Tschüss HerzrasenHausmittel gegen niedrigen Blutdruck in der Schwangerschaft

Wenn das Blut langsamer durch die Venen fliesst, kann das für Schwangere und Baby unangenehme Folgen haben. Doch mit ein paar Tricks lässt sich die Durchblutung ankurbeln. Sechs Tipps gegen den niedrigen Blutdruck.

Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft 
Der Blutdruck wird in der Schwangerschaft regelmässig kontrolliert. © iStock, Getty Images Plus

Sind Sie müde und Ihnen ist häufig schwindelig? Das muss nicht immer an der Hormonumstellung oder einem Eisenmangel liegen. Vielmehr kann auch ein niedriger Blutdruck der Auslöser für diese Symptome sein. Besonders wenn sie mit hohem Puls und kalten Händen wie Füssen einhergehen und in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft auftreten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft birgt Risiken und muss ärztliche kontrolliert werden.
  • Häufige Beschwerden sind unter anderem Schwindel, Kopfschmerzen, Flimmern vor den Augen und kalte Füsse.

Für die meisten Menschen ist diese Diagnose nicht besorgniserregend, in der Schwangerschaft ist jedoch Vorsicht angesagt. Denn wird der Schwindel stärker, könnte die Schwangere kollabieren. Andererseits wird die Gebärmutter weniger durchblutet. Das Baby bekommt dadurch nicht mehr genug Sauerstoff und Nährstoffe. Das wiederum stört die Entwicklung des Kindes. 

In der Schwangerschaft kann sich zudem ein schon zuvor bestehender niedriger Blutdruck weiter intensivieren. Die Ursache dafür ist beim Schwangerschaftshormon Progesteron zu finden. Es weitet die Blutgefässe und lässt das Blut in den Beinen regelrecht «versacken».

Blutdruck: Was heisst zu niedrig und zu hoch?

Bei nicht schwangeren erwachsenen Frauen liegt der normale Blutdruck bei 120 zu 80. Mit Beginn der Schwangerschaft verändern sich diese Wert meist, weshalb die Messung vom Blutdruck Teil jeder Vorsorgeuntersuchung ist. Niedrige Blutdruckwerte, Hypotonie, liegt bei Werten unter 105/60 mmHg vor. Jedoch ist das Wohlbefinden sehr individuell. Einen generell zu niedrigen Blutdruck gibt es deshalb nicht. Es gibt auch Frauen, die mit den Werten 90 zu 60 keine Probleme haben. Betroffen von der Hyptonie sind meist junge und schlanke Menschen.

Von Bluthochdruck, der Hypertonie, ist die Rede, wenn der Puls regelmässig Werte von 140 zu 90 übersteigt. Häufig sind Frauen im dritten Trimester, kurz vor der Geburt, betroffen. Der erhöhte Blutdruck kann eine Gefahr für Baby und Mutter werden. Steigt er über 140 zu 100 ist heisst die Diagnose Präeklampsie. Diese muss auf jeden Fall ärztlich beobachtet werden, da der hohe Blutdruck sogar zu einer lebensbedrohlichen Komplikation werden kann. Dann ist nur ein sofortiger Notkaiserschnitt die Rettung für Mutter und Baby.

Tipps bei niedrigem Blutdruck in der Schwangerschaft.
Bei niedrigem Blutdruck viel Flüssigkeit zu sich nehmen, damit Sie nicht umkippen. © Milkos/iStock, Thinkstock

Schwanger und niedriger Blutdruck: Diese Hausmittel helfen

Wenn der Schwindel stark wird, ist es am besten, sich hinzusetzen und die Beine eine Weile hochzulegen. Von einer Behandlung des niedrigen Blutdrucks mithilfe von medikamentösen Therapien wird in der Schwangerschaft abgeraten. Besser als Medikamente sind natürliche Hausmittel wie diese:

1. Rosmarin

Ein Hausmittel für Hypotonie in der Schwangerschaft ist Rosmarin-Tee. Rosmarin ist gut für den Kreislauf, fördert die Verdauung und erhöht den Blutdruck. Die Pflanze hilft generell bei Müdigkeit und Erschöpfungszuständen. 

Am besten morgens nach dem Duschen die Fusssohlen mit Rosmarinöl einreiben und eine Tasse Rosmarin-Tee trinken. Damit ist man für den Tag gestärkt. Andere pflanzliche Mittel mit guten Ergebnissen sind Kampfer und Weissdorn. Unbedingt sollte jede Einnahme aber vorher mit dem Arzt abgeklärt werden.

2. Viel Flüssigkeit

Ausreichend zu trinken beugt den Kreislaufbeschwerden vor. Wasser ist das beste Getränk in der Schwangerschaft. Grünen Tee, Schwarzen Tee und Kaffee dürfen Schwangere in Massen geniessen. Aber um das Herz-Kreislauf-System anzukurbeln nach dem Aufstehen und den Blutdruck auf ein normales Level zu bringen, sind etwas Koffein und Teein sicherlich hilfreich. Von Softdrinks mit viel Zucker und Koffein wird hingegen abgeraten.

3. Salz

Essen Sie schon am Vormittag eine Salzbrezel. Das Salz erzeugt über den Tag Durst, worauf der Körper mehr Flüssigkeit möchte und so die Muskelpumpe in den Beinen unterstützt. Dadurch vergrössert sich das gesamte Blutvolumen im Körper, was zu einer besseren Durchblutung des gesamten Organismus führt.

4. Kalte Dusche

Kaltes und warmes Wechselduschen der Füsse regt ebenfalls den Kreislauf an. Auch ein nasser kalter Waschlappen im Nackenbereich sowie kaltes Wasser ins Gesicht sind zwischendurch eine willkommene Erfrischung.

5. Sport

Bewegung an der frischen Luft bringt den Kreislauf in Schwung und den tiefen Blutdruck mit Sicherheit aus dem Keller. Geeigneter Sport: Das kann Yoga sein, eine Runde Federball, ein paar Bahnen im Schwimmbad oder ein täglicher Abendspaziergang.

6. Gesunde Ernährung

Manchmal haben die niedrigen Werte eine ganz naheliegende Ursache: eine ungünstige Ernährung und Lebensweise. Oft kann sie mit einigen kleinen Änderungen schon sehr verbessert werden. Mögen Sie zum Beispiel eisenhaltiges Gemüse wie Randen?

Publiziert von der Redaktion

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