Plötzlich entthrontSo begeistern Sie das Erstgeborene für das zweite Kind

Mit einem zweiten Kind wird in der Familie nochmal alles anders, vor allem für das Erstgeborene. Mit diesen sechs Tipps ist das ältere Kind gut vorbereitet und wird die Entthronisierung entspannter erleben.

Zweites Kind - so begeistern Sie das Erstgeborene
Bei einem Altersunterschied von drei bis vier Jahren soll es die wenigsten Probleme zwischen den Geschwistern geben. © iStock / Getty Images Plus

Das erste und einzige Kind geniesst meist die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern. Jeder Entwicklungsschritt wird bestaunt, das Familienalbum wird immer dicker. Für das Kind scheint dies völlig normal.

Kündigt sich ein zweites Kind an, wird sich einiges ändern. Darauf kann es mit Trotz, Wut und Verweigerung gegen die Eltern oder das Neugeborene reagieren. Umso wichtiger, dass das Kind gut vorbereitet ist.

1. Das Erstgeborene immer miteinbeziehen

Eifersucht bei Kindern rührt vor allem daher, dass sie sich ausgeschlossen fühlen. Sie wollen Mamas Liebe nicht teilen und sich nicht unwichtig vorkommen. Hilfreich kann es sein, das Erstgeborene schon in der Schwangerschaft den Bauch fühlen zu lassen, es mit zum Frauenarzt zu nehmen und es später aktiv in die Pflege miteinzubeziehen.

Schon ein Zweijähriges kann Windeln reichen, den Popo vom Baby eincremen den Kinderwagen schieben und der stillenden Mutter einen Apfel bringen. Das sorgt dafür, dass sich auch das erste Kind wichtig und geschätzt fühlt. Es sollte sich nie als Störfaktor fühlen. Bei der ersten Begegnung der Kinder ist es deshalb zum Beispiel gut, den Säugling nicht im Arm zu halten, sondern in ein Bettchen zu legen, wo das ältere Kind es in Ruhe mit den Eltern gemeinsam begrüssen kann.

2. Das Baby nicht idealisieren

Bevor das Geschwisterchen kommt, verherrlichen viele Eltern in besten Absichten die kommende Zeit mit dem Baby. So entsteht beim ersten Kind aber eine unrealistische Vorstellung vom Geschwisterkind. Viele Erstgeborene freuen sich sehr auf einen aktiven Spielkameraden und müssen dann enttäuscht feststellen, dass das Baby zunächst nur schläft und noch gar nicht spielen kann. 

Besser ist deshalb dem älteren Kind sachliche Informationen über das Baby vermitteln: Es ist klein und hungrig, schreit und schläft viel, es wird anstrengende Tage und Nächte geben. Es ist klein und hungrig, schreit und schläft viel, es wird anstrengende Tage und Nächte geben. Bücher mit Bildern können hierbei eine grosse Hilfe sein. Genauso eine Puppe zum Üben und Nachahmen. Schön ist auch, dem grösseren Kind Fotos zu zeigen, als es selbst ein Säugling war und ihm klar zu machen, dass es genauso geliebt und getragen wurde wie nun das Geschwisterkind.

Das Erstgeborene auf das zweite Kind vorbereiten.
Wunderbar, wenn sich das Erstgeborene so verbunden mit dem Neuankömmling fühlt. © iStock, Thinkstock

3. Den Alltag des Kindes beibehalten

Ist das Geschwisterkind da, ändert sich in den meisten Familien der Alltag. Die Mutter ist nun viel mit dem Neugeborenen beschäftigt. Der Vater ist meist derjenige, der sich um das Erstgeborene kümmert. Vielleicht werden aber auch die Grosseltern einen wichtigeren Platz in Leben des älteren Kindes einnehmen.

Manche Eltern nutzen den Zeitpunkt der Geburt eines weiteren Kindes, um das Erstgeborene im Kindergarten anzumelden oder es in ein eigenes Kinderzimmer auszuquartieren, weil es im Familienbett zu viert zu eng wird. Das ist keine gute Idee.

Das ältere Kind wird diese stressige Umstellung wahrscheinlich mit dem Baby verbinden. Das fördert die Eifersucht. Für das erste Kind ist es leichter, wenn der Alltag möglichst konstant bleibt. Geht es zum Beispiel schon die Kita, sollte es auch nach der Geburt des Geschwisterchens in dem vertrauten Umfeld spielen dürfen. Der Umzug ins eigene Zimmer und das eigene Bett sollte besser schon vor der Geburt des zweiten Babys geklappt haben.

4. Bei Eifersucht nicht schimpfen

Eifersucht bei Kindern ist völlig normal und sollte von den Eltern nicht überbewertet werden. Im Ratgeber der Fachstelle für familienergänzende und familienunterstützende Angebote im Kanton Graubünden heisst es, dass Kinder bereits ab dem 19. Lebensmonat dazu in der Lage sind, mit Eifersucht umzugehen.

Schimpfen und der erhobene Zeigefinger helfen nicht gegen die Eifersucht. Gerade ein noch sehr junges Kind kann schlicht nicht verstehen, wieso sich Mama und Papa plötzlich anders verhalten und der Alltag sich stark verändert. 

Hilfreich ist vielmehr, mit dem Kind ins Gespräch zu kommen, es auf den Arm zu nehmen, zu fragen, was es stört, und ihm zu versichern, dass es noch immer geliebt wird. Schon vor der Geburt sollte das Kind wissen, dass es einen festen sicheren Platz in der Familie hat, das beugt vielen späteren Problemen vor.

5. Eltern müssen lernen, ihre Zeit aufzuteilen

Nicht nur das Erstgeborene, sondern auch die Eltern müssen lernen, Liebe und Aufmerksamkeit zu teilen. Hilfreich ist es auch, sich immer wieder Zeit zu nehmen, alleine etwas mit dem Erstgeborenen zu unternehmen.

6. Ungewöhnliche Massnahmen

Um dem Erstgeborenen klar zu machen, dass es wirklich wichtig ist und trotz einem Geschwisterkind weiterhin geliebt wird, lassen sich Eltern viel einfallen. Einige zahlen dem Kind ein Babysitter-Geld, wenn es auf das Kleine aufpasst, andere feiern eine «Grosse-Schwester-Party» nach der Geburt wie zum Beispiel die Sängerin Pink.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Oder es werden spezielle Muffins und Kuchen gebacken:

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Ein Beitrag geteilt von Pat & Jayd ❤️ (@pat_a_cakes) am

Und es werden sogar Plakate entworfen:

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ein Beitrag geteilt von Cheeky Little Events (@cheekylittleevents) am

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