Die drei häufigsten ProblemeTrotz Befruchtung der Eizelle wieder nicht schwanger
Nach der Befruchtung der Eizelle beginnt eine abenteuerliche Reise zur Gebärmutter. Ob sie gelingt, hängt von vielen Faktoren ab. Die häufigsten Probleme im Überblick.
Gut fünf bis sieben Tage ist die befruchtete Eizelle von den Eileitern bis zur Gebärmutter unterwegs. Bis dahin hat sie sich schon mehrfach geteilt. Dann muss die Blastozyte einen geeigneten Platz in der Gebärmutterschleimhat finden, um sich einzunisten. Auch das dauert nochmal mehrere Tage.
In dieser Zeit vermuten und hoffen viele Frauen, dass sie schwanger sind. Nachweisbar ist die Schwangerschaft in der 3. SSW aber noch nicht. Auch dem Kinderwunsch nach der Befruchtung nachzuhelfen, ist nicht möglich. Ärzte raten in dieser Zeit generell nur dazu, sich zu bewegen, nicht zu rauchen und sich gesund zu ernähren.
Trotzdem gehen in dieser Zeit etwa die Hälfte aller befruchteten Eizellen aufgrund genetischer Defekte vor der Einnistung ab – in den meisten Fällen unbemerkt. Wenn die gewünschte Schwangerschaft länger als ein Jahr auf sich warten lässt, wird empfohlen, mögliche anatomische Ursachen zu überprüfen. Vielleicht findet sich ein Grund, warum es trotz Befruchtung nicht mit der Einnistung klappt.
1. Störungen im Bereich der Gebärmutter
Gelbkörperschwäche
Eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit ist die Gelbkörperschwäche, die auch Lutealinsuffizienz genannt wird. Das Gelbkörperhormon, das sogenannte Progesteron, sorgt nach dem Eisprung dafür, die Gebärmutterschleimhaut auf die Aufnahme des Embryos vorzubereiten. Liegt ein Progesteronmangel vor, wird nicht genug Schleimhaut aufgebaut. Diese benötigt die befruchtete Eizelle jedoch für die Einnistung. Klappt sie nicht, kommt es zu einem frühen Abort.
Das Wichtigste in Kürze
- Verschiedene Faktoren können zur Unfruchtbarkeit der Frau führen.
- Unterschieden wird zwischen immunologischen Ursachen der Unfruchtbarkeit, anatomischen Störungen und hormonellen Dysfunktionen.
- Je nach Ursache und Grad der Beeinträchtigung kann eine Therapie möglich sein.
Einen Hinweis auf eine mögliche Gelbkörperschwäche liefert der Zyklus der Frau. Konkret: Wenn die zweite Zyklushälfte verkürzt ist, bei regelmässigem Eisprung. Auch der Spiegel vom Gelbkörperhormon im Blut kann auf eine Lutealinsuffizienz hinweisen, wenn dieser in der zweiten Hälfte des Zyklus niedrig ist. Der niedrige Progesteronspiegel ist jedoch keine eigenständige Erkrankung, sondern eine Funktionsstörung der Eierstöcke. Verursacht wird diese Störung durch Umweltbelastungen, aber auch durch Erkrankungen der Schilddrüse.
Endometriose
Die gutartige Erkrankung Endometriose ist eine weitere häufige Ursache für Unfruchtbarkeit. Starke Regelschmerzen sind ein wichtiges Anzeichen für die Wucherung der Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutter.
Myome
Auch grössere Myome, welche in der Gebärmutterwand oder der Gebärmutterschleimhaut liegen, können die Durchblutung stören und die Einnistung erschweren. Durch vorangegangene Infektionen oder Ausschabungen nach Schwangerschaftsabbrüchen oder Fehlgeburten können sich Vernarbungen im Bereich der Gebärmutter gebildet haben.
Fehlbildungen der Gebärmutter
Einige Frauen leiden auch an einer angeborenen Fehlbildung der Gebärmutter. Mitthilfe einer Gebärmutterspiegelung, der Hysterokopie, können Ärzte anatomische Störungen erkennen. Diese Untersuchung wird unter Narkose durchgeführt. dabei wird der Gebärmutterspiegel, das Hysterokop durch die Scheide und den Muttermund eingeführt, um die Gebärmutter direkt betrachten zu können.
Abklärungen inklusive diagnostische Massnahmen wie Laparoskopie sowie hormonelle Behandlungen werden häufig von den Krankenkassen in der Schweiz übernommen.
2. Störungen im Bereich der Eileiter
Aber nicht nur die Gebärmutter, sondern auch die Eileiter können Auslöser für Probleme beim Schwangerwerden sein. Sind diese undurchlässig, kann die befruchtete Eizelle nicht in die Gebärmutter gelangen. In manchen Fällen können noch nicht einmal die Spermien durch den Eileiter zur Eizelle schwimmen.
Häufig bilden sich Verschlüsse oder Verklebungen der Eileiter nach Entzündungen, operativen Eingriffen im Unterleib oder vorangegangenen Eileiterschwangerschaften. Zudem können Vernarbungen und Verschlüsse im Bereich der Eileiter auch als Folge der Endometriose auftreten.
3. Immunologische Ursachen
In seltenen Fällen ist das Immunsystem der Mutter für die Abstossung des Embryos verantwortlich. Neueste Forschungen weisen darauf hin, dass auch sehr frühe Aborte durch immunologische Prozesse verursacht werden können.
Spezielle Antikörper sorgen dafür, die Abwehrprozesse des Immunsystems während der Schwangerschaft zu unterdrücken. Eine unzureichende Immunisierung mit Fremdeiwess im Laufe des Lebens kann zum Ausbleiben dieser schützenden Antikörperbildung und wiederholten Fehlgeburten führen.