiten Trimester fleissig für die starken finalen Wehen. Schon ab der Schwangerschaftsmitte, etwa ab der 24. Schwangerschaftswoche, spüren viele Frauen, wie sich die Gebärmutter verkrampft oder der Bauch kurz hart wird. Das ist jedoch individuell sehr unterschiedlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab Mitte der Schwangerschaft treten Vorwehen auf.
- Übungs- und Senkwehen bringen das Kind im letzten Trimester in die richtige Geburtsposition.
- Geburtswehen läuten die erste der vier Geburtsphasen ein.
Sollten die Schmerzen aber häufiger und regelmässig auftreten, sollte ein Arzt informiert werden. Nur so können Risiken, die zu einer Frühgeburt führen, abgeschätzt werden. Dies insbesondere bei Mehrlingsschwangerschaften. Prof. Dr. med. Hans-Ulrich Bucher von der Klinik für Neonatologie des Universitätsspitals in Zürich bemerkt dazu im Swiss Medical Forum, dass «Mehrlinge fast immer zu früh auf die Welt kommen und dadurch vermehrt Komplikationen erleiden, die sich lebenslang nachteilig auswirken können. Während eine Einlingsschwangerschaft im Durchschnitt 40 Wochen dauert, dauert sie 36 bis 37 Wochen bei Zwillingen».
Die 6 kleinen Geburtsanzeichen
Meistens völlig unbemerkt, macht sich der Körper bereit für die Geburt des Babys. Kleine Zeichen bemerkt die werdende Mutter schon früh. Zum Beispiel die Vormilch, die manchmal aus den grossen dunklen Brustwarzen läuft, oder dem Bauch, der immer wieder hart wird. Aber auch auf diese kleinen typischen Anzeichen, lohnt es sich in den letzten Wochen der Schwangerschaft zu achten.
1. Innere Unruhe
Stillsitzen? Unmöglich!Viele Schwangere sind hibbelig in den letzten Wochen vor der Geburt. Die Neugierde steigt: Wie mag das Baby wohl aussehen und am welchen Tag kommt es denn nun endlich zur Welt? Die Aktivität vom Nestbau bis zum Bedürfnis gerne Treppenzusteigen kann auch mal die Wehen auslösen. Ist es dafür noch zu früh, wäre es besser, ein paar Mal am Tag gemütlich auf dem Sofa Platz zu nehmen.
2. Schleimabgang
Vor der Geburt kann sich der vaginale Ausfluss verändern. Häufig wird er flüssiger, manchmal sogar leicht blutig. Das hängt damit zusammen, dass sich der Schleimpfropf löst. Dieser hat die gesamte Schwangerschaft hindurch den Muttermund fest verschlossen. Dadurch wurde das Baby vor Infektionen geschützt. Wann sich der Schleimpfropf löst, ist sehr unterschiedlich – manchmal schon mit den ersten Wehen, manchmal erst kurz vor der Geburt.
3. Rückenschmerzen
Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass es sich am Bauch bemerkbar macht, wenn das Baby das Licht der Welt erblicken möchte. Vielmehr bemerken viele Schwangere zuerst die unangenehmen Rückenschmerzen. Diese sind jedoch meist stärker als die Probleme, die der Rücken durch das Hohlkreuz und veränderte Körperhaltung oder die weichen Sehen bereits in der Schwangerschaft gemacht hat.
4. Übelkeit
Richtig schlecht fühlen sich manche Schwangere plötzlich vor der Geburt. Das hängt vor allem mit der Hormonveränderung zusammen, die der Körper vor dem Einsetzen der Geburtswehen durchläuft.
5. Durchfall
Ebenfalls mit den Hormonen hängt der plötzliche Durchfall oder dünne Stuhl zusammen. Konkret bedeutet dies: Durch die Wehenaktivität gelangen Prostaglandine von der Gebärmutterwand in den Darm und beeinflussen die Verdauung.
6. Schlafstörungen
Mit dem riesigen Babybauch schläft es sich ohnehin nicht mehr so angenehm. Dazu kreisen die Gedanken der Schwangeren immer mehr um die Geburt. Aber nicht nur diese beiden Aspekte rauben Ihnen den Schlaf. Die Schlafstörungen werden auch durch die Wehen und hormonelle Veränderung verursacht.
Senkwehen und Co.: Die wichtigsten Wehen
Während die Vorwehen, auch Übungswehen oder Braxton-Hicks-Kontraktionen genannt, ab der 20. Schwangerschaftswoche auftreten und die Gebärmutter auf die Geburt vorbereiten. Gibt es ab der 35. Schwangerschaftswoche einen fliessenden Übergang hin zu den Senkwehen.
Diese verkünden noch nicht, dass der Moment der Geburt gekommen ist, sondern dienen dazu, das Kind tiefer ins mütterliche Becken zu senken. Das Kind erreicht mittels dieser Senkwehen nach und nach die richtige Position für die tatsächliche Geburt. Sind die Senkwehen sehr stark, lohnt es sich, wachsam zu sein. Lassen sie sich kaum noch von den Geburtswehen unterscheiden? Dann lohnt es sich, eine Hebamme oder den Arzt zu informieren. Es ist bald so weit.
Eindeutige Anzeichen für die baldige Geburt
Wenn Mütter identifizieren, dass ihre Senkwehen eigentlich schon echte Wehen sind, so steht der freudige Moment schon kurz bevor. Echte Wehen treten häufig und regelmässig auf und lassen auch bei einem Bad im warmen Wasser nicht nach. Die ersten richtigen Wehen verkürzen den Gebärmutterhals und öffnen den Muttermund.
Unter Umständen kommt es sogar schon zum Blasensprung und das Fruchtwasser geht ab. Auch das ist ein sicheres Anzeichen für die bevorstehende Geburt. Viele Spitäler warten wegen der Infektionsgefahr nach der geplatzten Fruchtblase noch rund 24 Stunden ab. Es wird also nicht mehr lange dauern.
Unser Tipp
Bloss keine Zettelwirtschaft: Mit diesen Apps können Sie die Wehenabstände leichter dokumentieren.
Sobald man die Uhr nach dem Rhythmus der auftretenden Wehen stellen kann, ist es ratsam, Kontakt mit dem Arzt oder der Hebamme aufzunehmen. Die Geburtswehen beginnen etwa mit zwanzig Minuten Abstand, die dann immer kürzer werden. Bei einem Abstand von weniger als zehn Minuten, ist es Zeit den Weg ins Spital oder ins Geburtshaus anzutreten. Dort lässt sich besser feststellen, wann es endlich soweit ist. Dauern die Wehen zwischen 20 und 60 Sekunden und kommen sie im Abstand von 5 bis 7 Minuten, wird es jederzeit richtig losgehen. Das Baby ist schon unterwegs.
Aber auch ohne starke Wehen, können Sie bei Unsicherheit, Schmerzen und Fragen jederzeit Ihre Ansprechpartner kontaktieren. Lieber einmal zu häufig gefragt oder vorbeigekommen, als einmal zu wenig. Den einen richtigen Zeitpunkt, um Hilfe zu rufen, gibt es nicht. Sollte die Geburt noch auf sich warten lassen, können Sie immer noch wieder für einige Stunden oder sogar Tage nach Hause gehen. Jede Entbindung verläuft anders, das gilt auch für die Anzeichen der Geburt.