Doppeltes GlückWie entstehen Zwillinge?

Eine Überraschung für werdende Mütter wenn es heisst: «Es werden Zwillinge!» Eine Mehrlingsgeburt ist heute deutlich wahrscheinlicher als noch vor 30 Jahren. Die Gründe und wie Zwillinge entstehen.

Eineiig oder zweieiig - Wie entstehen eigentlich Zwillinge?

Wie entstehen Zwillinge?

Die Entstehung von eineiigen Zwillingen passiert in der Regel zufällig. Eine befruchtete Eizelle im Mutterleib teilt sich in zwei Keime, welche zu eineiigen Zwillingen heranwachsen. Sie haben identisches Erbgut. Die Babys besitzen das gleiche Geschlecht, dieselbe Blutgruppe und sehen sich sehr ähnlich. Fremde können sie auf den ersten Blick meist nicht auseinander halten.

Anders verhält es sich mit den zweieiigen Zwillingen. Sie entstehen aus zwei befruchteten Eizellen, die sich im Körper der Mutter gleichzeitig entwickelt haben. In beiden reifen Babys, die sich jedoch nicht ähnlicher sind als andere Geschwister. Da dies in einigen Familien häufiger vorkommt, kann eine genetische Anlage nachgewiesen werden.

Erfahren Sie, wie Zwillinge entstehen.
Hohe Wahrscheinlichkeit: Druch künstliche Befruchtung können Drillinge entstehen. (Bild: DZM/iStock, Thinkstock)

Sehen sich die Kinder sehr ähnlich, können Sie aus einer einzigen Eizelle entstanden sein, die vor der Teilung mit zwei Spermien befruchtet wurde. Sie besitzen dann identische Gene von der Mutter aber unterschiedliche von Seiten des Vaters. 

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Anstieg von Mehrlingsgeburten in der Schweiz

  • Eineiige Zwillinge sind eine Laune der Natur. Zweieiige bilden sich in zwei Eizellen.
  • Die Zahl steigt mit dem Alter der Mutter und durch die Reproduktionsmedizin.
  • Weitere Infomaterialien gibt es unter anderem beim Verein Zwillingseltern.

In der Schweiz stieg der Anteil der Mehrlingsgeburten zwischen 1990 und 2010 um 56 Prozent, berichtet das Bundesamt für Statistik. Gab es 1990 auf 1000 Geburten 23 Zwillinge, sind es inzwischen 36.

Die grössere Zahl von Zwillingen kann auch auf das höhere Alter der Mütter zurückgeführt werden. FSH, das follikelstimulierende Hormon, unterstützt die Reifung des weiblichen Eies. Seine Konzentration steigt mit zunehmendem Alter der Frau und ist im 38. Lebensjahr am höchsten. Da sich das Alter der Erstgebärenden in der Schweiz deutlich erhöht hat, steigt damit auch die Wahrscheinlichkeit für Zwillingsgeburten.

Auch die zunehmende Inanspruchnahme der Reproduktionsmedizin ist ein Grund für die Entstehung von Zwillingen. Meist werden die Patientinnen mit FSH behandelt, um die Produktion der Eizellen zu unterstützen. Ausserdem werden Frauen bei einer künstlichen Befruchtung mehrere befruchtete Einzellen gleichzeitig eingesetzt. Die Wahrscheinlichkeit dass sich daraus Zwillinge oder gar Drillinge entwickeln, ist dementsprechend hoch.

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Vor der Geburt

Werdende Eltern möchten teils gerne wissen, ob es ein- oder zweieiige Zwillinge werden. Doch diese Frage ist nicht immer klar zu beantworten. Zweieiige haben je eine eigene Fruchtblase und eine eigene Plazenta. Im ersten Schwangerschaftsdrittel lässt sich dies meist noch gut erkennen. Später kann es sein, dass die Plazenten miteinander verwachsen und auf dem Ultraschall einer einzigen grossen Plazenta gleichen.

Eineiige können sich eine Plazenta teilen, sie können aber auch in jeweils einer eigenen heranwachsen. Dann nämlich, wenn sich die Eizelle in den ersten drei Tagen geteilt hat. Meist findet die Teilung aber zwischen dem dritten und achten Tag statt und die Föten teilen sich die Plazenta. Dies gilt für rund zweidrittel aller eineiigen Zwillinge.

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Publiziert von der Redaktion, Titelbild: iStock, Thinkstock

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