Lieber nicht trinken!Vorsicht bei diesen Getränken in der Schwangerschaft

Alkohol, Koffein, Zucker: In der Schwangerschaft gibt es einiges, das besser nicht ins Glas gehört. Diese Getränke sollten Sie sich deshalb bis zur Geburt besser nicht oder nur selten einschenken.

Diese Getränke sollten Sie in der Schwangerschaft meiden
Was dürfen Schwangere trinken und welche Getränke sind in der Schwangerschaft tabu? © iStock / Getty Images Plus

Schwindel, Herzklopfen und Schwächeanfälle: So macht der Körper auf sich aufmerksam, wenn er dehydriert ist. Das ist in der Schwangerschaft schnell der Fall. Schliesslich nimmt das Blutvolumen in den 40 Wochen um rund zwei Liter zu und die Frauen schwitzen schneller. Dadurch haben sie einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf.

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Alkohol und Rohmilch sollten Schwangere verzichten.
  • Zu viele Koffein und Chinin schaden Mutter und Baby
  • Bestimmte Tees und Gewürze lösen Wehen aus oder Fehlgeburt auslösen.

Je besser der Körper mit Wasser versorgt ist, umso weniger ist die typische Müdigkeit in der Babybauch-Zeit zu spüren.

Empfohlen werden täglich acht grosse Gläser Wasser, das sind zwei Liter. Gesunde Getränke sind auch Fruchtsäfte und pasteurisierte Milch sowie viele Kräutertees. Doch es gibt auch Ausnahmen. Diese sollten Sie kennen, um Problemen und sogar einer möglichen Fehlgeburt oder Frühgeburt vorzubeugen.

1. Das bewirkt Koffein

Kaffee kann den Wachstum des Kindes verlangsamen. © iStock, Thinkstock

Kakao, Kaffee, Schokolade, Red Bull oder Cola: Sie alle enthalten Koffein. Das Alkaloid wirkt gefässverengend und anregend. Die Folge: Es kommt weniger Sauerstoff in der Plazenta an. Das wiederum verlangsamt das Wachstum des Kindes, es wird ein geringeres Geburtsgewicht als andere Neugeborene haben.

Das Koffein kommt aber auch beim Fötus selbst an. Es verstärkt seine Aktivität und beschleunigt den Herzschlag. Da dem Baby noch ein wichtiges Leberenzym fehlt, braucht es 20 Mal länger als die Mutter zum Abbau des Koffeins.

Neben dem sehr aktiven Baby im Bauch hat der Konsum auch für die Mutter zwei grosse Nachteile: Koffein entzieht dem Körper die Flüssigkeit, die er dringend benötigt. Gleichzeitig hemmt er die Aufnahme von Eisen, Kalzium und Vitamin C. Anders als Kaffee enthält Schokolade zusätzlich viel Zucker und Fett. Trotz Heisshunger-Gelüsten deshalb besser nicht zu viel von ihr naschen.

Unproblematisch: Zwei Tassen Kaffee am Tag 

Gemäss der EFSA, der European Food Safety Authority, sind täglich höchstens 200 Milligramm Koffein bei der Ernährung in Schwangerschaft unproblematisch. Das entspricht zwei Tassen Kaffee pro Tag.

Koffeintabelle

  • Eine Tasse Kaffee: 150 mg
  • Ein Espresso: 50 mg
  • Eine Tasse Tee: Schwarzer Tee oder Grüner Tee: 50 mg
  • Tasse Kakao: 9g
  • Ein Glas Coca Cola: gut 50 mg
  • Eine Dose Energydring: 80 g
  • Tafel Halbbitter-Scholkolade: 80g

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält drei Tassen Kaffee pro Tag, rund 300 Milligramm Koffein, für unbedenklich. Milch im Kaffee mindert die Wirkung des Koffeins etwas ab, weshalb Milchkaffee in der Schwangerschaft ein guter Kompromiss ist.

Wird Kaffee in Massen genossen, ist das Koffein kein Problem. Gefährlich wird der Konsum erst ab acht Tassen am Tag. Eine amerikanische Studie zeigte, dass dann die Anzahl der Totgeburten steigt. Besser als viel Koffein sind deshalb entkoffeinierte Getränke und Alternativen wie Eichelkaffee oder Gerstenmalzkaffee.

Ein Tipp für alle, die Kaffee gerne selber brühen: Je heisser das Wasser, umso mehr Koffein nimmt es auf. Der Kaffee wird auch stärker, je länger er zieht und je feiner das Pulver gemahlen ist. Auch die Farbe der Bohnen gibt Auskunft: Sind sie dunkler, wurden die Bohnen heiss geröstet und haben einen geringeren Koffeingehalt.

2. Tee: Die richtigen Sorten auswählen

Wegen der geminderten Eisenaufnahme sollten Schwangere Grünen Tee meiden. © iStock, Thinkstock

Tee enthält die Substanzen Teein und Tannin. Das Teein ist ein Alkaloid und wirkt wie Koffein anregend auf das Nervensystem. Es wirkt belebend und kann die Konzentration erhöhen. Zieht der Tee nur kurz, wird vor allem Teein freigesetzt. Bei längerer Ziehdauer wird es durch die Tannine teilweise gebunden. Diese Gerbstoffe färben den Tee dunkler, machen ihn kräftiger und wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt. 

