Geruchssinn des BabysVertraute Gerüche beruhigen

Warum fängt das Baby an zu weinen, wenn Tante Tina es im Arm hält? Warum beruhigt es sich bei Mami und Papi sofort? Das Geruchsorgan spielt bei der Entwicklung des Babys in Bezug auf die Beziehung, Orientierung und Ernährung eine grosse Rolle. 

Geruchssinn des Babys: Vertraute Gerüche beruhigen

In der 7. Schwangerschaftswoche bildet sich die Nase des Embryos. Um die 28. Woche hat sich die Nasenschleimhaut entwickelt und die Nerven fürs Riechen beginnen zu funktionieren. Bis zum Ende der Schwangerschaft verbessert sich die Geruchswahrnehmung stetig. Das Baby riecht den typischen Geruch des Fruchtwassers und speichert diesen im Gedächtnis ab. 

Babys lieben den Geruch von Mami und Papi 

Bei der Geburt ist der Geruchssinn Ihres Babys fast vollständig ausgereift. Wenn das Fruchtwasser nicht gleich abgewaschen wird, findet es seine Hand zum Nuckeln leichter und erachtet den vertrauten Geruch als beruhigend. Ausserdem, weil Muttermilch ähnlich riecht wie Fruchtwasser, weist ihm seine Nase den Weg zur Brust der Mutter. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Geruchssinn hängt stark mit dem Geschmackssinn zusammen.
  • Das Baby erkennt den vertrauten Geruch der Eltern.
  • Wenn es den Geruch einer Person nicht erkennt, fremdelt das Baby manchmal.

Sie und Ihr Baby erkennen sich gegenseitig am Geruch. Wenn es Sie riecht, fühlt es sich wohl und zufrieden. Stillkinder lieben es, beim Trinken den Duft ihrer Mami zu schnuppern. Sie können den Geruch ihrer Muttermilch sogar von demjenigen fremder Muttermilch unterscheiden. 

Der Geruch ihm vertrauter Menschen trägt zum Wohlbefinden bei und beruhigt das Kind. Ist das Baby unruhig, kann die Ursache ein unbekannter Duft sein. Verzichten Sie am Anfang auf Parfums und duftende Cremes, damit Ihr Kind Sie richtig riechen kann. 

Der Geruchssinn fördert die Entwicklung des Babys 

Bereits ein wenige Tage altes Baby kann Gerüche unterscheiden. Alle vertrauten Düfte sind in den ersten Monaten von grosser Bedeutung. Sie geben Ihrem Kind Geborgenheit und Sicherheit. Kann Ihr Kind nicht einschlafen, kann es helfen, ihm zur Beruhigung ein Kleidungsstück mit Mamis Geruch ins Bett zu legen. 

Wie sich der Geruchssinn des Babys entwickelt
Das Baby erkennt seinen Papa am Geruchssinn. (Bild: ArtMarie/Ex+, GettyImages)

Bekannte Gerüche dienen dem Kind auch zur Orientierung in seiner näheren Umgebung. Dies ist für eine gesunde Entwicklung wichtig, denn das Sehvermögen des Kleinen ist noch nicht so gut entwickelt. Es verlässt sich mehrheitlich auf Geruchs- und Tastsinn, um sich zurechtzufinden und Gegenstände kennenzulernen. 

Mit fünf oder sechs Monaten bekommt Ihr Baby seine erste Beikost. Auch beim Essen reagiert es bald auf bekannte Düfte. Der Geruch des geliebten Karottenbreis kann ein Lächeln auf sein Gesicht zaubern. Geruchs- und Geschmackssinn beeinflussen hier zusammen, was das Kind mag und was nicht. Ein Mensch, der nichts riecht, kann kaum etwas schmecken, heisst es laut SRF.

Schmusedecke und Kuscheltier 

Wenn Ihr Kind einige Monate alt ist, möchte es sein Stofftier überallhin mitnehmen. Tun Sie ihm den Gefallen, denn das Kuscheltier enthält den Duft des eigenen Speichels. So kann der Teddy oder der Hase das Kind beruhigen. Daher sollten Sie das geliebte Tier oder Deckchen möglichst nicht waschen, sonst geht der schöne Duft fürs Kind verloren.

Publiziert von der Redaktion, Quelle: NZZ Titelbild: ptaxa/E+,Getty Images Plus

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