Kleine GourmetsWie Sie die Geschmacksentwicklung Ihres Babys fördern
Pudding ja, Spinat nein – was Kinder mögen und was nicht, wissen sie meist ganz genau. Eltern müssen sich deshalb nicht gleich sorgen. Denn der Geschmacksinn entwickelt sich stetig weiter. Der Grundstein dafür wird schon im Mutterleib gelegt.
Das Essverhalten ihrer Kinder treibt viele Eltern in den Wahnsinn. Viele Babys mögen immer nur dieselben Dinge essen, meist süsse Speisen. Wie entwickelt sich der Geschmack bei Babys? Was beeinflusst ihn – und welchen Einfluss haben die Eltern?
Umstritten ist unter Wissenschaftlern, ob Geschmack angeboren ist oder erworben wird. Fakt ist: Die Geschmacksentwicklung beginnt schon im Mutterleib. Der Geschmack entwickelt sich dabei in mehreren Etappen, die ersten Geschmackszellen auf der Zunge bilden sich in der siebten oder achten Lebenswoche.
Grosser Einfluss der Ernährung der Mutter
Was das Kind in dieser frühen Phase seines Lebens kennenlernt, hängt massgeblich von dem ab, was seine Mutter isst. Manche Forscher sind deshalb der Meinung, dass der Grundstein für die Geschmacksentwicklung von Babys schon dann gelegt wird. Auch der Geschmack des Fruchtwassers hat einen Einfluss - je süsser es ist, desto mehr schluckt das Baby davon. Das könnte der Grund dafür sein, dass Kindern vor allem süsse Speisen schmecken.
Der Geschmackssinn, mit dem das Baby geboren wird, verändert sich. Der Sinneswahrnehmung bei Kindern bildet sich weiter aus. Wenn das Kind neue Lebensmittel kennenlernt, erweitert es seinen kulinarischen Horizont und entwickelt Vorlieben und Abneigungen. Dabei spielt schon die Muttermilch eine Rolle, deren Geschmack davon abhängt, was die Mutter isst.
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Zwischen Neugier und Wunsch nach Vertrautem
Nach und nach entwickelt das Baby seinen eigenen Geschmack. Wichtig ist dabei, dass das Baby eine möglichst breite Palette an Nahrungsmitteln kennenlernt. Dies ist auch in Hinblick auf die Versorgung mit Nährstoffen essentiell.
Menschen können die verschiedensten Lebensmittel essen. Dabei sind wir jedoch in einem Zwiespalt zwischen der Neugier auf Neues und dem Wunsch, Altbekanntes zu essen. Auch Babys schwanken zwischen Akzeptanz und Ablehnung von Speisen. Damit hängt auch die Lebensmittel-Neophobie zusammen, die meist im Alter von zwei Jahren auftritt. Dann lehnen viele Babys unbekannte Speisen ab, wenn sie ihnen nicht schmecken.
Das Wichtigste in Kürze
- Schon im Mutterleib entwickelt sich der Geschmack von Babys.
- Im Laufe seines Lebens entwickelt sich der Geschmackssinn stetig weiter. Auch kulturell wird dieser geprägt.
- Schrittweise kann auf die Sinneswahrnehmung bei Kindern Einfluss genommen werden.
Schrittweise Gewöhnung an neue Nahrungsmittel
Wer sein Kind an neue Lebensmittel gewöhnen möchte, sollte dies schrittweise tun. Also besser nur ein paar Stücke Brokkoli zur Pasta als gleich ein ganzes Gemüsegericht voller neuer Geschmäcker. Noch ein weiterer Faktor bestimmt, was das Baby gerne isst und was nicht: die Kultur, in der es aufwächst. Das hat eine Studie des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie ergeben.