8 wertvolle TippsDas hilft dem Baby bei einer Erkältung
Kaum wird es draussen kühler, lässt auch die Erkältung vom Baby nicht lange auf sich warten. Mit diesen Tipps lindern Sie Schnupfen, Husten und leichtes Fieber – und beugen der nächsten Schnupfnase vor.
Husten, Schnupfen, Heiserkeit – davor sind auch Babys nicht sicher. Die Nase läuft, der Rachen kratzt und die Körpertemperatur steigt. Die typischen Symptome von Erkältungen bei Babys sind die gleichen wie bei Erwachsenen. Doch die Kleinsten sind anfälliger als die Eltern, da ihr Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist.
Was die Erkältung auslöst
Erkältungen sind akute Infektionskrankheiten, die meist von Rhino- oder Adenoviren ausgelöst werden. Erste Anzeichen von dem grippalen Infekt sind meist Schnupfen und Niesen. Der Grund: Babys atmen bis zum Alter von sieben Monaten nur durch die Nase. Dort treten die Erreger ein und verbreiten sich auf den Schleimhäuten und im Rachen. Schnell macht sich deswegen auch ein unangenehmes Jucken im Hals bemerkbar. Dazu gesellen sich häufig Halsschmerzen und Husten.
Wie sich Erkältung und Grippe unterscheiden
Die Grippe wird durch Influenza-Viren ausgelöst, das Fieber steigt schnell, die Kinder fühlen sich sehr müde und matt, haben starke Kopf- und Gliederschmerzen, die mehrere Tage anhalten.
Der Husten selbst ist ein Reflex, um die Atemwegsschleimhaut zu befreien. Das gilt für Fremdkörper oder Nahrungsreste, die verschluckt worden sind, genauso wie für Schleim. Dieser verstopft beim Schnupfen Nase, Rachen und Nebenhöhlen. Für Babys, die bis zum Alter von sieben Monaten nur durch die Nase atmen, ist das besonders mühsam.
Gut zu wissen: Nicht jeder Husten hört sich gleich an. Trockener Reizhusten ohne Auswurf von Sekret und Schleim ist typisch bei Erkältungskrankheiten. Sind die Bronchien betroffen, hört sich der Husten eher tief und kratzig an.
8 praktische Tipps, die Ihrem Baby helfen
Egal ob Säugling oder Kleinkind: Kinderärzte raten Schnupfen, Halsschmerzen und Co. sanft zu behandeln, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Häufig helfen schon Hausmittel und kleine Tricks, um die Symptome zu mildern und die Atmung der Kinder zu erleichtern, damit sie besser schlafen können. Aber aufgepasst, es gibt auch Mittel, die für die kleinen Patienten noch ungeeignet sind.
1. Nasensauger
Im Laufe der Baby-Erkältung nimmt das Sekret in der Nase immer neue Formen und Farben an. Zu Beginn ist es flüssig und durchsichtig, die typische laufende Nase. Dann folgt die verstopfte Nase, der Schleim wird erst dickflüssiger, schliesslich schleimig und grüngelb. Oft verkleben die getrockneten Reste die Nase und beim Versuch, sie zu entfernen, wehrt sich das Baby.
Ein Nasensauger hilft, die Nasenlöcher wieder frei zu bekommen, zumindest kurzfristig. Nach jedem Gebrauch sollte er ausgewaschen und regelmässig ausgekocht werden. Getrockneter Nasenschleim am Nasenloch kann auch vorsichtig mit den Fingern oder einem warmen Waschlappen entfernt werden. Wattestäbchen sind für die Reinigung der Babynase nicht geeignet.
2. Zäpfchen
Ist das erkältete Kind «nicht in einem guten Allgemeinzustand», können laut dem Kinderspital Zürich auch Schmerzmittel gegen grippalen Infekt und den Husten helfen. Sie senken die Temperatur, lindern Schmerzen beim Husten, beruhigen und sorgen für einen ruhigeren Schlaf. Bei der Gebrauch der Zäpfchen, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Paracetamol oder der homöopathischen Variante Viburcol, muss darauf geachtet werden, dass die Kinder genug trinken und der Verlauf der Krankheit genau beobachtet werden.
3. Nasentropfen
Es gibt abschwellende Nasentropfen für Kinder. Da die Dosierung nicht so einfach ist, empfehlen Ärzte jedoch, diese nicht bei Kleinkindern unter zwei Jahren zu verwenden. Zudem sollte auf Tropfen ohne Konservierungsstoffe geachtet werden, da die Zusätze Allergien auslösen können. Besser sind die natürlichen Alternativen wie physiologische Kochsalzlösung oder Muttermilch.
4. Hustensaft und Hustenblocker
Es gibt laut dem Kinderspital Zürich keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Hustensäfte die Heilung beschleunigen. Vielmehr sind die Säfte bei kleinen Kindern eine Gefahr, da sie die Atmung unterdrücken können. Bei sehr starkem Husten können Medikamente vom Kinderarzt verschrieben werden. Dazu zählen Nitux und Bexin. Bei der Dosierung ist ebenfalls grosse Vorsicht geboten, da die Nebenwirkungen bei Babys stark sein können.
