Unten ohneWie windelfreie Erziehung funktioniert

Die Windel an Babys Po gehört für die meisten jungen Eltern dazu. Ein Baby ohne Windel kann man sich hierzulande kaum vorstellen. Dennoch begeistern sich manche Eltern für eine Erziehung, die ohne Wickeln auskommt.

Windelfreie Erziehung

Die heutigen Wegwerfwindeln haben zahlreiche praktische Aspekte und werden von den meisten Eltern schlicht als notwendig erachtet. Babys können, so denken die meisten Menschen, ihre Ausscheidungen noch nicht kontrollieren. Dementsprechend müssen diese in einer Windel aufgefangen werden. Doch in manchen Familien läuft dies anders.

Signale des Babys verstehen lernen

Befürworter einer windelfreien Erziehung gehen davon aus, dass Babys von Geburt an Signale senden können, dass sie ausscheiden müssen. Es ist ihrer Ansicht nach möglich, dass Eltern diese Signale deuten lernen und entsprechend handeln - das Baby wird abgehalten. Dies kann in speziellen Eilerchen, angepasst an die Grösse von Babys Po, geschehen. Manche Eltern halten Babys aber auch über dem Waschbecken oder einfach in der freien Natur ab.

Das Wichtigste in Kürze

  • Manche Babys können vom ersten Tag an Signale senden, die eine Ausscheidung ankündigen.
  • Interessierte Eltern können versuchen, diese herauszufinden und das Baby dann abzuhalten. 

So scheinen Babys durch bestimmte Leute wie Quietschen oder auch eine spezielle Art des Weinens zu verdeutlichen, dass sie Pipi oder ihr grosses Geschäft verrichten müssen. Auch bestimmte Verhaltensweisen wie Unruhe, Drücken auf den Bauch, können Hinweise dafür sein, dass das Baby sich erleichtern muss. Die Signale, die eine Ausscheidung ankündigen sollen, sind dabei ebenso individuell wie die Kinder selbst.

Vorteile eines Lebens ohne Windel

Ein pragmatischer Aspekt: Windeln kosten Geld, Abhalten ist dagegen kostenlos. Zudem reduziert jede eingesparte Windel die Abfallberge! Ein Baby ohne Windel muss besonders gut beobachtet werden. Nur so können die Eltern entsprechende Signale deuten. Insofern kann der Verzicht auf Windeln die Beziehung zwischen Eltern und Kind vertiefen und die Kommunikation mit dem Baby fördern.

Wissenswertes über die windelfreie Erziehung.
Windelfrei kann sich das Baby freier bewegen. (Bild: Radist/iStock, Thinkstock)

Befürworter dieser Art von Erziehung gehen zudem davon aus, dass der Po ohne Windeln weniger anfällig für Ekzeme, Wund sein und andere Formen der Windeldermatitis ist.

Positiv zu erwähnen ist auch, dass ein Baby ohne Windel am Po natürlich mehr Bewegungsfreiheit hat. Dies dürfte dem natürlichen Bewegungsdrang von Kindern entgegenkommen. Zudem wird das bewusste Saubereren möglicherweise einfacher. Wegwerfwindeln leiten Flüssigkeit schnell ab und die Kinder haben lange kein Gefühl für die Nässe ihrer Ausscheidungen. Kinder, die abgehalten werden, entwickeln früh einen anderen Umgang damit und werden sicher auch mehrmals ein nasses Gefühl am Körper verspüren.

Kritik an der windelfreien Erziehung

Töpfchentraining wird oft als erzwungene Manipulation des Kindes angesehen. Kritiker der Erziehung ohne Windeln sehen diese wie das frühe Töpfchentraining auch als eine Art Konditionierung des Kindes zugunsten der Eltern an. Das Kind solle möglichst früh trocken werden, damit die Eltern es einfacher haben. Befürworter teilen diese Sicht naturgemäss nicht und sehen mehr das Kind als Teil eines Teams, welches seinen Part dazu leistet, damit sein Wunsch nach Ausscheidung wahrgenommen wird.

Weitere Informationen

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Publiziert von der Redaktion, Titelbild: iStock, Thinkstock 

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