Baby-YogaWas das Baby auf der Yogamatte macht

Lotussitz, Kranich oder Baum? Beim Yoga für Babys geht es nicht um die klassischen Positionen, sondern um viel mehr. Was hinter den Übungen steckt und was sie bringen.

Baby-Yoga
Schon nach dem Wochenbett kann das Baby-Yoga beginnen. © iStock / Getty Images Plus

Baby und Yoga – das muss kein Widerspruch sein. Schliesslich haben die beweglichen Babys sogar einer beliebten Übung den Namen gegeben.

Bei «Happy Baby» werden auf dem Rücken liegend, die Zehen mit den Händen umfasst und die Knie beim Ausatmen in Richtung Achselhöhlen gen Boden gezogen. Einmal in Position wird wie bei einem glücklichen Baby hin und her geschaukelt und so der Rücken massiert. Durch die weit geöffneten Hüften entspannt der Körper zusätzlich.

Doch Babys können auch selbst aktiv am Yoga teilnehmen. Wie das geht und warum das Sinn macht. 

Positive Effekte durch Baby-Yoga 

Was ist das Geheimnis hinter dem Baby-Yoga? Das erforschte die Anthropologin Françoise Barbira Freedman an der Cambridge Universität in Grossbritannien. Als Yogalehrerin und Mutter von vier Kindern brachte sie die klassische indisch-philosophische Lehre nach Europa und passte sie an die hiesigen Bedürfnisse von Schwangeren und jungen Müttern an.

Yoga soll laut Freedman die natürliche Entwicklung – sensorisch wie körperlich – fördern und die Bindung von Eltern und Kind vertiefen. Yoga dehnt die Wirbelsäule, fördert die Beweglichkeit der Gelenke und trainiert die Muskulatur. Dadurch wird das ganze Körpersystem belebt und das Immunsystem gestärkt.

Wie wichtig Berührungen und Zuwendungen für die Entwicklung von Babys sind, ist wissenschaftlich bewiesen. Kinder, die täglich massiert werden, nehmen zum Beispiel schneller zu als andere. 

Ab wann Babys Yoga machen können

Schon wenige Wochen nach der Geburt kann es losgehen. Viele Kurse beginnen sind ab der sechsten Lebenswoche des Kindes. Angeboten werden sie bis zum achten Monat oder dem ersten Geburtstag. Danach schliesst sich das Yoga für Kleinkinder an.

Vorbereitung für das Baby-Yoga

Satt, gewickelt und zufrieden sollte das Baby vor dem «sportlichen» Einsatz sein. Sonst ist nur bequeme Kleidung für die Mutter und eine Yogamatte nötig. Wer keine Lust auf einen Kurs mit vielen Mamis und Babys hat, die zwischendurch immer wieder nach der Brust oder dem Schoppen verlangen, kann sich mit Hilfe von Büchern oder Youtube-Videos zu Hause eine Yogastunde gestalten. 

Warum Babyyoga gesund ist
Das Baby kann beim Yoga der Eltern auch in die Übungen integriert werden. © Ridofranz/Creatas Video+, Getty Images Plus

Übungen beim Baby-Yoga

Nach der Geburt beginnen viele Frauen rasch mit der Rückbildung, um ihren Beckenboden und die gesamte Muskulatur wieder zu stärken. Das Baby-Yoga wird meist in einen solchen Kurs integriert. Dieser beinhaltet neben dem Beckenbodentraining, auch eine Baby-Massage, Eltern-Kind-Singen und Yoga.

Die Eltern lernen wie geeignete Griffe, Tragen des Babys und spielerische Übungen mit denen sie Yoga in ihren Alltag integrieren können. Während die Eltern Arme und Beine von ihrem Baby in Position bringen, schulen die beweglichen Kleinen ihren Gleichgewichtssinn und das Rythmusgefühl. Zudem kann das Kind dank der langsamen Bewegungsabfolgen beim Yoga auch in die Übungen des Elternteils integriert werden. Durch das grössere Gewicht wird die Yogastunde gleich um einiges anstrengender.

Kurse für Baby-Yoga finden

Weitere Informationen

  • Birthlight gibt es seit 2005 in Zürich und orientiert sich am gleichnamigen Institut, das Françoise Barbira Freedman, in England gegründet hat.
  • Die Schweizer Pflegefachfrau Marie-Rose von Arx vermittelt seit Jahren Baby-Yoga.

In der Regel besteht ein Kurs aus acht bis zehn Terminen, die jeweils zwischen einer und anderthalb Stunden dauern. Die Kurse können bei Hebammen, im Krankenhaus oder auch in herkömmlichen Yogaschulen gebucht werden.

Die Kurskosten betragen meist um die 250 Franken. Krankenkassen übernehmen je nach Versicherungsart über die Zusatzversicherung bis zu 75 Prozent der Kosten.

Publiziert von der Redaktion

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