HungergefühlVertrauen Sie beim Stillen Ihrem Instinkt

Wie oft Sie Ihr Kind stillen sollten, hängt vom Bedarf des Babys ab. Statt sich fest an Zahlen zu halten, ist es besser, auf erste Anzeichen von Hunger zu achten.

Vertrauen Sie beim Stillen Ihrem Instinkt

Muttermilch ist das Beste, das ein Kind für seine Entwicklung bekommen kann. Sie besitzt die Eigenschaft, sich genau an die Bedürfnisse des Kindes anzupassen. Das bedeutet, dass sich Kaloriengehalt, Menge und Nährwert der Muttermilch je nach Bedarf ändern. Im ersten halben Lebensjahr löscht Muttermilch den Durst und macht ausreichend satt.

Wie oft stillen?

Viele Mütter stellen sich nach der Geburt die Frage: «Wie oft soll ich stillen?» Im Grunde gilt, dass ein Baby selbst bestimmt, wie viel Muttermilch es braucht. Überfüttern ist bei der Gabe von Muttermilch nicht möglich. Das Stillen nach Bedarf ist optimal. Wie oft Sie stillen, können Sie rein dem Hungergefühl Ihres Kindes überlassen. 

Beim Stillen dem eigenen Instinkt vertrauen.
Achten Sie auf das Trinkbedürfnis Ihres Kindes, ohne es zu überfüttern. (Bild: tomstickova/iStock, Thinkstock)

Ratsam ist, bereits bei ersten Anzeichen von Hunger zu stillen. Dazu gehören mitunter: Unruhe, Ballen der Händchen, Saugen am Finger, Schmatzen, Drehen des Kopfes oder allgemeine Anspannung. Mütter werden rasch mit den Hungeranzeichen ihres Kleinen vertraut und lernen ihre Zeichen zu deuten. Schreit das Kind bereits, ist der Hunger schon zu gross und das Baby ist sehr aufgeregt. Die Stillmahlzeiten verlaufen dann wahrscheinlich weniger stressfrei. 

Rhythmus des Stillens variiert

In den ersten Lebenswochen stillen Mütter ihre Kinder acht bis zwölfmal in 24 Stunden. Die Mägen der Babys sind noch sehr klein und Muttermilch ist rasch verdaut. Mit der Zeit verringert sich die Anzahl der Stillmahlzeiten. Im Durchschnitt möchten Babys dann alle zwei bis drei Stunden trinken. In Phasen mit vermehrter Aktivität oder im Zuge eines Wachstumsschubs kann sich die Stillhäufigkeit kurzfristig erhöhen. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele junge Mütter sind unsicher, wie oft sie ihr Neugeborenes stillen müssen. Doch hierfür gibt es keine allgemein gültige Regel.
  • Optimal ist das Stillen nach Bedarf, sprich nach Hungergefühl des Babys.

Häufig kommt es vor, dass Kinder besonders am Abend lange, ausgiebig und in kurzen Abständen trinken möchten. Dieses abendliche Stillen nennt man Clusterfeeding. Die Kleinen bekommen hier nicht zu wenig Muttermilch, sondern legen einen Vorrat für die Nacht an. Zudem beruhigt sie das Saugen beim Stillen. Mit der Zeit lassen sich viele Kinder aber auch an einen Stillrhythmus gewöhnen. Wie oft Sie stillen müssen, bestimmt dennoch ihr Kind. 

Ausnahmen zum Stillen nach Bedarf

Das Stillen nach Bedarf ist grundsätzlich jederzeit möglich. Eine Ausnahme besteht bei sehr schläfrigen Babys und Kindern, die ein geringes Geburtsgewicht aufwiesen oder bei Frühchen. Um sicherzustellen, dass sie genügend Muttermilch zu sich nehmen, müssen diese Kinder regelmässig zum Stillen geweckt werden.

Weitere Informationen

Literatur zu den Themen Muttermilch, Stillen, «Wie oft stillen?» sowie Infos zu Stillberaterinnen in Ihrer Nähe erhalten Sie auf der Website des Berufsverbands der Schweizer Stillberaterinnen sowie auf der Website der Stillförderung Schweiz.

Publiziert von der Redaktion, Titelbild: iStock, Thinkstock

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