Von streng bis liebevoll4 Arten von Erziehungsstilen - Erkennen Sie sich darin?
Es gibt kein Regelbuch dazu, wie Sie die Erziehung Ihrer Kinder am besten anpacken. Es lohnt sich aber, sich frühzeitig mit Ihrem Partner darüber Gedanken zu machen, welcher Stil am besten zu Ihnen und Ihrem Kind passt. Ihr Erziehungsstil bestimmt nämlich schon früh die Entwicklung und das Wohlbefinden Ihres Nachwuchses. Wir zeigen Ihnen vier Beispiele, wie Eltern ihre Kinder erziehen können. Welche Methode passt zu Ihnen?
Noch vor fünfzig Jahren waren unterschiedliche Erziehungsstile kaum ein Thema. Es wurde einfach erwartet, dass Eltern ihre Kinder so grossziehen, wie deren Eltern es schon gemacht hatten. Durch wissenschaftliche Forschung und praktische Erfahrung mit unterschiedlichen Erziehungsmethoden wurde im Lauf der Jahrzehnte jedoch klar, dass diese die Kinder in deren Entwicklung und Verhalten stark beeinflussen können.
Es gibt viele verschiedene Erziehungsstile. Sie werden wahrscheinlich feststellen, dass Sie eine Mischung aus ein paar von ihnen anwenden. Einige Eltern sind streng, andere sind sehr nachsichtig und «laissez-faire», und wieder andere fallen irgendwo in die Mitte. Es ist wichtig, nicht in die eine oder andere Richtung ins Extreme zu fallen. Das schafft Disharmonie in der Familie.
Während Sie die verschiedenen Erziehungsstile durchgehen, ist es wichtig, dass Sie die Art von Erziehung finden, die nicht nur gut für Sie passt, sondern auch in Ihrer Familie funktioniert.
In welcher der folgenden 4 Erziehungsstile würden Sie sich einordnen?
1. Autoritäre Erziehung
Die strenge Erziehung, die oft als ein autoritärer und demokratischer Stil bezeichnet wird, ist durch viele harte Regeln gekennzeichnet. Die Eltern haben eindeutig das Sagen und neigen dazu, ständig rumzukommandieren. Regeln werden konsequent durchgezogen.
Eine der vorteilhaften Sachen über diesen Erziehungsstil ist, dass jeder eine klare Rolle hat und weiss, wo die Grenzen liegen. Es wird wenig infrage gestellt. Die negative Sache über diesen Stil ist, dass die Eltern wenig Raum für Veränderung zulassen, damit Kinder lernen und wachsen können.
Eine strenge Erziehung läuft Gefahr, dass das Kind sich später von den Eltern entfremdet. Entweder durch Streit oder eine willensstarke Persönlichkeit oder weil die Bedürfnisse nicht erkannt werden.
2. Permissive Erziehung
Die Eltern mit dieser nachsichtigen Erziehungsart, die dem «Laissez-faire» sehr nahe kommt, erwarten oder fordern von ihren Kindern nicht viel und neigen dazu, wenig Disziplin zu haben. Die Regeln sind sehr flexibel und neigen dazu, nicht klar definiert zu sein. Diese Eltern sagen oft, dass sie wollen, dass ihre Kinder erwachsen werden, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, anstatt sich sagen zu lassen, was sie tun sollen.
Das Positive an diesem Erziehungsstil ist, dass die Wünsche der Kinder berücksichtigt werden und sie viel Aufmerksamkeit erhalten. Es wird Wert auf das Wohlbefinden des Kindes gelegt. Negativ an einer milden Erziehungsart ist, dass das Kind keine Selbstdisziplin lernt. Es wird unmotiviert und Eltern erziehen mit zu wenig Struktur und Routine.
3. Helikopter Eltern
Diese Eltern schweben ständig über ihren Kindern, weil sie ängstlich und besorgt sind. Es fällt ihnen schwer, ihr Kind aufwachsen zu sehen und zunehmend Verantwortung zu übernehmen. Solche Eltern müssen sich immer in der Nähe des Kindes befinden, egal was es gerade tut. Sie überfordern das Kind mit zu viel Aufmerksamkeit und materiellen Geschenken.
Helikopter Eltern wollen ihrem Kind später noch oft bei Entscheidungen helfen, wie beispielsweise bei der Jobauswahl. Oder sie spielen gar das Vorstellungsgespräch mit Ihnen durch.
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4. Autoritative Erziehung
Dann gibt es noch den mittleren, sicheren Erziehungsstil, der oft als autoritativer Stil bezeichnet wird.
Diese Methode bietet Struktur und Regeln, enthält aber auch Flexibilität und Respekt vor dem Kind. Solche Eltern führen, anstatt zu fordern. Disziplin ist eher wachstums- und lernfokussiert als strafend. Die Regeln sind klar, aber einfach und beschränkt.
Die Bedürfnisse und Wünsche des Kindes werden mit den Bedürfnissen der Familie in Einklang gebracht. Der persönliche Freiraum des Kindes wird respektiert, aber es wird daran erinnert, dass es auch Teil der Familie ist. Schon in jungen Jahren darf das Kind einfache Entscheidungen treffen und erhält dann mehr Verantwortung.
Besprechen Sie diese Erziehungsstile mit Ihrem Partner. Es ist wichtig, dass in den Bereichen, wo Sie unterschiedlicher Meinung sind, zu einem Kompromiss kommen.
Die Kinderziehung ist eines der wichtigsten Dinge, die Sie jemals tun oder tun werden. Definieren und verfeinern Sie Ihren Erziehungsstil. Die Zeit und Energie, die Sie dafür aufwenden, wird sich im Leben Ihres Kindes langfristig auszahlen.