Reinbeissen!Wie Babys am besten das Kauen lernen

In den ersten vier Monaten trinkt das Baby nur Milch. Doch bereits nach diesen wenigen Monaten ist es bereit, auch andere Nahrungskonsistenzen zu probieren. Kauen lernen spielt dabei eine wichtige Rolle. Wie Sie Ihr Baby dabei unterstützen.

Kauen lernen bei Babys 

Saugen können alle Babys – es handelt sich um einen Reflex. Kauen jedoch muss man erst einmal lernen. Los geht es damit etwa ab dem vierten Monat. So erklärt sich auch, dass die Kleinen in den ersten sechzehn Wochen nur Milch schlucken können. Jede feste Nahrung würde zu diesem Zeitpunkt automatisch wieder mit der Zunge hinausgeschoben werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor Beginn des 5. Lebensmonats können Babys nicht kauen, sondern nur reflexartig schlucken.
  • Kauen lernen muss geübt werden.
  • Um den ersten Geburtstag herum essen die meisten Babys schon am Familientisch mit.

Doch etwa mit vier Monaten ändert sich dies. Nun setzt eine neue Entwicklung ein: Das Baby bemerkt, dass es lutschen kann. Darauf folgt die Erkenntnis, dass man auch kauen und kleine Essenstückchen im Mund behalten kann.

Es ist wichtig, dass man dem Baby nun auch Gelegenheit gibt, feste Nahrungskonsistenzen zu probieren. Diese regen nämlich Kaubewegegungen an. Nur dadurch kann das Baby auch seine Kaumuskulatur trainieren, die in den nächsten Wochen immer stärker werden wird. So kann die Nahrung immer gröber werden und das Baby kann immer festere und grössere Stücke kauen.

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Wie das Baby kauen lernt.
Nach dem Stillen muss das Baby das Kauen erst lernen. (Bild: Gewoldi/iStock, Thinkstock)

 

Kauen anregen, aber nicht zum Essen zwingen

 

In jeder Stufe der Entwicklung sind Kinder individuell – dies gilt auch für das Kauenlernen und das Interesse an der Beikost. Viele Kinder sind begeistert von den sinnlichen Erfahrungen, die mit dem Kauen und der Beikost allgemein einhergeht. Daraus ergibt sich aber kein Zwang, Kinder nach Ende des vierten Lebensmonats zum Essen zu zwingen. Manche Kinder haben zu dem Zeitpunkt schlicht noch kein Interesse am Kauen und wollen weiter ihre Milch trinken, sonst nichts.

Tipps zur Einführung der Beikost

In einer Übergangsphase sollten die angebotenen Nahrungsmittel der Milch noch sehr ähnlich sein. Danach eignen sich feinstückige Breie auf der Basis von Reis oder Gemüse. Mit etwa neun Monaten können viele Babys kleine Stückchen problemlos kauen. Fisch und Fleisch dagegen sollte man im Mixer pürieren, da diese noch sehr schwer zu zerkleinern sind. Und etwa um den ersten Geburtstag herum können Kinder die meisten Konsistenzen, altersgemäss zerkleinert in Stücke, essen – nun wird der Familientisch interessant.

Dies ist ebenso normal wie Babys, die kurz nach Start mit der Beikost schon grosse Portionen essen. Doch was können Eltern tun, wenn das Baby nicht kauen möchte? Es gilt, dranzubleiben und immer wieder anzubieten, aber ohne Zwang. Unterschiedliche Nahrungsmittel und Konsistenzen reizen Babys Geschmacksknospen und können somit zum Essen animieren.

Essen sollte aber immer ein positives Erlebnis bleiben. Zwang schadet und kann schlimmstenfalls Fütterungsstörungen auslösen. Es wird im Laufe des ersten Lebensjahres immer wieder Phasen geben, in denen auch gute Esser weniger möchten. Wenn die ersten Zähne durchbrechen, kann dies für das Kind schmerzhaft sein. Manche Babys verweigern dann das Essen. Mit den ersten Zähnen ergeben sich aber auch neue Möglichkeiten für das Kleine.

Publiziert von der Redaktion, Titelbild: iStock, Thinkstock

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