Sag mal «Cheese»Zähneputzen beim Baby: So hat Karies keine Chance
Mit dem ersten Milchzahn beginnt das Zähneputzen beim Baby. Karies hat keine Chance - vorausgesetzt Sie haben die passende Zahnbürste, eine gute Zahnpasta und die richtige Technik.
Ab wann und wie oft ist Zähneputzen nötig?
Bereits beim Durchbrechen des ersten Zahns sollten Sie mit der Zahnpflege bei Ihrem Baby beginnen. Meist beginnt das Zahnen mit einem halben Jahr. Ab diesem Zeitpunkt sollten Sie Ihrem Baby zweimal täglich die Zähne putzen, davon einmal mit einer speziellen Zahncreme für Babys. Ungefähr ab dem zweiten Geburtstag können Sie dann täglich zweimal die Zahncreme verwenden. Wichtig: Auch wenn Sie noch stillen, ist das Zähneputzen wichtig. Denn auch Muttermilch enthält Zucker.
Die richtige Zahnbürste
1. Wattestäbchen und Fingerzahnbürste
Im ersten Lebensjahr reicht es, die Zähne Ihres Kindes mit einem Wattestäbchen zu putzen. Jedoch können Sie auch von Anfang an eine Baby Zahnbürste verwenden, um Ihr Baby sogleich daran zu gewöhnen. Manche Eltern finden anfangs auch Fingerzahnbürsten praktisch: Diese kleinen Zahnbürsten stülpt man sich über den Finger. Sie haben an einer Seite kleine Nöppel, mit denen sich die Zahnspitzen und die umliegenden Zahnleisten gut putzen lassen. Eine Massage mit der Fingerzahnbürste ist auch angenehm, wenn das Baby am Zahnen ist.
2. Zahnbürste
Ungefähr ab einem Alter von einem Jahr empfiehlt sich eine Baby-Zahnbürste mit kurzem Griff und kleinem Bürstenkopf. Achten Sie auf weiche Borsten, welche beim Putzen die empfindlichen Zähne und den weichen Zahnschmelz des Babys schonen. Nicht zuletzt kann ein buntes, kindgerechtes Design helfen, die Kinder für das Zähneputzen zu begeistern. Tauschen Sie die Zahnbürste mindestens alle zwei Monate aus, da sich auf spröden Borsten eher Bakterien ansammeln.
3. Elektrische Zahnbürste
Eine elektrische Zahnbürste wird von Zahnärzten und Herstellern frühestens ab dem dritten Lebensjahr, teilweise sogar erst ab einem Alter von vier Jahren empfohlen. Denn da der Zahnschmelz bei kleineren Kindern noch sehr weich ist, könnte er durch zu intensives Bürsten Schaden nehmen. Zudem ist es sinnvoll, dass die Kinder zuerst den Umgang mit der Handzahnbürste lernen.
Zahncreme – mit oder ohne Fluorid?
Es gibt spezielle Zahncremes für Babys. Diese enthalten fast keine Schleifkörper, um den empfindlichen Zahnschmelz der Kleinkinder nicht zu verletzen. Zudem darf Zahnpasta für Babys laut Gesetz keine potenziell schädlichen Stoffe enthalten, da Babys die Zahnpasta oft hinunterschlucken. Zahnpasta für Erwachsene sollte nicht für Babys verwendet werden.
Zum Schutz vor Karies empfiehlt es sich, eine Kinderzahnpasta mit Fluorid zu wählen. Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass Fluorid giftig ist. Das ist korrekt – aber es kommt auf die Menge an. Ihr Kind müsste mehr als die ganze Tube Zahnpasta mit Fluorid essen, damit es überhaupt Bauchschmerzen bekommen würde.
In Bezug auf eine wirkungsvolle Vorbeugung gegen Karies gilt Fluorid als wesentlicher Bestandteil. Optimalerweise hat eine Zahncreme für Babys maximal 500 ppm Fluorid. Wenn Sie Zahnpasta ohne Fluorid bevorzugen, müssen Sie die Zähne Ihres Kindes gründlicher putzen. Lassen Sie sich in diesem Fall am besten von Ihrem Kinder- oder Zahnarzt zum Thema fluoridfreie Zahncreme beraten.
