EinnistungsblutungSchwanger trotz Periode - Gibt es das wirklich?
Kann man die Periode haben und trotzdem schwanger sein? Wir zeigen, wie man Einnistungsblutungen erkennt und worin sie sich von der Menstruation unterscheiden.
Bleibt die monatliche Regelblutung aus, ist das ein klarer Hinweis auf eine mögliche Schwangerschaft. Trotzdem hört man immer wieder von Frauen, die ihre Periode gehabt haben sollen, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt schon schwanger waren. Kann das sein?
Schwanger sein trotz Periode ist nicht möglich
Nein, es ist nicht möglich, dass eine Frau ihre monatliche Blutung bekommt, obwohl sie schwanger ist. Um dies zu begründen, muss man etwas ausholen:
Das Wichtigste in Kürze
- Während der Schwangerschaft ist es nicht möglich, die Periode zu haben.
- Schmierblutungen oder Einnistungsblutungen (Nidationsblutungen) sind aber gar nicht so selten in den ersten Wochen der Schwangerschaft.
- Diese Blutungen sind schwächer und heller als die Periode.
Jeden Monat bereitet sich die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor, indem sich die Gebärmutterschleimhaut verdickt. Ungefähr in der Mitte vom monatlichen Zyklus findet dann der Eisprung statt: Eine Eizelle wandert aus einem der Eierstöcke in den Eileiter, wo sie von einer Spermazelle befruchtet werden kann. Ist dies der Fall, muss die befruchtete Eizelle noch den Weg bis zur Gebärmutter überwinden und sich dort in die Schleimhaut einnisten. Erst dann beginnt die Schwangerschaft.
Nistet sich aber keine Eizelle in der Gebärmutter ein, stösst diese die Gebärmutterschleimhaut ab – und zwar über das Periodenblut. Die Periode wird also nur ausgelöst, wenn keine Schwangerschaft vorliegt.
Schwangerschaft stoppt den Menstruationszyklus
Hat sich eine Eizelle in der Gebärmutter eingenistet, stoppen verschiedene weibliche Hormone den Menstruationszyklus. Dadurch bleibt die Gebärmutterschleimhaut in der Gebärmutter und wird weiter aufgebaut. Das bedeutet wiederum, dass sie nicht im Rahmen der Monatsblutung aus dem Körper geschwemmt wird und somit, dass keine Periode eintritt.
Aber schwanger sein trotz Blutungen ist möglich
Frauen, die angeblich während der Schwangerschaft die Periode hatten, lügen nicht, sondern deuten lediglich die Blutungen falsch. Denn es kann wirklich sein, dass es am Anfang einer Schwangerschaft zu leichten Blutungen kommt.
Es könnten Nidationsblutungen sein
Um die vierte Schwangerschaftswoche herum kann es zu Einnistungsblutungen, sogenannten Nidationsblutungen, kommen. Denn während der Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut, können in der stark durchbluteten Gebärmutter kleine Blutgefässe verletzt werden.
Die kleineren Verletzungen können so stark sein, dass sie zu Blutungen führen, die mit der Periode verwechselt werden können. Auch der Zeitpunkt der Einnistung stimmt fast mit dem Eintreten der Monatsblutung überein: Die Einnistung findet etwa drei bis vier Wochen nach der letzten Menstruation statt, etwa sieben bis zwölf Tage nach der Befruchtung.
Nidationsblutungen lassen sich daran erkennen, dass sie eher hellrot sind, nicht dunkelrot bis braun wie die Periode. Meist handelt es sich zudem nur um einige Tropfen oder Schlieren. Zudem wird die Blutung nicht wie die Regelblutung stärker, sondern bleibt gleichmässig schwach.
Die Hormone können zu Blutungen führen
Auch die ausgeprägte hormonelle Umstellung zu Beginn der Schwangerschaft kann bei einigen Frauen dazu führen, dass der Körper etwas blutigen Ausfluss abgibt.
Insgesamt kommen leichte Blutungen recht häufig vor in der Frühschwangerschaft, nämlich etwa bei 20 bis 25 Prozent aller Frauen.
Bei Angst zum Frauenarzt
Die meisten Blutungen in der Frühschwangerschaft haben harmlose Ursachen. Sind sie mit Schmerzen verbunden oder macht sich eine schwangere Frau grosse Sorgen, sollten sie aber vom Frauenarzt untersucht werden. Denn in einigen Fällen können Blutungen ein Warnzeichen für Probleme sein, zum Beispiel für eine drohende Fehlgeburt oder eine Schwäche des Gebärmutterhalses.
Übrigens: Schwanger werden während der Periode ist auch nicht möglich
Während der Periode wird die Gebärmutterschleimhaut abgestossen, was zu Blutungen führt. Folglich kann sich während dieser Zeit keine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnisten und somit kann keine Schwangerschaft eintreten.