Ernährung in der SchwangerschaftDie wichtigsten Regeln für Schwangere

Das Baby im Bauch isst mit. Deshalb ist eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft so wichtig. Aber was ist gesund, was ungeeignet? Die wichtigsten Ernährungsregeln für die Schwangerschaft.

Ernährung in der Schwangerschaft
Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern. Das Sprichwort gilt auch für die richtige Ernährung in der Schwangerschaft. © iStock / Getty Images Plus

Schwangerschaft und Essen hängen eng zusammen. Schon in der frühen Schwangerschaft melden sich bei vielen Frauen ungewöhnliche Gelüste. Plötzlich möchten sie zum Frühstück Essiggurken essen, obwohl sie Gurken vorher nie mochten. Am späten Abend können sie nicht ohne eine Portion Sauerkraut oder eine Packung Pralinen ins Bett gehen.

Die Schwangerschaft ist ein völlig neuer Lebensabschnitt und der Körper stellt sich komplett um, um das Baby zu versorgen. Deshalb ist es nicht die richtige Zeit für eine Diät. Vielmehr wird der Körper in der Schwangerschaft eine Höchstleistung erbringen und auch an Gewicht zulegen.

Frauen sollten darauf vertrauen, dass der Körper weiss, was er braucht. Das sind vor allem mehr Nährstoffe und Vitamine als zuvor. Gleichzeitig sind bestimmte Lebensmittel eine Gefahr für Mutter und Kind. Hier die Übersicht zu behalten, ist nicht immer leicht. BabyAhoi hat die wichtigsten Regeln für die Schwangerschaft zusammengestellt.

Welche Ernährung Schwangere brauchen

In der Schwangerschaft gelten grundsätzliche die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für Nichtschwangere. Doch von allem braucht die Schwangere etwas mehr.

Aber aufgepasst: Obwohl sie für zwei isst, braucht sie nicht das Doppelte zu essen. Ernährungsberater vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesenempfehlen empfehlen in ihrem Ratgeber zur Ernährung in der Schwangerschaft vielmehr «doppelt so gut» zu essen. Denn die Ernährung in der Schwangerschaft stellt auch wichtige Weichen für die gesunde Entwicklung des Kindes.

Wenn die Mutter auf eine gesunde, ausgewogene und abwechslungsreiche Mischkost achtet, ist auch das Baby in ihrem Bauch gut versorgt. Am besten sollten die Lebensmittel aus biologischem Anbau stammen, um die Schadstoffbelastung zu minimieren. Bei grünem Gemüse sollte auf Freilandgemüse geachtet werden, denn nur dieses enthält wirklich Magnesium.

Vier Grundbausteine für die gesunde Ernährung in der Schwangerschaft

Proteine: Eiweiss ist besonders in Fleisch, Fisch, Geflügel, Milch, Milchprodukten, Eiern, Hülsenfrüchten und Tofu enthalten. Eine Regel besagt folgendes: Es sollten doppelt so viele Kartoffeln wie Eier gegessen werden. Eine Ernährung mit weniger tierischem Eiweiss und mehr Gemüse und Vollkornkost ist von grossem Vorteil.

Kohlehydrate: Der Bedarf an Kohlehydraten ist nur leicht erhöht. Essen weniger Weissmehl und dafür viele Vollkornprodukte wie Vollkornreis, Vollkornflocken und Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Erbsen. Denn sie liefern unter anderem noch Eisen, Zink, Stärke und hochwertige Kohlenhydrate. Diese werden im Vergleich zum Weissmehl langsamer abgebaut und führen nicht zu einer hohen Insulinproduktion. Indirekt sind Vollkornprodukte, dadurch eine Hilfe gegen Schwangerschaftdiabetes.

Fett: Vor allem sollten Sie pflanzliche Fette und Öle zu sich nehmen, zum Beispiel Raps- und Olivenöl. 60-80 Gramm täglich werden empfohlen. Das erreichen Sie zum Beispiel mit zwei Teelöffeln kaltgepresstem Oliven- oder Sonnenblumenöl. Vorsicht bei niederwertigen Fetten, zum Beispiel in Wurst oder Frittiertem.

Obst, Salat und Gemüse: Fünf Portionen täglich sind ideal, idealerweise alles roh. Am besten sollte die dreifache Menge an Salat und Gemüse zum Fleisch gegessen werden.

So verändert sich der Kalorienbedarf in der Schwangerschaft

Während den ersten drei Schwangerschaftsmonaten bleibt Ihr Kalorienbedarf normal, bei etwa 2.200 kcal pro Tag. Ab den 4. Monat brauchen Sie etwa 300 Kalorien mehr.

