Schau mir auf die HändeWie soll ich meinem Baby die Fingernägel schneiden?
So winzig sind die Fingerchen von Neugeborenen. Wie soll man bloss die noch viel kleineren Nägel kürzen? Mit diesen Tipps klappt das Schneiden der Fingernägel bei Babys – ganz ohne Tränen.
Stillhalten ist für Babys gar nicht so einfach. Sie strampeln und entdecken die Welt, greifen nach Neuem und ballen die kleinen Hände zu Fäusten. Gleichzeitig wachsen die Nägelchen. Kleine Kratzer im Gesicht bleiben da nicht aus. Doch wie sie am besten schneiden und wann? Die wichtigsten Antworten auf alle Fragen rund um die Nagelpflege für Babys.
Fingernägel von Neugeborenen
Die Fingernägel wachsen schon vor der Geburt und zählen deshalb zu einem der vielen sogenannten Reifemerkmale. Bei Kindern, die vor der 37. Woche geboren werden, reicht der Nagel kaum bis zur Fingerkuppe. Bei pünktlichen Babys reicht der Nagel bereits über die Kuppe hinaus. Nachzügler ab der 42. Woche kommen mit sehr langen Fingernägeln zur Welt. Häufig schält sich der Nagel schon ab.
Ab wann die Fingernägel geschnitten werden
Die Fingernägel der Säuglinge sind bei der Geburt noch sehr weich. Deshalb wird empfohlen, sie zum ersten Mal nach vier oder sechs Wochen zu schneiden. An den ersten Tagen können die langen Nägelchen mit Mandelölsalbe oder Lanolin eingecremt werden. Dadurch bleiben sie weich und fallen von selbst ab. Wenn das Kind sich mit einem spitzen Nagel verletzt, schneiden Sie ihn vorsichtig ab. In den ersten Monaten wachsen die Fingernägel sehr unterschiedlich und oft auch nicht gleichmässig. Die Pflege der Nägel wird deshalb schnell zur täglichen Routine.
Nagelschere, Nagelpfeile oder Babynagelknipser?
Der Klassiker für das Fingelnägelschneiden bei Babys sind spezielle Babynagelscheren. Diese sind vorne an der Spitze abgerundet und stumpf, um das Kind nicht zu verletzen. Beim Kauf drauf achten: Gute Nagelscheren liegen bei den Eltern fest in der Hand. Das kleinkindfreundliche, bunte Design nimmt der Schere ihren Schrecken, da sie wie Spielzeug aussehen und die Neugierde beim Baby wecken.
Es gibt auch Nagelpfeilen speziell für Babys. Mit ihnen wird der überstehende Nagel behutsam abgerundet. Eine normale Sandblattfeile ist für die Kleinen hingegen völlig ungeeignet, weil sie die weiche Fingerkuppe verletzt.
Vorsicht ist auch bei den Babynagelknipsern geboten. Mit ihnen wird schnell zu viel vom Nagel abgeknipst und manchmal sogar etwas Haut.
Babys Nägel lassen sich auch ganz ohne Hilfsmittel pflegen: Manche Eltern knabbern die Nägel ihres Babys mit den Zähnen ab. Mit den Lippen lässt sich gut der Übergang von festen Bett und Nagel fühlen. Aber aufgepasst: Es soll auch schon vorgekommen sein, dass zu viel abgebissen wurde.
Die richtige Technik beim Fingernägelschneiden
Halten Sie die kleinen Finger gut vorne fest. Die Fingerkuppe richten Sie leiht nach oben. Um Verletzungen zu vermeiden, sollten Sie den Nagel in mehreren Etappen schneiden und immer nahe am Rand der Nagelrundung. Spitze Ecken runden Sie ab, damit sich Ihr Baby daran nicht verletzt und am Ende kleine Narben im Gesicht zurückbleiben. Das geht sehr gut mit der Feile.
Diese Hebamme zeigt, wie Sie Ihrem Baby die Fingernägel schneidet.
Warum Babysöckchen über den Händen keine gute Idee sind
Damit Säuglinge sich mit ihren Nägelchen nicht kratzen, wird immer wieder geraten, ihnen Kratzfäustlinge oder Babysocken überzuziehen. Der Schönheit zuliebe wird das Baby aber dadurch stark eingeschränkt. Schliesslich entdeckt es mit seinen Händen die Welt. Es fühlt und greift, es schmeckt mit den Fingern, es berührt die Brust der Mutter beim Stillen. Bevor bei Ihrem Kind Söckchen zum Einsatz kommen, ist es besser, die Fingernägel bei Neugeborenen schon in den ersten Wochen mit einer Schere zu kürzen. Wenn Sie sich nicht selbst trauen, bitten Sie Ihre Hebamme.
Guter Zeitpunkt zum Nägelschneiden
Auf das Timing kommt es an, wenn die Nägelchen gekürzt werden müssen. Denn während mit Schere und Feile hantiert wird, muss das Baby stillhalten. Diese Momente sind dabei Gold wert:
1. Baden
Nach dem Baden sind Babys häufig sehr entspannt. Das Planschen im warmen Wasser macht müde und nach der Babymassage mit Öl fühlen sich die meisten Kleinen pudelwohl. Das ist ein guter Moment zur Nagelpflege.
2. Schlafen
Oder Sie warten einen ruhigen Moment ab. Etwa wenn das Baby im Stubenwagen, auf dem Sofa oder im Kinderwagen eingeschlafen ist. Dann kommen Sie gut an die Nägel. Der Kinderwagen draussen hat noch den Vorteil, dass das Licht zum Schneiden sehr gut ist. Weniger praktisch ist das Babybett mit den Gitterstäben. Denn gebückt ist es schwerer, die Finger zu halten und gleichzeitig richtig zu schneiden.
3. Stillen
Beim Stillen ist das Baby voll und ganz mit dem Saugen beschäftigt. Als Mutter aber gleichzeitig den Kopf zu halten und Nägel zu schneiden, ist umständlich. Am besten übernimmt in diesem Moment jemand anderes die Nagelpflege.
4. Spielen
Am schwierigsten ist das Schneiden, wenn das Baby wach und zum Spielen aufgelegt ist. Muss ein Nagel unbedingt gekürzt werden, lenken Sie es gleichzeitig mit einem Spielzeug oder Lied ab. Das ist nicht einfach, weil es sicherlich die Schere genauer unter die Lupe nehmen möchte, aber einen Versuch wert.
Apropos Fussnägel: Wann diese geschnitten werden
Um die Fussnägel müssen sich Eltern erst später Gedanken machen. Der Nagel wächst langsamer als an den Händen, auch bei Kleinkindern. Das Schneiden macht aber häufig mehr Schwierigkeiten, weil sich die Haut leicht über das Nagelbett schiebt. Das Einwachsen ist ein grosses Problem: Damit der Nagel nicht seitlich in die Haut wächst, sollten die Fussnägel immer gerade geschnitten werden. Ganz im Gegensatz zu den Fingernägeln. Sie sollten abgerundete Enden haben, um Kratzer zu vermeiden.