Unser Tipp: Drücken Sie die Zahnpasta vor dem Zähneputzen ein wenig in die Borsten der Zahnbürste. So kann Ihr Baby die Zahncreme nicht ablecken.
So funktioniert das Zähneputzen
Legen Sie Ihr Baby zum Putzen der ersten Zähne auf den Wickeltisch. Später kann es auch mit dem Rücken zu Ihnen auf dem Schoss sitzen. Geben Sie eine etwa erbsengrosse Portion Zahnpasta auf die Zahnbürste. Putzen Sie nun Zahn für Zahn.
Die KAI-Regel
Ein gutes System beim Zähneputzen ist dieses: erst die Kauflächen, dann die Aussenseiten und zuletzt die Innenseiten putzen.
Bei ganz kleinen Babys putzen Sie vom Zahnfleisch nach oben zu den Baby-Zähnen. Hat Ihr Kind bereits mehrere Zähne im Mund, können Sie mit kreisenden Bewegungen und sehr sanftem Druck reinigen. Sollte ein Zahn noch nicht ganz durchgebrochen sein, aber bereits eine sichtbare Zahnspitze haben, können Sie diese mit einem feuchten Wattestäbchen oder Tuch putzen.
Es ist nicht schlimm, wenn sie anfangs die Zähne Ihres Kindes nicht zwei bis drei Minuten putzen, vor allem, wenn es erst wenige Zähnchen hat. Im ersten Schritt geht es vor allem darum, dem Kind das Zähneputzen nahe zu bringen und es daran zu gewöhnen. Machen Sie das Zähneputzen zum Ritual. Singen Sie dabei oder erzählen Sie Ihrem Kind eine Geschichte.
Spielerisch an die Zahnpflege heranführen
Ab einem Alter von etwa eineinhalb bis zwei Jahren besitzen Kleinkinder die motorischen Fähigkeiten, eine Zahnbürste in der Hand zu halten. Nun können Sie anfangen, Ihr Kind spielerisch an die Zahnpflege heranzuführen. Zum Glück liegt das Nachahmen in der Natur kleiner Kinder und sie lernen dadurch gut: Was Mama macht, möchte auch das Kleinkind machen. Dies können Sie Nutzen, um Ihrem Kind das Zähneputzen und die Zahnpflege schmackhaft zu machen. Je öfter Ihnen Ihr Baby beim Zähneputzen zuschaut, desto besser. Anschliessend geben Sie Ihrem Kind einfach seine Zahnbürste in die Hand, so dass es diese ausprobieren kann. Irgendwann wird es sie automatisch in den Mund nehmen.
Allerdings können Kinder in diesem Alter ihre Zähne noch nicht alleine putzen, da ihre Feinmotorik noch nicht ausreichend entwickelt ist. Die Kinder können aber bereits mit einfachen Bewegungen die Kaufläche schrubben. Die Eltern sollten aber in jedem Fall die Zähne nachputzen – und das Kind für seine Vorarbeit loben. Bis Sie Ihrem Kind gar nicht mehr beim Zähneputzen helfen müssen, brauchen Sie noch etwas Geduld: Dies ist erst im Alter von etwa acht Jahren der Fall.
Der erste Zahnarztbesuch
Den ersten Besuch beim Zahnarzt sollten Sie mit Ihrem Kind wahrnehmen, sobald alle Milchzähne durchgebrochen sind. Das ist meist ab dem zweiten Lebensjahr bis hin zu einem Alter von ungefähr zweieinhalb Jahren der Fall. Natürlich ist dann noch keine Karies zu befürchten, aber Ihr Kind lernt den Zahnarzt ein erstes Mal kennen und gewöhnt sich an die Untersuchung. Der Arzt wird in der Regel gemeinsam mit dem Kind die Kinderzähne im Mund anschauen, loben und der Mama ein paar Tipps zur richtigen Zahnpflege, Zahnpasta und zur richtigen Ernährung geben. Ein Schlüssel für gesundere Zähne: Wer seltener und weniger Zucker isst, verringert das Karies-Risiko.