Kleiner PillencocktailWie die Hormontherapie bei Kinderwunsch hilft

Wenn hormonelle Probleme unfruchtbar machen, kann die Medizin helfen. Zum Beispiel mit einer speziellen Hormontherapie bei Kinderwunsch. Die Erfolgsquoten sind ganz gut, aber es gibt auch Nebenwirkungen.

Mittels Hormontherapie schwanger werden
Ganz schön viele Tabletten. So viele kommen bei einer Hormontherapie bei Kinderwunsch aber nicht zum Einsatz. © iStock / Getty Images Plus

Geschlechtshormone sorgen im Idealfall dafür, dass der Eisprung stattfindet, Follikel heranreifen und sich eine Eizelle nach der Befruchtung in der Gebärmutter einnistet. Ist das Hormongleichgewicht der Geschlechtshormone einer Frau gestört, kann sie vielleicht nicht schwanger werden. Vielleicht ist der Zyklus zu unregelmässig oder der Eisprung findet nicht statt. Auch eine Gelbkörperschwäche kann die Schwangerschaft verhindern. 

Wie wirkt eine Hormontherapie bei Kinderwunsch?

Wird eines dieser Probleme diagnostiziert, kann der Arzt eine Hormontherapie verordnen, um die Fruchtbarkeit der Frau zu unterstützen und ihren Zyklus zu stabilisieren. Die Grundversicherung deckt die Kosten für eine Hormontherapie bei Kinderwunsch im Regelfall im ersten Jahr ab.

Das Wichtigste in Kürze

  • Hormongaben in Form von Tabletten oder Injektionen stabilisieren den Hormonhaushalt einer Frau.
  • Die Hormontherapie unterstützt somit die Fruchtbarkeit der Frau. Allerdings können Nebenwirkungen auftreten.

Eine Hormonbehandlung startet meist am dritten Tag der Periode. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Follikelreifung am Beginn des weiblichen Zyklus zu unterstützen. Das Hormon Clomifen kann eine Frau in Form von Tabletten zu sich nehmen. Oder aber sie injiziert sich mit einer Spritze FSH oder HMG. Hierbei handelt es sich um ein follikelstimulierendes Hormon respektive um ein humanes Menopausengonadotropin.

Fruchtbarkeit der Frau verbessern

Im Rahmen des Zyklusmonitorings kann der Arzt den Erfolg der Behandlung überprüfen. Ultraschalluntersuchungen und Bluttests können den Zeitpunkt des Eisprungs bestimmten. Teilweise muss dieser noch durch das Hormon HCG (humanes Choriongonadotropin) ausgelöst werden. 

Hält es der Arzt für nötig, wird auch die Einnistung der Eizelle durch Gabe von Progesteron unterstützt. Weitere Informationen zu den möglichen Hormongaben und zur Fruchtbarkeit der Frau stellt die Seite fertility.ch zur Verfügung.

Sie haben Probleme schwanger zu werden? Eine Hormontherapie kann Abhilfe schaffen.
Bei vielen Hormontherapien kommt die Spritze zum Einsatz. © iStock, Thinkstock

Nebenwirkungen der Hormontherapie

Hormonbehandlungen sind nie völlig risikolos. Unterschiedliche Nebenwirkungen können auftreten. So kommt es beispielsweise bei bis zu fünf Prozent der behandelten Frauen zu einer Überstimulation der Eierstöcke. Wenn zu viele Eizellen gleichzeitig reifen, stellt sich mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Mehrlingsschwangerschaft ein. Ausserdem ist das Thromboserisiko bei einer Hormontherapie etwas höher. Manche Frauen leiden auch an Symptomen, die jenen der Wechseljahre gleichen.

Durch die Hormongaben kann es auch passieren, dass sich die Gebärmutter selbst verändert. Ein bereits befruchtetes Ei kann sich dann nicht einnisten. Auf der Seite des «Betroffenen-Netzwerks Kinderwunsch» finden Sie Erfahrungsberichte von Paaren sowie Kontaktadressen zu Kinderwunschzentren.

Publiziert von der Redaktion

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