Das hört sich positiv an. Für Schwangere haben die Stoffe aber auch Nachteile: Wie Koffein wirkt das Teein gefässverengend. Das Tannin erschwert die Eisenaufnahme und kann zu Verstopfungen führen, die in der Schwangerschaft ohnehin häufig ein Problem sind. Besonders Schwarztee, Grüner Tee und Weisser Tee enthalten diese beiden Substanzen.

Ohne Nebenwirkungen sind für Schwangeren Früchte- und Kräutertees sowie Roibusch-Tees und spezielle Teemischungen für Schwangere. Natürlich gibt es ein paar kleine Ausnahmen: So sollten Teemischungen mit wehenfördernden Gewürzen wie Kardamom, Ingwer, Nelken besser gemieden werden. Auch Himbeerblättertee kann Wehen auslösen und sollte deshalb nur kurz vor dem geplanten Geburtstermin gezielt getrunken werden, am besten in Absprache mit der Hebamme. Ähnliches gilt für den beliebten Pfefferminztee.

3. Pro und Contra beim Pfefferminztee 

Pfefferminze wird gerne in den ersten Monaten der Schwangerschaft gegen die gefürchtete morgendliche Übelkeit empfohlen. Er wirkt entkrampfend auf den Magen-Darm-Bereich, entspannt, fördert die Durchblutung und hilft gegen Kopfschmerzen. Im Sommer ist kalter Pfefferminztee zudem sehr erfrischend. Doch zu viel von der Pfefferminze sollte besser nicht getrunken werden.

Zu den unerwünschten Nebenwirkungen des Pfefferminztees in der Schwangerschaft zählen Sodbrennen und vorzeitige Kontraktionen der Gebärmutter. In der Stillzeit bremst die Pfefferminze die Milchproduktion und ist daher ein klassisches Hausmittel zum Abstillen vom Baby. 

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4. Aufgepasst bei Chinin

In bitteren Softdrinks wie Tonic Water und Bitter Lemon wird häufig Chinin als Aromastoff beigefügt. In der Schwangerschaft kann Chinin in grösseren Mengen Wehen auslösen und beim Neugeborenen zu Problemen mit dem Zuckerstoffwechsel sowie Entzugserscheinungen führen. 

5. Zucker: Auf die Sorte kommt es an

Limonaden, Cola, Malzbier: Je süsser, umso kalorienhaltiger ist das Getränk und umso mehr Energie liefert es. Der Blutzuckerspiegel steigt an. Je kürzer die Bausteinkette des Zuckers, umso schneller geht er ins Blut. Zwei Beispiele: Einfachzucker wie Traubenzucker geht direkt ins Blut, Polysaccharide wie sie in Vollkornbrot enthalten sind, werden erst langsam gespalten und gehen dann ins Blut.

Weitere Informationen

Weitere Tipps zur Ernährung in der Schwangerschaft finden Sie bei der Gesundheitsförderung Schweiz.

Bei der Ernährung in der Schwangerschaft sollten besser langkettige Zucker bevorzugt werden. Das entlastet die Bauchspeicheldrüse, wirkt Diabetes vor und ist gut für das Kind. Gesüsste Fruchtsäfte sollten Sie am besten mit Wasser gemischt trinken. Leicht abführend wirken Zuckeraustauschstoffe in Diätgetränken wie Xylit, Sorbit, Mannit, Laktit und Isomalt. Künstliche Süssstoffe wie Saccharin und Thaumatin gelten wie die Austauschstoffe als unbedenklich für das Kind.

Zuckerhaltige Energydrinks werden häufig mit den anregenden Stoffen wie Taurin und Guarana beworben. Deren Wirkung ist noch nicht gänzlich erforscht, weshalb auf sie bis zur Geburt verzichtet werden sollte. Auch Cola, die Koffein und Theobromin enthält, schenken Sie besser nur selten aus.

6. Kohlensäure

Blähungen und Magenbrennen kann die Kohlensäure in Mineralwasser und Limonaden auslösen. Stilles Wasser sollte deshalb die erste Wahl sein. Magnesiumreiches Mineralwasser mit Natrium hilft gegen Wadenkrämpfe und den Ausgleich vom Salzgehalt im Körper. Kalziumreiches Wasser ist gesund, weil es die Knochenbildung vom Baby fördert.

7. Rohmilch

Unpasteurisierte Milch birgt wie alle Rohmilchprodukte die Gefahr einer Listeriose-Infektion. Die Bakterien lösen bei der werdenden Mutter meist nur eine leichte Grippe und Magen-Darm-Probleme aus. Viel gefährlicher ist jedoch die Übertragung der Infektion auf das Baby.

8. Alkohol

Fachleute raten grundsätzlich davon ab, Wein, Bier, Alcopops oder gar Schnaps zu trinken. Zum Schutz für das ungeborene Kind. Die Natur hat dafür schon gut vorgesorgt. Bei vielen Frauen löst der Geruch und Geschmack von Vergorenem oder Gebranntem Übelkeit aus.

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