Mir ist schlecht!12 Tipps gegen die Übelkeit in der Schwangerschaft
Die Schwangerschaftsübelkeit ist zermürbend, aber sie hat auch etwas Gutes: das Risiko für Fehlgeburten sinkt. Mit diesen zwölf Tipps überstehen Sie diese mühsamen Wochen.
Wer ist von Morgenübelkeit betroffen
Das Problem ist weit verbreitet. Etwa 70 bis 80 Prozent aller Schwangeren kennen die morgendliche Übelkeit. Einige haben sie nur kurzfristig, andere über Monate. Laut Studien gibt es auch ethnische Unterschiede: weisse Frauen sind stärker betroffen als Afrikanerinnen und Asiatinnen. Weltweit haben Frauen, die Zwillinge erwarten, ein höheres Risiko.
Wann die Übelkeit meistens auftritt
Meist macht sie sich im ersten Schwangerschaftsdrittel, von der sechsten bis zum Ende der zwölften Woche, bemerkbar. Einige Frauen haben sie aber auch schon von der vierten Woche an. Meist beruhigt sich der Körper mit dem Ende des ersten Trimesters. Das Gleiche gibt auch für andere typischen Schwangerschaftsanzeichen wie spannende Brüste. Die Symptome klingen zum vierten Monat bei den meisten werdenden Müttern langsam ab.
Über den Tag betrachtet tritt das Unwohlsein häufig am Morgen nach dem Aufstehen auf. Doch die Ausnahme bestätigt die Regel: Die Schwangerschaftsübelkeit kann auch den ganzen Tag anhalten oder sich nur abends bemerkbar machen. Oder, in rund 20 Prozent der Fälle, auch gar nicht.
Fehlgeburtsrisiko mit und ohne Übelkeit
Wochenlange Übelkeit ist eine grosse Belastung. Die gute Nachricht ist, dass diese Frauen laut Studien aber einige Vorteile haben. So erleiden sie seltener Fehlgeburten im ersten Trimester und auch die Geburtswehen setzen seltener vorzeitig ein.
Bleibt die Übelkeit hingegen bis zur 8. SSW aus, besteht kein Grund zur Sorge. Jedoch hat eine grosse Studie mit über 2400 schwangeren Frauen in den USA gezeigt: Bleibt die Übelkeit über diese achte Woche hinaus aus, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt des Kindes.
Ursachen für die Schwangerschaftsübelkeit
Die Ursachen sind nicht final geklärt, aber es gibt drei Theorien, die das morgendliche Unwohlsein und Erbrechen erklären:
1. Das Hormon HCG
Das Schwangerschaftshormon HCG steigt während den ersten Wochen der Schwangerschaft stark an, erreicht um die 10. Woche den Höchstwert und fällt zur 13. Woche wieder ab. Das würde erklären, warum die Übelkeit meist nur im ersten Trimester auftritt.
2. Blutzuckerspiegel
Seit dem Abendessen hat die schwangere Frau nichts mehr gegessen. Deshalb ist der Blutzuckerspiegel am Morgen niedriger, der Körper ausgehungert. Das könnte ein Grund sein, warum das Unwohlsein vor allem morgens auftritt.
3. Das Hormon Progesteron
Das Hormon entspannt nicht nur die Gebärmutter, sondern auch die Muskeln vom Magen-Darm-Trakt. Dadurch bleiben Nahrung und Verdauungssäfte länger als sonst im Magen, was die Schwangerschaftsübelkeit verursachen kann.
Probleme durch die Übelkeit in der Schwangerschaft
Medikamente gegen die Schwangerschaftsübelkeit
In Studien wurde nachgewiesen, dass manche Wirkstoffe nicht die Gesamtfehlbildungsrate erhöhen. Zu ihnen zählen die verschreibungspflichtigen Antihistaminika Meclozin und Doxylamin sowie Pyridoxin, ein phosphoryliertes Vitamin B6-Derivat. Das Institut Embryotox von der Charité Berlin berät Schwangere mit Hyperemesis gravidarum und anderen Beschwerden zur Einnahme von Medikamenten.
Die Dehydrierung ist das grösste Problem durch eine anhaltende Übelkeit. Sollten Sie aber unter starker Übelkeit und dem häufigem Erbrechen leiden, sollten Sie mit dem Frauenarzt oder der Hebamme sprechen. Stark wird die Übelkeit eingestuft, wenn die betroffenen Frauen mehrere Kilogramm Gewicht verlieren, kein Essen mehr bei sich behalten können und Stoffwechselstörungen bekommen. Bei dieser Hyperemesis gravidarum werden häufig Infusionen im Spital empfohlen.
Zur Beruhigung: Dem Baby geht es prima, während das Wohlbefinden der Frau leidet. Der Embryo ist durch das Fruchtwasser bestens geschützt, hat es im Mutterleib gemütlich und ernährt sich von den Körperreserven der Mutter.
12 besten Tipps gegen Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft
1. Regelmässiges Essen
Viele kleine und leicht verdauliche Mahlzeiten statt drei grosse.
2. Knabbereien
Vollkornkekse, Knäckebrot und Zwieback sind gute Knabbereien, wenn der Körper sonst nichts akzeptiert.
3. Verzichten
Auf fettige, gut gewürzte und frittierte Speisen verzichten.
4. Vitaminreich essen
Wenn nur wenig gegessen werden kann, ist es umso wichtiger, was. Frisches Obst und Gemüse spielt bei der Ernährung in der Schwangerschaft eine grosse Rolle.
5. Viel trinken
Egal ob Wasser, Saft oder Tee: Um bei der anhaltenden Übelkeit und dem Erbrechen nicht zu dehydrieren, müssen Schwangere auf jeden Fall genug trinken. Am besten zwischen und nicht zu den Mahlzeiten. Auf einige Getränke sollten Schwangere aber verzichten.
6. Eiswürfel
Wenn das Trinken schwerfällt, ist es eine gute Lösung, einen Eiswürfel zu lutschen.
7. Ingwer probieren
Ganz egal in welcher Form – im Tee, kandiert, als Kapseln oder als Ingwerkekse – hilft die Wurzel gegen die Schwangerschaftsübelkeit, nicht aber gegen das Erbrechen.
8. Kräutertees
Vor allem Pfefferminztee hilft gegen die Schwangerschaftsübelkeit und ist erfrischend im Mund.
9. Zähneputzen
Häufiges Zähneputzen sorgt für einen besseren Geschmack im Mund.
10. Akupressur
An den Handgelenken hilft es, den Punkt P6 zu drücken. Auch Akupressurbänder sind eine gute Unterstützung.
11. Frische Luft
Es ist eine Überwindung trotz Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen vor die Haustür zu gehen. Doch bei Spaziergängen an der frischen Luft sind gut für die werdende Mutter und das Kind.
12. Umwege machen
Schwangerschaftsübelkeit wird durch Zigarettenrauch, Kaffee, Parfüm oder fettige Speisen verstärkt. Am besten gehen Sie diesen Gerüchen aus dem Weg, das ist auch für das Baby gut.