Ab dem 7. Schwangerschaftsmonat steigt der zusätzliche Energiebedarf auf 500 kcal pro Tag. Mit einem Müsli aus Haferflocken, Leinsamen, Nüsssen und Sonnenblumenkernen sowie Milch oder Joghurt, kann also schon am Morgen ein Grossteil der wichtigsten Nährstoffe aufgenommen werden.

Auch der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen steigt deutlich. Die meisten können über eine abwechslungsreiche Ernährung abgedeckt werden. Nur einige wenige müssen über Nahrungsergänzungen aufgefüllt werden.

Gefährliche Lebensmittel in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft gilt nicht nur mehr zu essen, sondern auch genauer auszuwählen, was gegessen wird. Bestimmte Lebensmittel sind ungeeignet. Die wichtigsten Regeln:

Rohe und nicht durchgegarte tierische Produkte: Vom Carpaccio über das Steak medium, das Bündnerfleisch, Bauernschüblig, Sushi, Räucherlachs oder Tiramisu – auf alle Lebensmittel, die roh, geräuchert oder nur leicht gegart sind, sollten Schwangere in den neun Monaten verzichten.

Rohmilch: Die Rohmilch selbst und daraus hergestellte Produkte wie Weichkäse und Halbhartkäse aus pasteurisierter Milch3, Feta und Blauschimmelkäse wie Gorgonzola sind nicht geeignet.

Vegane Ernährung

«Bei einer veganen Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit wird eine ärztliche Beratung dringend empfohlen», sagt Prof. Irene Hösli von der Frauenklinik Basel. Auch sollten die Nährstoffversorgung mit z.B. Vitamin B12 und Eisen überprüft werden. Ernährungstipps für Veganerinnen gibt die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung

Wild und Fisch: Einige Fische sind besonders hoch mit Schwermetallen und Schadstoffen wie Methylquecksilber, Dioxinen und Blei belastet. Dazu zählen neben Thunfisch, Ostseehering, Ostseelachs sowie Hai und Schwerfisch.

Zucker: Die Menge von Zucker sollte sehr reduziert werden, um Diabetes zu vermeiden. Eine kleine Portion Süsses am Tag können Sie sich aber schon gönnen.

Alkoholische Getränke: Neben Alkohol gilt es auch auf Drogen, Tabak und Tabakrauch zu verzichten.

So viel sollten Schwangere trinken

Auch für beim Trinken gelten in der Schwangerschaft ein paar Regeln. Und sie lauten:

Infektionen vermeiden

Um Infektionen wie Toxoplasmose oder Listeriose während der Schwangerschaft durch Lebensmittel oder Tiere zu vermeiden, hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen einige Tipps bereit. So sollten keine rohen oder unzureichend erhitzten tierischen Lebensmittel verzehrt, Lagerungshinweise und das Verbrauchsdatum auf der Verpackung beachtent und Frischprodukte wie Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte im Kühlschrank bei maximal 5 Grad gelagern werden.

Gemüse, Salat, Kräuter und Früchte müssen gründlich unter laufendem Wasser gewaschen und rohe, erdverschmutzte Lebensmittel getrennt von anderen Lebensmitteln verarbeitet werden. Schwangere sollten auch darauf achten, die Arbeitsflächen und Küchengeräte gut zu reinigen und vor dem Essen sowie nach dem Kontakt mit rohen Lebensmitteln oder Tieren immer die Hände zu waschen.

Ruhe nach dem Essen

Und noch ein Sprichwort: «Nach dem Essen sollst Du ruhen oder hundert Schritte tun». Wenn Schwangere die Wahl haben, ist mit dem Babybauch bestimmt eine kurze Ruhepause auf der Couch die erste Wahl. Aber das schliesst einen kurzen Spaziergang nicht aus. Denn Bewegung ist die grundvoraussetzung für einen gesunden Stoffwechsel und ebenfalls ein Schutz vor Diabetes. Und frische Luft tut auch dem Baby gut, denn draussen wird der Sauerstoffgehalt der roten Blutkörperchen angereichert und das Baby gut versorgt.

Alles für Frauen in besonderen Lebensphasen

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Für Frauen vor, während und nach der Schwangerschaft: Andreabal hat sich genau darauf spezialisiert. Andreabal arbeitet darum auch eng mit Gynäkologen in der gesamten Schweiz zusammen. Medikamente rund um die Schwangerschaft ist die Kernkompetenz des Schweizer Pharmaunternehmens, welches 1988 gegründet wurde.

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