Ade, geliebter Nuggi7 Tipps, den Nuggi abzugewöhnen

Der Schnuller ist Hilfe und Problem zugleich. Das Nuckeln beruhigt das Baby, aber einmal dran gewöhnt, ist es wie eine Sucht. Mit diesen Tipps schaffen Sie, Ihrem Baby den Nuggi abzugewöhnen.

Tipps, um den Nuggi abzugewöhnen

So klein und doch eine so grosse Hilfe. Ein Nuggi kann für die Eltern und das Kind gleichermassen eine unschätzbare Hilfe sein. Er beruhigt und tröstet das Baby und ermöglicht Mutter und Vater Ruhepausen. Zudem hilft der Nuggi beim Einschlafen, trötest beim Weinen und lenkt bei Unruhe durch Zahnen oder Bauchweh ab, indem er das natürliche Saugbedürfnis des Babys befriedigt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Im zweiten Lebensjahr sollte der Nuggi abgewöhnt werden
  • Haben Sie Geduld, der Abschied wird etwas dauern
  • Stellen Sie Ersatz für den Nuggi bereit
  • Ein kleiner Trost: Nuggis abzugewöhnen ist leichter als den Daumen

Doch so gross die Alltagshilfe des Schnullers auch ist, irgendwann kommt die Zeit, sich vom dem kleinen Freund aus Latex oder Kautschuk zu trennen. Sicherlich wird diese Zeit für die ganze Familie eine Herausforderung, das Kind wird seinen Nuggi nicht ohne Proteste aufgeben.

Wann der Nuggi abgewöhnt werden sollte

Idealerweise sollte den Kinder zwischen dem zweiten Lebensjahr, spätestens im bis Ende des dritten Lebensjahres der Nuggi abgewöhnt werden, empfehlen Wissenschaftler auf Grundlage ihrer Studien.

Auch sind die Schnuller eine Gefahr für die Zähne selbst. Wenn die Kinder mit ihren scharfen Milchzähnen kleine Risse und Löcher in die Nuggis beissen, sammeln sich darin Speisereste und Speichel. Dann der Gummitröster zur Kariesfalle. Die Abgewöhnung hat noch einen weiteren Grund: Ein Kind mit Schnuller im Mund spricht nicht. Um die Sprachentwicklung zu fördern, sollte er deshalb nicht ein ständiger Begleiter sein.

Schritt für Schritt: Die Schnullerentwöhnung planen

Den Nuggi von einen Tag auf den anderen zu versorgen, ist auch eine Möglichkeit der Entwöhnung. Aber der Nuggi-Entzug wird wahrscheinlich auf grossen Protest und Unverständnis stossen. Dass der vertraute Freund plötzlich verschwunden ist, ist ein einschneidendes Erlebnis im Leben des Kindes, an das es sich wahrscheinlich immer erinnern wird.

Den Nuggi sanft Schritt für Schritt zu entwöhnen, ist eine Alternative. Auch dabei wird das Baby womöglich viel weinen und in der Nacht auch nur schlecht schlafen können. Trotzdem sollten Sie nicht aufgeben.

Leichter tun sich natürlich Eltern, die den Nuggi-Gebrauch schon sehr früh dosiert haben. Ist er immer nur in dringenden Fällen zum Einsatz gekommen, gewöhnt sich das Kind nie an ein dauerhaftes Nuckeln.

7 Tipps, um das Baby bei der Abgewöhnung zu unterstützen

Sich nur schrittweise vom Nuggi trennen zu müssen, fällt vielen Kindern leichter. Mit diesen Schritten wird die Abgewöhnung Erfolg haben.

1. Schatzkiste bauen

Liegen überall in der Wohnung Schnuller herum, ist die Verführung gross ihn sich aus Gewohnheit oder Langeweile in den Mund zu stecken. Auch die Schnullerkette am Pullover sollte deshalb schnell verabschiedet werden. Räumen Sie auf und räumen Sie den Nuggi wenn er nicht benötigt wird, in eine Schatzkiste. Dort ruht er sich bis zum nächsten wichtigen Einsatz aus.

2. Nuggi-Zeit festlegen

Versuchen Sie bestimmte Zeiten auszuwählen, wann Ihr Baby den Nuggi haben darf und wann nicht. Beispielsweise könnte Ihr Baby tagsüber ohne Nuggi zurechtkommen, darf ihn aber zu den Schlafenszeiten, im Auto und wenn es krank ist benutzen. So entwöhnen Sie Ihrem Baby den Nuggi zwar langsamer, aber für Ihr Kind ist es verständlicher und angenehmer. Es fliessen vermutlich weniger Tränen Ihr Baby hat Zeit, sich von seinem geliebten Sauger zu verabschieden. Nach einigen Wochen mit festen Nuggi-Zeiten kann es auch helfen, mit dem Kind einen festen Abgabetag für den Schnuller zu vereinbaren, zum Beispiel am nächsten Geburtstag. Dann hat die Zeit mit dem Nuggi ein klares Ende und trotz dem Abgeben bleibt die Vorfreude auf den nächsten Kindergeburtstag.

3. Nuggi-Zonen einrichten

Suchen Sie bestimmte Orte in der Wohnung aus, wo das Kind den Nuggi benutzen darf. Zum Beispiel auf dem Sofa oder im Bett.

4. Ersatz anbieten

Der Nuggi hat in vielen Lebenslagen geholfen. Diese Rolle als Tröster kann auch ein Kuscheltier oder ein Nuschi übernehmen. Bieten Sie dem Kind Ersatz an, der ihm Sicherheit und Geborgenheit schenkt.

5. Tauschgeschäfte machen

Nuggi abgewöhnen: Im Zürich Zoo gibt es einen Nuggibaum.
Im Zürich Zoo gibt es einen Nuggibaum, der erleichtern soll, den Schnuller abzugewöhnen. (Bild: kasiaczernik/Pixabay)

Der Nuggi kann Überraschung für den Samichlaus, den Osterhasen, die Grosseltern, den Götti oder sogar den Kinderarzt sein. Als Dank für den Nuggi gibt es ein Geschenk für das Kind zurück. Fällt dem Kind später ein, dass es gerne den Nuggi zurücktauschen möchte, braucht es viel Aufmerksamkeit und den Ersatz, zum Beispiel das Schmusetuch. Im Zoo Zürich gibt es auch einen Nuggibaum, an dessen Äste die Kinder ihren Schnuller hängen können.

6. Der «Nuggifee» helfen

Werden Sie kreativ mit der Art und Weise, wie Sie den Nuggi verschenken. Sie können Ihrem Kind erklären, dass Sie den Schnuller der Nuggifee geschenkt haben, die es zu Neugeborenen bringt, die ihn nun dringender brauchen. Als Belohnung für die Grosszügigkeit und Fähigkeit zu teilen, können Sie Ihr Kind belohnen - mit einem Geschenk oder mit dem Status: «Du bist jetzt ein grosses Kind!».

7. Geduld und Verständnis haben

Die Nuggi-Abgewöhnung braucht Zeit und die Eltern sollten keine Wunder innerhalb kürzester Zeit erwarten. Zentral ist hingegen, dass sich auch die Eltern konsequent an die Abmachungen halten, empfiehlt die Stiftung Pro Juventute. Auch sollte das Thema Schnuller nicht in den Mittelpunkt des Familienlebens gestellt werden. Dadurch wird das Thema für das Kind sehr wichtig und gleichzeitig wird es immer schwerer den Nuggi zu vergessen.

Von Melina Maerten und Miriam Eckert, Titelbild: Comstock-Images/Stockbyte, Thinkstock

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