5. Salben
Um die Atmung über die Nase zu verbessern, werden im Handel Salben mit ätherischen Ölen angeboten. Diese sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen, da sie Hautausschläge auslösen können. Zur Sicherheit werden sie nur bei älteren Kindern angewendet. Den Husten verbessern sie in der Regel nicht, so das Kinderspital Zürich.
6. Hausmittel
Gerade bei den Kleinsten muss nicht immer direkt in den Medikamentenschrank gegriffen werden. Denn auch althergebrachte Hausmittel helfen erkälteten Babys. Heilkräuter wie Kamille, Fenchel und Thymian befreien die Atemwege und beruhigen. Zu den besten Hausmitteln zählen die Muttermilch, die in die Nase getröpfelt wird, sowie eine halbierte Zwiebel neben dem Bett von Ihrem Baby.
Solange noch kein Fieber gemessen wird, hilft auch heilende Wärme durch Holunderblütentee oder ein warmes Fussbad in 37° C warmem Wasser. Schon Säuglinge können zehn Minuten bis zu den Knien im Wasser sein, die Füsse werden während dem Bad massiert, danach werden vorgewärmte Wollsocken angezogen.
7. Homöopathie
Im Handel sind Globuli erhältlich die zum Beispiel Fliess-Schnupfen, Schnupfen mit Druck in der Stirn und in den Kieferhöhlen oder Verkrustungen in der Nase lindern. Auch gibt es homöopathische Zäpfchen gegen Schnupfen und Unruhe, die auch schon für die erkälteten Kleinsten geeignet sind.
8. Luftfeuchtigkeit
Trockene Luft in warmen Räumen hat gleich zwei Nachteile: Viren breiten sich besonders gut aus und bei trockenem Husten und Schnupfen ist die trockene Luft unangenehm. Die Luftfeuchtigkeit sollte idealerweise zwischen 40 und 65 Prozent liegen. Diese kann mithilfe von einem Luftbefeuchter, nassen Tüchern auf der Heizung oder laufendem warmen Wasser in der Dusche bei offener Badezimmertür schnell erreicht werden. Die richtige Luftfeuchtigkeit befreit die oberen Atemwege. Sobald sich die verstopfte Nase öffnet, bekommen Kind und Eltern bestimmt wieder ausreichend Schlaf.
Ab wann zum Kinderarzt bei Erkältungen
Grundsätzlich sollten Eltern immer mit ihren Kindern zum Arzt gehen, wenn sie sich grosse Sorgen machen und unsicher sind, wie sie alleine helfen können.
Sofort zum Arzt sollten Sie, wenn der Säugling unter drei Monate alt ist und Fieber über 38 Grad Celsius hat sowie jünger als einen Monat ist und hustet. Bei Kleinkindern sollte Husten, der länger als zwei Wochen anhält, vom Arzt überprüft werden. Das Gleiche gilt für starke lang andauernde Hustenanfälle und bellenden Husten.
Bei zusätzlichen Symptomen wie Atemnot, pfeifender Atmung, bläulicher Verfärbung der Haut sowie Ausspucken von blutigem Schleim, hohem Fieber, schlechtem Trinken und Gewichtsabnahme ist ebenfalls ein Arzt aufzusuchen.
Weitere Gründe für einen Arztbesuch sind neben der Grippe ein anhaltender schlechter Allgemeinzustand und eingeschränkte Leistungsfähigkeit des Kindes.
Tipps zum Vorbeugen von Erkältungen bei Babys
Erkältungsviren gibt es das ganze Jahr. Übertragen werden sie bei Berührungen, Händeschütteln, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in der Krippe und Spielgruppen. In der kalten Jahreszeit verbreiten sich die Viren in den geheizten Räumen mit geringer Luftfeuchtigkeit besonders gut. Vor dem Kontakt mit Viren kann man sich nicht schützen, aber mit diesen Tipps können Sie sich und ihr Kind abhärten.
1. Muttermilch und ausgewogene Ernährung
Sie ist ein grosser Helfer, um das Immunsystem von Kindern zu stärken. Je länger ein Baby gestillt wird, umso bessere Abwehrkräfte hat es, das belegen auch eine Vielzahl von Studien.
2. Richtige Kleidung
Laut der Organisation Pro Juventute sind Säuglinge in der Schweiz häufig viel zu warm als zu kalt angezogen. Das schränke nicht nur die Bewegungsfreiheit ein, sondern könne auch zu Hitzestau führen, heisst es im ersten Elternbrief.
3. Frische Luft
Viel Bewegung an der frischen Luft härtet den Körper ab. Sind die Kinder zudem auf dem Land und regelmässig in Kontakt mit Tieren, haben sie meist noch bessere Abwehrkräfte. Eine Schweizer Studie belegt, dass Stalldreck das Immunsystem von Kindern stärkt und vor Allergien schützt.
4. Hände waschen
Es hilft nicht, das Kind als Schutz vor Ansteckung zu isolieren. Erkältungen und leichtes Fieber sind bei Babys häufig und helfen, das Immunsystem zu stärken. Übertragen werden die Viren meist über Handkontakt. «Das Waschen der Hände mit Wasser und Seife ist ein Hauptpfeiler in der Prävention», empfiehlt der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte.