VerdrehtKlumpfuss beim Baby: Ursache und Therapie der Fussfehlbildung
Der Klumpfuss beschreibt eine angeborene Verformung der Füsse. Wenn sie früh behandelt wird, stehen die Chancen für gesunde Füsse hoch. Wir erklären Ihnen, was diese Diagnose bedeutet.
Der Klumpfuss ist die zweithäufigste angeborene Fehlbildung. Etwa ein bis drei von 1000 Babys sind betroffen, Jungen doppelt so häufig wie Mädchen. In ungefähr der Hälfte der Fälle tritt ein Klumpfuss beidseitig auf. Hierbei sind die Füsse und die Zehen oft nach innen gedreht. Ärzte unterscheiden dabei zwischen unterschiedlichen Schweregraden. Wann es zu einem Klumpfuss beim Baby kommt und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.
Ursachen für einen Klumpfuss
Der Klumpfuss ist in der Regel angeboren, nur sehr selten bildet sich die Veränderung erst später. In einem solchen Fall sprechen Mediziner von einem neurogenen Klumpfuss. Hierfür ist meist eine Störung der Nervenversorgung verantwortlich.
Die genaue Entstehung während der Embryoentwicklung ist noch ungeklärt. Eine denkbare Erklärung ist, dass die Fussentwicklung früh stehen bleibt. Andere Ärzte vermuten, dass die Ausbildung von Muskulatur und Bindegewebe nicht verhältnismässig erfolgt und es infolgedessen zu Fehlentwicklungen kommt.
Ebenfalls verantwortlich sein kann eine ungünstige Lage in der Gebärmutter, sodass die Beine nicht richtig wachsen können, zu wenig Fruchtwasser oder eine frühkindliche Hirnschädigung durch Sauerstoffmangel. Zudem können äusserliche Faktoren wie etwa Rauchen während der Schwangerschaft einen Klumpfuss begünstigen.
Klumpfuss Baby: So behandeln Sie die Fussfehlstellung
Wenn die Therapie rechtzeitig beginnt und konsequent erfolgt, stehen die Chancen gut, dass Ihr Kind nachher nichts mehr von der Fehlbildung spürt. Bleibt ein Klumpfuss unbehandelt, führt dies hingegen bei Betroffenen zu dauerhaften Schmerzen beim Gehen oder Stehen. Daher ist eine frühzeitige Behandlung das A und O. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Die am häufigsten angewandte Therapie ist die Ponseti-Methode. In den meisten Fällen führt diese Behandlung zu einer kompletten Korrektur des Fusses, ohne dass dabei ein operativer Eingriff nötig ist. Das Baby erhält dabei ein paar Tage nach der Geburt einen geschlossenen Gipsverband, der in regelmässigen Abständen gewechselt wird.
Für gewöhnlich sind etwa drei bis acht Gipsverbände erforderlich, anschliessend bekommt das Kind eine Schiene, die es statt des Gipses trägt – anfangs permanent, später nur noch beim Schlafen. Unterstützend erfolgen regelmässige krankengymnastische Behandlungen, wie das Gesundheitsmagazin Beobachter erklärt.
Weitere Therapiemöglichkeiten beim Klumpfuss
Eine Alternative stellt die Bonnet-Dimeglio-Methode dar, die eine dynamische Bewegungstherapie umfasst. Hierbei behandelt ein spezialisierter Kinderphysiotherapeut das Baby zu Beginn etwa mehrmals wöchentlich. Ziel ist es, das verklebte Gewebe zu lösen und die Muskulatur zu stimulieren. Zusätzlich kommen Tapingverbände und Gipsschalen zum Einsatz. Diese Methode ist jedoch weniger verbreitet, da sie lediglich von wenigen ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden kann.
Wenn die konservativen Behandlungen keinen Erfolg zeigen oder der Klumpfuss sich zurückbildet, ist ein operativer Eingriff notwendig. Dieser erfolgt am besten, wenn das Baby circa drei Monate alt ist. Bei der Operation verlängern die Ärzte die Achillessehne und korrigieren die Aufrichtung der verantwortlichen Muskeln. Eine solche Operation kommt jedoch nur noch bei etwa 10 bis 15 Prozent der Patienten zum Einsatz.