Toben mit Papa!Warum die Beziehung zum Vater für das Baby so wichtig ist
Neugeborene haben naturgemäss eine enge Beziehung zur Mutter. Aber auch die Väter können und sollten eine enge Beziehung zum Kind aufbauen. Das gibt kleinen Kindern Kraft fürs Leben.
Durch den engen Kontakt zur Mutter, das Stillen, Schmusen und alltägliche Spielen werden die physischen und seelischen Grundbedürfnisse des Babys erfüllt – so entsteht meist eine sehr innige Beziehung, die natürlich wichtig für die gesunde Entwicklung des Kindes ist. Aber auch Väter können die Bindung zum Kind stärken.
Trotz Vollzeitarbeit tägliche Rituale übernehmen
«Wenn Vater und Mutter je 80 Prozent arbeiten gehen, hat das für beide handfeste Vorteile. Und doch findet dieses Familienmodell in der Schweiz kaum Anklang. Stattdessen ist meist der Mann der Hauptverdiener», heisst es auf der Website der Geschäftsstelle Sozialinfo in Bern.
Wer viel arbeitet, hat wenig Zeit für den Nachwuchs. Aber er kann abends wichtige Aufgaben übernehmen – so regelmässig wie möglich. Kinder lieben Rituale. Wenn Papa sie fast jeden Abend ins Bett bringt, mit ihnen Zähne putzt und vorliest, bauen sie Vertrauen auf.
Mütter geben Ihrem männlichen Partner oft zu wenige Aufgaben, manchmal bewusst, weil sie «klammern», häufig unbewusst, weil sie es ihrem Mann oder Freund nicht zutrauen. Das führt oft dazu, dass die Mutter stark belastet ist und Vater und Kind wenig Chancen bekommen, ganz eng zusammenzuwachsen.
Vater und Mutter fördern das Baby unterschiedlich
Wenn das Neugeborene zum Kleinkind wird, kann der männliche Part der Eltern weitere Aufgaben übernehmen. So wird das Kind unterschiedlich beschäftigt und gefordert. Denn es gibt laut Prof. Margit Stamm, ehemals an der Universität Fribourg (CH), Unterschiede in den Interaktionsstilen zwischen Vätern und Müttern. Väter hätten eine stärkere Neigung, die physischen Fähigkeiten des Kindes anzuregen. Dies fördert Vater-Sohn-Beziehung oder Vater-Tochter-Beziehung. Die oft gestressten Mütter werden entlastet, und die ganze Familie profitiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Babys und Kleinkinder brauchen enge Bindungen zu Mutter und Vater, um sich körperlich und seelisch gut zu entwickeln.
- Deshalb sollten Eltern die enge Beziehung mütterlicherseits durch gezielte, regelmässige Aktivitäten von Vater und Kind ergänzen.
Unabhängig von Geschlechterklischees hat diese unterschiedliche Förderung der Kinder meist positive Auswirkungen.
Wenn zum Beispiel zweijährige Jungen und Mädchen den Papa als starken Beschützer wahrnehmen oder mit ihm erste Ballspiele üben, stärkt das ihr Selbstbewusstsein und ihre Entwicklung.