StillstreikWenn das Kind die Brust verweigert

Wenn das Kind die Brust verweigert, liegen die Nerven der Mutter oft blank. Seien Sie aber nicht frustriert, sondern gehen Sie dem Stillstreik auf den Grund. Oft muss es gar nichts Schlimmes bedeuten.

Wann tritt eine Saugverweigerung auf und was ist zu tun? 

Die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie (SGP) empfiehlt, das Stillen auch nach der Einführung der Beikost noch so lange weiterzuführen, wie Mutter und Kind das möchten. Aber oft kommt es ganz anders, als man denkt – etwa, wenn das Kind die Brust verweigert.

Eine Brustverweigerung kann in ganz unterschiedlichen Phasen des Säuglingsalters auftreten. Mit Geduld und den nötigen Massnahmen ist es oft möglich, die Stillbeziehung wiederherzustellen. Nicht selten heisst es jedoch auch, das es Zeit ist abzustillen.

Wie vorgehen, wenn das Baby das Saugen verweigert.
Das Baby verweigert das erste Trinken. (Bild: Design Pics/iStock, Thinkstock)

Brustverweigerung während der Stillzeit: Gründe und Massnahmen

Ihr Baby verweigert die Brust, obwohl Sie es nach der Geburt erfolgreich angelegt haben? Babys können durchaus eine Saugverweigerung entwickeln, wenn die Mutter nicht genügend Milch produziert. Das frustriert natürlich, da sie trotz «harter Arbeit» nicht satt werden. Richtige und gemütliche Stillpositionen sind kurzfristige Mittel, um die Situation zu verbessern. Als langfristige Lösung empfiehlt es sich, den Milchfluss anzuregen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Saugverweigerung tritt in jeder Phase des Säuglingsalters auf: direkt nach der Geburt, nach erfolgreichem Anlegen oder im Laufe der Stillzeit.
  • Auch Flaschenkinder können das Saugen verweigern.

Und wenn nichts davon hilft, kann ein Besuch beim Kinderarzt aufschlussreich sein. Anatomische Gründe wie zum Beispiel ein verkürztes Zungenband können dem Baby das Saugen an der Brust erschweren. Weitere Gründe für den Stillstreik sind eine Infektion im Mund- und Rachenraum, Schnupfen, das Zahnen oder ein Soor-Infekt im Mund.

Nicht zu vernachlässigen sind ausserdem psychische Ursachen wie Überreizung, Lärm oder eine Anspannung der Mutter. Auch sehr stark gewürztes Essen kann den Geschmack der Muttermilch und den Körpergeruch der Mutter verändern, was beim Baby zur Ablehnung der Brust führen kann

Saugverweigerung bei Schoppenkindern

Wie vorgehen, wenn das Baby das Saugen verweigert.
Auch Flaschenkinder verweigern manchmal das Trinken. (Bild: Pilin_Petunyia/iStock, Thinkstock)

Flaschenkinder haben es leichter als Stillkinder, weil sie für die gleiche Milchmenge deutlich weniger saugen müssen. Dennoch kann es auch bei ihnen zu einer Saugverweigerung kommen. Das ist etwa bei einer stark verstopften Nase oder Atemwegsbeschwerden der Fall.

Wenn das Baby krank ist, stark zahnt oder in einem Wachstumsschub steckt, dann nimmt auch der Appetit ab. In solchen Phasen sollten Sie darauf achten, dass Ihr Baby nicht dehydriert. Wenn es sehr wenig Milch aus der Flasche trinkt, dann bieten Sie ihm auch Flüssigkeit in Form von Tee und Wasser an.

Baby verweigert die Brust von Anfang an

Das Kind zu stillen, ist der Wunsch vieler werdender Mütter. Oft passiert es dann aber, dass das Baby die Brust der Mutter von Anfang an verweigert. War die Geburt sehr anstrengend, insbesondere nach einem Kaiserschnitt, sind die Kleinen meist so erschöpft, dass sie für das Saugen an der Brust zu schwach sind.

Und wenn der Frau während der Geburt auf intravenösem Weg Flüssigkeit zugeführt wird, können die Brustwarzen stark anschwellen oder abflachen. Das Baby hat es dann schwerer, an der Brust zu saugen, weil es die Warzen nicht mit dem Mund fassen kann. Dasselbe gilt, wenn Sie von Natur aus Hohl- oder Flachwarzen haben.

Sie können den Such- und Saugreflex Ihres Babys regelmässig anregen, indem Sie es immer wieder vorsichtig anlegen. Auch Bonding hilft, weil dabei viel Körperkontakt zwischen Mutter und Kind herrscht. Aber drücken Sie niemals Babys Kopf an die Brust, Ihr Baby entwickelt dadurch einen Abscheu gegen die Brust.

Weitere Informationen

Scheuen Sie sich nicht, im Zweifelsfall Hilfe zu holen. Eine gute Stillberatung finden Sie etwa bei La Leche League oder IBCLC.

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Publiziert von der Redaktion, Titelbild: iStock, Thinkstock

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