Das Wunder GebärmutterHätten Sie das über Ihre Gebärmutter gewusst?

In der Gebärmutter zu Hause: Das ist ein Baby, sobald sich die befruchtete Eizelle eingenistet hat. Doch auch bei der Geburt spielt der stärkste Muskel der Frau eine wichtige Rolle. Das sind die interessantesten Details.

Das müssen Sie über Ihre Gebärmutter wissen
Die Gebärmutter, das Symbol der Weiblichkeit, ist wie eine Birne geformt. © iStock / Getty Images Plus

Die Gebärmutter ist nicht nur das Schwangerschafts- und Geburtsorgan, sondern dadurch auch ein wichtiges Sinnbild für die Weiblichkeit. Es steht zudem im Zentrum eines hormonellen Kreislaufs: Monat für Monat ruft sie sich durch die monatlichen Blutungen in Erinnerung, sie ermöglicht eine Schwangerschaft und spielt eine wichtige Rolle beim Eintritt in die Wechseljahre. Die Hauptaufgabe der Gebärmutter ist es, dem Embryo einen geschützten Ort zu bieten, damit dieser zu einem lebensfähigen Kind heranwachsen kann.

Die Form einer Birne

Der Uterus, wie die Gebärmutter in der Fachsprache genannt wird, liegt im Zentrum aller Unterleibsorgane. Er ist circa sieben bis neun Zentimeter gross und hat eine Form, die derjenigen einer umgekehrten Birne ähnelt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Uterus ist an elastischen Bändern im Becken aufgehängt und wird stabilisiert durch den Beckenboden. 
  • Er bereitet sich jeden Monat auf eine Schwangerschaft vor. Tritt diese nicht ein, kommt es zur Monatsblutung.
  • Nistet sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut ein, beginnt die Schwangerschaft. 

Nach unten wird der Uterus etwas schmaler, weshalb dieser Teil in der Fachsprache als Gebärmutterhals bezeichnet wird. Er ragt ein Stück weit in die Scheide hinein.

Die Unterleibsorgane werden von unten durch den Beckenboden und von oben durch das Bauchfell sowie durch elastische Bänder gehalten. Zur oberen Seite neigt sich der Uterus in die Richtung des Bauchraums. Von hier führen zu beiden Seiten je ein Eileiter zu einem Eierstock. 

Diesen Aufbau hat die Gebärmutter

Die Gebärmutter besteht aus drei Schichten eines kompliziert konstruierten Muskelfasergewebes, auch Myometrium genannt. Dieses Gewebe kann sich während einer Schwangerschaft stark dehnen. Aussen ist die Gebärmutter zum grössten Teil von einer Bauchfellschicht bedeckt. Im Inneren, in der sogenannten Gebärmutterhöhle, ist sie ausgekleidet durch die Gebärmutterschleimhaut, dem Endometrium. Die Gebärmutterhöhle ist mit der Scheide verbunden durch den Gebärmutterhalskanal, der im Muttermund endet. 

Bei manchen Frauen wuchert die Gebärmutterschleimhaut auch ausserhalb vom Uterus, was eine Schwangerschaft erschweren kann. Die Erkrankung wird Endometriose genannt. Ungefähr zehn Prozent der Frauen in der Schweiz sind davon betroffen. Die Ursachen sind nicht eindeutig geklärt.

Abbildung einer Gebärmutter.
Diese Zeichnung zeigt die Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke. © DigitalVision Vectors

Warum regelmässiges Beckenbodentraining Sinn macht

Die Gebärmutter ist an elastischen Bändern im Becken aufgehängt und wird stabilisiert durch den Beckenboden. Durch Schwangerschaften oder im Laufe des Lebens werden die Muskulatur des Beckenbodens und die Bänder schwächer. Dann kann es passieren, dass sich die Gebärmutter und die Scheide absenken. Leichte Formen der Gebärmuttersenkung verursachen bei vielen Frauen keine Symptom, dass sie entstehen ist im Laufe des Lebens sogar ganz normal. Bei einer stärkeren Senkung kann es aber zu Beschwerden wie Druck- und Senkungsgefühl, Schmerzen im Kreuz oder Problemen beim Wasserlassen kommen.

Eine Gebärmuttersenkung können Frauen vorbeugen durch Training des Beckenbodens. Oft ist dies auch eine gute Behandlung bei einer schwachen Senkung des Uterus. 

Was die Gebärmutter bewirkt

Der Uterus bereitet sich jeden Monat auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Durch den Einfluss des Hormons Östrogen verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus, bis sie eine Dicke von etwa sechs Millimetern erreicht hat. Auch das Hormon Progesteron trägt dazu bei, dass sich der Uterus auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet.

Findet dieses Ereignis nicht statt, stösst er das Endometrium, wie die Gebärmutterschleimhaut auch genannt wird, ab. Es wird dann über die monatliche Blutung ausgeschieden. Die kräftige Gebärmuttermuskulatur zieht sich dabei zusammen, um das abgestossene Gewebe nach aussen zu befördern. Viele Frauen nehmen dies als unterschiedlich ausgeprägten monatlichen Schmerz wahr.

Die Einnistung einer Eizelle

Wird die Eizelle befruchtet, nistet sie sich in der Gebärmutterschleimhaut ein, was den Beginn einer Schwangerschaft bedeutet. Die Schleimhaut wächst in diesem Fall weiter, um den Embryo ernähren zu können. Dieser wächst und wächst innerhalb der Gebärmutter und wird ab dem dritten Schwangerschaftsmonat als Fötus bezeichnet. Die Gebärmutter kann sich anpassen an die zunehmende Grösse des Kindes und ein inneres Volumen von bis zu fünf Litern erreichen.

Die Geburt und das Wochenbett

Ist das Kind gross genug, setzen bei der Mutter die Wehen ein. Es handelt sich dabei um rhythmische Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur, durch die das Kind in den Geburtskanal und in Richtung der Scheide geschoben wird. Nach der Geburt eines Kindes dauert die Rückbildung der Gebärmutter ungefähr sechs Wochen. In dieser Zeit schrumpft sie von einem Gewicht von etwa 1,5 Kilogramm zurück auf ihre ursprüngliche Grösse und ein Gewicht von 50 bis 70 Gramm.

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