Am Nabel der Welt Die 23. Schwangerschaftswoche

Das Baby isst in der 23. SSW nicht nur mit Ihnen, es schmeckt auch die Gewürze der Gerichte. Während Ihr Baby freudig wächst, verändert sich Ihr Bauchnabel. Haben Sie es schon bemerkt?

So entwickelt sich Ihr Baby

Mitten im sechsten Monat gibt es eine Überraschung für die nagelneuen Geschmacksknospen im Mund des Babys. Wurde bisher nur der Unterschied von süss und bitter wahrgenommen, schmecken die Babys jetzt die verschiedenen Aromen der Gewürze. Die Moleküle der Gewürze gelangen über das Fruchtwasser direkt in den Mund. Das Essen der Mutter ernährt nicht mehr nur das Kind, es gibt auch Präferenzen für die lebenslange Ernährung des Kindes mit. Studien besagen, dass Kinder Geschmäcker, mit denen sie häufig im Mutterleib konfrontiert worden sind, später wiedererkennen und bevorzugen.

Grösse und Gewicht des Babys

29-30
cm
500-580
g

Das Gehör Ihres Kindes entwickelt sich kontinuierlich weiter. Die Knöchelchen im Innenohr härten immer mehr aus. In der 23. Schwangerschaftswoche ist das Baby in der Lage, die verschiedenen Geräusche im Körper zu unterscheiden. Es erkennt, dass der Herzschlag der Mutter anders klingt, als das Rumoren des Magens oder das Rauschen des Blutes. Es hört auch Aussengeräusche wie laute Musik, Autolärm oder das Schleudern der Waschmaschine.

Sprechen Sie viel mit dem Kind. Neurobiologen der Stanford University School of Medicine haben 2016 in einer Studie nachgewiesen, dass sich die Stimme der Mutter auf die Gehirnentwicklung des Ungeborenen auswirkt. Sie beeinflusst sogar soziale, sprachliche und emotionale Entwicklungsprozesse. Animieren Sie auch den Vater, mit dem Baby zu sprechen. Nach der Geburt erkennt es seine Stimme unter den vielen anderen wieder und fühlt sich bei ihm wohl.

Da sich das Baby in wachem Zustand so häufig bewegt, erkennen Sie schon sehr gut, wann es schläft. Erschreckt sich das Baby bei unbekannten Geräuschen zuerst noch deutlich, so reagiert es bei Wiederholungen kaum mehr. Allerdings ist der neue Schlaf-Wach-Rhythmus des Babys nicht identisch zu dem der Mutter, vielmehr entgegengesetzt. Ist die Mutter in Bewegung, schaukelt sie das Baby in den Schlaf. Bewegt sie sich nicht, wird das Baby wieder munter und schlägt Purzelbäume. In den nächsten Wochen wird es sogar noch aktiver.

Die 23. Schwangerschaftswoche

Ihr Körper in der 23. SSW

Schon wieder 400 Gramm mehr auf der Waage als vergangene Woche. Der Bauch wächst und die Haut dehnt sich immer weiter. Das bekommt in der 23. SSW auch der Bauchnabel zu spüren. Je nach Gewebe und Muskulatur nimmt er eine neue Form und auch eine neue Farbe an.

Zunächst wird er immer flacher, bei einigen Frauen wölbt sich der Nabel nach aussen. Ob sich der Nabel umstülpt und wie stark, ist wie bei den Schwangerschaftsstreifen von Frau zu Frau unterschiedlich. Generell ist die Veränderung bei Schwangeren mit festem Bindegewebe und starker Bauchmuskulatur seltener. Nach der Geburt erhält er wieder seine alte Form.

Häufig färbt sich der Bauchnabel auch blau. Diese neue Farbe ist genau wie die Verformung harmlos. Meist ist die Ursache eine gestaute Vene oder ein durchscheinendes Blutgefäss. Nur bei Schmerzen kann der blaue Bauchnabel ein Hinweis auf einen Nabelbruch oder eine Thrombose sein, die ärztlich behandelt werden muss.

Was jetzt wichtig ist

Während der Bauch sich verfärbt, geht es auch im Bauch selbst bunt zu. Das Baby trainiert nicht nur Bewegungen, sondern auch die Atmung. Das Schlucken von Fruchtwasser verursacht jedoch häufig Schluckauf. Und den können Sie jetzt spüren. Es ist ein gleichmässige und rhythmisches Pochen. Genau wie die Drehungen vom Baby im Bauch. 

Im sechsten Monat kommt es häufig zu Verdauungsbeschwerden. Ihre Verdauung wird träge, weil die Gebärmutter auf die Bauchorgane drückt. Die Nahrung ist länger in Magen und Darm, was Verstopfungen auslösen kann. Diese lassen sich durch eine ballaststoffreiche Ernährung und viel Flüssigkeit, mindestens zwei Liter Wasser am Tag, und regelmässige Bewegung lindern.

Noch ein Problem ab der 23. SSW sind Gleichgewichtsstörungen und Schwindel. Schuld daran ist das erhöhte Blutvolumen im Körper. Beim Aufstehen dauert es einige Minuten, bis sich das Blut aus den Beinaterien wieder verteilt. Bis dahin wird das Gehirn unterversorgt. Ist es sehr warm, erweitern sich dei Blutgefässe, um den Körper zu kühlen. Dann kann der Schwindel noch länger anhalten. Es ist deshalb Vorsicht geboten: langsam aufstehen, sich regelmässig bewegen, regelmässig essen, Überhitzung vermeiden und Stolperfallen aus dem Weg räumen. 

Am Ende des zweiten Trimesters müssen Sie sich entscheiden, wo Sie das Baby zur Welt bringen möchten. Sie haben noch drei Wochen Zeit, um sich verschiedene Geburtsorte anzusehen und sich im Familien- und Freundeskreis umzuhören. Wenn Sie eine Hausgeburt bevorzugen, sollten Sie Kontakt zu einer Hebamme aufnehmen.

Publiziert von der Redaktion

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