Alles ZuckerOder haben Sie Schwangerschaftdiabetes?

Auch wenn Sie keine Diabetikerin sind, können Sie trotzdem eine Schwangerschaftsdiabetes entwickeln. Weil Diabetes unbehandelt für das Baby gefährlich sein kann, wird Sie der Frauenarzt darauf testen. Wie der Test abläuft und was Sie bei einer diagnostizierten Schwangerschaftsdiabetes erwartet.

Zuckertest zur Diagnose eines Schwangerschaftsdiabetes

Tritt während der Schwangerschaft erstmals eine Störung des Zuckerstoffwechsels in Form erhöhter Blutzuckerwerte auf, liegt ein Schwangerschaftsdiabetes vor. Dies ist vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel der Fall. In der Regel verschwindet der Diabetes nach der Schwangerschaft wieder - die betroffenen Frauen weisen jedoch ein erhöhtes Risiko auf, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Auch bei den Kindern ist das Risiko erhöht.

Schwangerschaftsdiabetes mit Zuckertest untersuchen.
Bei Schwangerschaftsdiabetes auf eine fettarme, ballaststoffreiche Ernährung umstellen. (Bild: Piksel/iStock, Thinkstock)

Zuckertest in der Schwangerschaft

Eine solche Form des Diabetes verläuft in vielen Fällen ohne Symptome. Aus diesem Grund ist eine regelmässige Kontrolle der Blutzuckerwerte durch einen Arzt von Bedeutung, um die Erkrankung zu entdecken.

Weitere Informationen

Richtlinien in der Schweiz sind hier nachzulesen.

Zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche wird daher bei jeder Frau ein Zuckertest in der Schwangerschaft durchgeführt. Im Falle des Vorliegens von Risikofaktoren wird dieser Test bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel durchgeführt.

Ursachen der Schwangerschaftsdiabetes

Durch bestimmte Hormone, die in der Schwangerschaft produziert werden, kommt es zu einem Anstieg des Blutzuckerwertes. Normalerweise wirkt der Körper dem durch eine verstärkte Produktion von Insulin entgegen. Ist die Bauchspeicheldrüse, die für die Insulinproduktion zuständig ist, jedoch nicht in der Lage, diese Mehrproduktion zu leisten, kommt es zu einem Mangel an Insulin und damit zum Anstieg der Blutzuckerwerte. Risikofaktoren sind Alter, Übergewicht und Diabeteserkrankungen in der Familie.

Therapiert wird der Gestationsdiabetes durch eine Ernährungsumstellung. Die diätetischen Massnahmen bestehen in einer fettarmen, ballaststoffreichen Ernährung. Des Weiteren sind leichte sportliche Aktivitäten förderlich. Lediglich bei 25 Prozent der Patientinnen muss eine Insulintherapie begonnen werden.

Das Kantonspital Aarau führt beispielhaft Richtlinien für die Behandlung auf.

Risiken bei unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schwangerschaftsdiabetes tritt vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft auf und bleibt häufig ohne Symptome.
  • Eine ärztliche Abklärung und Überwachung ist jedoch nötig.
  • In diesem Zusammenhang werden häufig Glukosetoleranztests eingesetzt.

Unbehandelt bringt diese Form des Diabetes zahlreiche Risiken für Mutter und Kind mit sich. Diese Risiken bestehen in einem stärkeren Grössenwachstum, einem höheren Geburtsgewicht und Geburtskomplikationen. Auch Entwicklungsverzögerungen des Kindes im Mutterleib können vorkommen. Hierbei ist besonders ein verlangsamtes Wachstum der Lunge zu erwähnen. Häufig müssen die Kinder per Kaiserschnitt entbunden werden.

Nach der Abnabelung kann es unter Umständen zu einer Unterzuckerung des Kindes kommen, welche minimale Hirnschäden nach sich ziehen kann. Solche Hirnschädigungen führen zu psychomotorischen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten. Weiterhin können eine kindliche Gelbsucht und ein niedriger Kalziumspiegel im Blut mit der Gefahr von Muskelkrämpfen auftreten. Ebenso ist die Missbildungsrate in diesem Fall erhöht. 

Publiziert von der Redaktion, Titelbild: iStock, Thinkstock

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