Nur ein Glas SektWie schädlich ist Alkohol in der Schwangerschaft?

Hin und wieder mal Genussmittel zu trinken ist eigentlich harmlos. Aber Schwangere müssen mit Risiken rechnen. Warum ist Alkohol für Frauen, die schwanger sind nicht gesund? Und muss auf Alkohol in der Schwangerschaft komplett verzichtet werden? Wir klären auf.

Alkohol in der Schwangerschaft – Was ist ratsam?
Schön war es, als die Sektkorken noch knallen durften. Aber von Alkohol in der Schwangerschaft wird abgeraten. © iStock / Getty Images Plus

Alkohol zählt zu den psychoaktiven Substanzen. Etwa 85 Prozent der Bevölkerung konsumiert Alkohol laut Sucht Schweiz mehr oder weniger oft. Dabei wirkt sich Ethylalkohol oder Ethanol im Fall einer Schwangerschaft schädlich auf das ungeborene Kind aus. Manche Länder informieren die Konsumenten sogar über die Risiken für das Baby bei Alkoholkonsum mittels Warnhinweisen auf den Getränkeflaschen. 

Der Alkohol gelangt über das Blut in die Plazenta und somit in den Kreislauf des Fötus. Das führt gegebenenfalls zu einer gestörten Zellentwicklung, einer Fehlgeburt oder Frühgeburt. Jedes Glas Bier, Glas Wein und andere alkoholische Getränke, die eine Frau, die schwanger ist, trinkt, beeinträchtigt die gesamte Entwicklung des Kindes: Das Nervensystem und die Entwicklung der Organe, des Gehirns sowie des Gesichts des Babys zählen vor allem dazu. 

Die Folgen von Alkohol in der Schwangerschaft

Eine Folge von Alkoholkonsum in den Wochen der Schwangerschaft können Lernschwierigkeiten im späteren Leben des Kindes sowie Schwierigkeiten bei der Koordination der Bewegungen des Babys sein. Schädigungen durch Alkohol wie Bier, Wein und Co. können in jeder Phase der Schwangerschaft auftreten. Sie sind nicht auf bestimmte Wochen begrenzt und besonders die Entwicklung des Gehirn des Kindes leidet unter dem Einfluss von Alkohol.

Weitere Informationen

Mehr zum Thema Schwangerschaft und Alkohol bietet die Website alcohol-facts.ch des Bundesamtes für Gesundheit.

Durch Alkohol verursachte Entwicklungsstörungen nennt die Fachwelt «Fetale Alkoholspektrum-Störungen» (FASD). Dabei beinhaltet die Bemessungsskala sämtliche Auswirkungen des Alkohols auf die Kindesentwicklung. Am schwersten betroffen sind Kinder mit dem fetalen Alkoholsyndrom (FAS). Dazu zählen Herzfehler sowie schwere Störungen des Wachstums. Die geistige sowie körperliche Entwicklung ist ebenfalls beeinträchtigt.

Wie viel Alkohol ist in der Schwangerschaft erlaubt?

Dr. Michaela Schmidt, Gynäkologin in der Schweiz, empfiehlt schwangeren Frauen gänzlich Alkohol zu meiden, um die Hirnentwicklung des Ungeborenen nicht zu beeinträchtigen. Allerdings sind sich Experten nicht einig, ob auch geringe Mengen Alkohol für den Embryo gefährlich sind und welche Auswirkungen alkoholische Getränke insbesondere in der Frühschwangerschaft auf die Entwicklung des Kindes haben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Um Fehlentwicklungen zu vermeiden, sollten schwangere Frauen und solche mit Kinderwunsch auf Alkohol verzichten.
  • Eine Alternative stellt zum Beispiel alkoholfreies Bier in der Schwangerschaft dar.
  • Experten sind sich uneinig, ab welcher Woche Alkohol konkret schadet.

Weil bislang Uneinigkeit darüber herrscht, wie viel Alkohol tatsächlich schädlich ist, gilt in der Schweiz der sogenannte Nullkonsum als Ratschlag Nummer 1. Aus dem Grund ist beispielsweise alkoholfreies Bier bei Schwangerschaft als Alternative zum Alkohol empfehlenswert.

Publiziert von der Redaktion

Im Forum diskutieren