Zeig her deine FüessliSo geniesst Ihr Baby die Fussmassage
Eine Fussmassage gefällt schon den kleinsten Babys und kann viele Beschwerden wie Zahnen und Bauchweh lindern. Eine Anleitung in vier Schritten für die Eltern.
Massagen können bei Verspannungen kleine Wunder bewirken. Plötzlich fühlt sich der Körper leichter und aktiver. Das geht nicht nur Erwachsenen so, sondern auch schon Säuglingen. Eltern können schnell erlernen, wie sie die winzigen Babyfüsse richtig massieren und damit ihren Babys entspannte Momente zu Hause bescheren können.
Warum eine Fussmassage dem Baby guttut
Es ist ein Gefühl reinster Geborgenheit, wenn Mutter oder Vater langsam und voller Aufmerksamkeit über die weiche Babyhaut streichen und langsam das Öl einmassieren. Der intensive Körperkontakt und die streichenden Bewegungen bauen eine grosse Nähe zwischen den Eltern und dem Kind auf. Es nimmt die Berührungen bewusst wahr und lernt auf diesem Wege seine Sinne kennen. Katrin Schaaf-Seeger von der Hebammenpraxis Zürich findet, dass diese Babies aufgeschlossener und geistig wacher reagieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Reines Mandelöl für die Babymassage verwenden
- Jede Massageübung zehnmal wiederholen
- Auf die Reaktionen des Kindes achten
- Pausen machen, wenn das Baby ungeduldig wird
- Nicht direkt nach dem Essen massieren
Aber die Fussreflexzonenmassage hat noch weitere Vorteile: Sie regt die Durchblutung an und kann Schmerzen lindern. Zudem aktivieren Punkte an der Fusssohle und den Zehen bestimmte andere Körperzonen und Organe. So können über die Zehen Zahnungsschmerzen bei den Babys gelindert werden. Bauch und Magen werden über den mittleren Bereich der Fusssohle angesprochen.
Die Massage stimuliert die Entwicklung des Muskeltonus und reguliert Körpersysteme wie Kreislauf, Verdauung, Atmung, Hormonhaushalt, Nerven, Lymphe und Immunsystem, betont auch der Schweizerische Verband für Babymassage.
Ab welchem Alter eine Babymassage Sinn macht
Die Babymassage stammt aus Indien. Dort werden viele Kinder regelmässig massiert, meist schon kurz nach ihrer Geburt. Der Gynäkologe Frederick Leboyer lernte die Technik in den 70er Jahren dort kennen und führte sie im Westen ein. An Massagekursen in der Schweiz können Säuglinge meist ab fünf Monaten teilnehmen. Meist endet die Kursteilnahme, sobald die Babys mobil werden, meist mit fünf Monaten.
Hilfreiche Tipps für die Vorbereitung der Massage
Die Füsse Ihres Babys können Sie natürlich immer und überall massieren, auch ohne jegliches Zubehör. Aber mit etwas Zeit und Ruhe zu Hause können Sie dem Kind ein kleines Erlebnis mit der Babymassage bieten. Am besten legen Sie Ihr Baby in einem warmen Raum auf eine weiche Unterlage und verwenden reines, unbehandeltes und unparfümiertes Mandelöl, das in Drogerien und Apotheken erhältlich ist. Das Öl sollte nicht kalt verwendet werden. Wärmen Sie es kurz in Ihrer Handfläche auf, bevor Sie mit der Massage beginnen. Achten Sie darauf, dass Sie selbst warme Hände haben und auch das Baby nicht friert. Ideal ist, wenn es vorher ein kurzes Bad genossen hat, dann ist es entspannt und warm.
Eine Fussmassage-Anleitung in 4 Schritten
Die wichtigsten Handgriffe können Sie schnell erlernen. Nehmen Sie sich Zeit und wiederholen Sie jede Übung zehnmal.
1. Schritt: Die Ferse
Nehmen Sie den rechten Fuss des Babys und legen Sie ihn in beide Hände. Das Bein darf etwas angewinkelt sein. Beginnen Sie an der Aussenseite der Ferse und streichen Sie mit den Daumen bis zum Fussballen, unterhalb der Zehen, entlang.
2. Schritt: Die Fusssohle
Mit beiden Händen nehmen Sie nun den Fuss in die Hand und beginnen unterhalb der Zehen. Mit den Daumen streichen Sie von innen nach aussen. So, dass Sie jeden Punkt auf der Fusssohle in Zentimeterabständen massieren.
3. Schritt: Die Zehen
Für diese Massageübung gebrauchen Sie nur eine Hand. Drücken Sie jeden einzelnen Zeh mit dem Daumen und Zeigefinger leicht zusammen und streichen Sie das Öl nach oben ab. Beginnen Sie beim grossen Zeh.
4. Schritt: Der Fussrücken
Zum Schluss dehnen Sie den Fuss leicht. Dafür halten Sie mit einer Hand das Fussgelenk, mit der anderen drücken sie den Fuss an der Fusssohle ein paar Sekunden nach oben und streichen anschliessend mit der Hand den Fussrücken entlang, von oben nach unten.
Wann eine Fussmassage beim Baby keinen Sinn macht
Wenig Sinn macht eine Fussmassage, wenn das Baby kitzelig ist oder sich aus anderen Gründen wehrt. Wenn das Kind schläft, Hunger hat oder sich allgemein unwohl fühlt, es ist ebenfalls besser, mit der Massage zu warten. Auch wenn Sie selbst gerade angespannt oder genervt sind, ist es besser einen anderen Moment zu wählen, da sich Ihre Anspannung auf das Kind überträgt. Gerade bei den ersten Versuchen kann es sein, dass sich das Baby ungeduldig ist. Mit der Zeit wird es sich an die Massagen gewöhnen und entspannen.
Von Melina Maerten und Miriam Eckert, Titelbild: iStock, Thinkstock, Artikelbild: Erstellt von der Redaktion