Wie ein kleiner PanzerWas tun bei hartem Bauch in der Schwangerschaft?

Gerade war noch ein Tritt vom Baby zu spüren und sein Fussabdruck durch die Haut zu sehen. Doch plötzlich ist der Bauch steinhart. Mit diesen Tipps können Sie jetzt wieder für Entspannung sorgen.

Harter Bauch in der Schwangerschaft
Erinnert manchmal an einen Schildkrötenpanzer – der harte Bauch in der Schwangerschaft. © Unsplash

Ein harter Bauch in der Schwangerschaft tritt beim Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur auf. Doch welche Ursache haben diese unangenehmen Muskelkrämpfe?

Sie gehen auf das Wachstum des Kindes im Mutterbauch zurück. Je grösser es wird, umso mehr dehnt sich auch die Gebärmutter aus. Dieser Fakt kann die Verhärtung des Bauches genauso auslösen, wie eine schwangerschaftsbedingte Verstopfung oder auch körperliche Überanstrengung.

Ob der harte Bauch in der Schwangerschaft ein Grund zur Sorge ist, hängt vor allem von einem wichtigen Aspekt ab: In welcher Schwangerschaftswoche Sie genau sind.

Bauchschmerz in der frühen Schwangerschaft

Die Gebärmutter ist wie ein grosser Muskel. Durch das Zusammenziehen der Muskulatur wird sie gut durchblutet. Das ist also ein ganz normaler und ungefährlicher Vorgang. Diese Übungswehen treten meist in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft auf. Manche Frauen bemerken sie aber auch schon früher. Sie sind kaum spürbar und nicht wirklich schmerzhaft. Lediglich der Babybauch verhärtet sich. Solange der Bauch nicht hart wird und dabei mit Schmerzen oder starkem Ziehen einhergeht, ist alles gut.

Liegt der errechnete Geburtstermin noch in weiter Ferne, sollten bei Bauchschmerzen und einem harten Bauch auf jeden Fall die Hebamme oder der Arzt informiert werden, insbesondere, wenn dies häufiger vorkommt. Das ist wichtig, um vorzeitige Wehen auszuschliessen. Häufig reicht es schon aus, wenn die Schwangere sich etwas Ruhe gönnt und zu Hause bleibt.

Im Spital zur Behandlung bleiben Frauen vor allem dann, wenn sich der Gebärmutterhals durch die Wehen verkürzt hat oder sogar der Muttermund schon leicht geöffnet ist. Insbesondere vor der 34. Schwangerschaftswoche werden gegen die Symptome über den Tropf Wehenhemmer verabreicht und Mittel, die die Lungenreifung des Babys beschleunigen. Denn je reifer sie ist, umso besser kann ein Frühchen nach der Geburt alleine atmen.

Bauchschmerz im späten dritten Trimester

Ab der 35. und 36. Woche kann es sich bei dem harten Babybauch bereits um ein Symptom der Senkwehen handeln. Diese sind ab diesem Zeitraum völlig normal und haben zwei Funktionen: Sie trainieren die Gebärmuttermuskulatur für die Hochleistung unter der Geburt und sie schieben das Kind in die optimale Geburtsposition – mit dem Kopf hinunter ins mütterliche Becken. Meist werden die Senkwehen von einem harten Bauch begleitet. Für manche Frauen sind sie schmerzhaft. Bei anderen bleibt es bei einem Ziehen im Bereich des Rückens.

Das Absenken ist auch eine grosse Erleichterung, vor allem für den Magen. Da das Baby tiefer liegt, hat er wieder mehr Platz und Schwangere können auch wieder etwas grössere Portionen essen. Das ständige Völlegefühl der vergangenen Wochen lässt endlich nach.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der harte Bauch kann viele Ursachen haben: Überanstrengung, Wachstum des Kindes oder Verstopfung.
  • Weitere Ursachen: Auch Übungswehen und Vorwehen gehen mit einem harten Bauch einher.
  • Häufig reicht etwas Ruhe, damit sich der Babybauch wieder entspannt.

Gründe für den harten Bauch in der Schwangerschaft

Nicht nur Übungswehen, Senkwehen oder sogar Vorwehen gehen mit der festen Babykugel einher. Zu den häufigsten Ursachen für den brettharten Bauch zählen vor allem Stress und körperliche Überlastung. Schnell mit Velo ums Eck zu fahren oder noch eine Zügelkiste die Treppe hinauf zu schleppen – das sind alles Aktivitäten, bei denen sich der geforderte Körper mit wachsendem Babybauch meldet, genau wie das Baby selbst, und um Ruhe bitten. 

Am besten hören Sie auf diese Symptome, suchen sich einen bequemen Sessel und legen die Beine hoch. Besonders gut entspannen lässt es sich auch bei einem Bad. Das ist wichtig, denn durch zu schweres Heben können, ebenso wie durch viel Stress, Wehen ausgelöst werden.

Auch Yoga-Übungen helfen vielen Frauen wie Ruhe zu finden. Im Schneidersitz legen Sie dafür die Hände locker auf die Knie und atmen mehrmals tief ein und aus. 

Auch eine weitere Übung hilft Schwangeren im Alltag gegen die Bauch-Symptome: Legen Sie sich einfach auf den Rücken und entspannen Sie sich mit einem Kissen unter dem Kopf. Dann spannen Sie ein Körperteil wie einen Arm kurz an, um ihn kurz danach wieder locker zu lassen.

Harter Bauch wegen Verdauungsproblemen

Aber auch im Magen-Darm-Trakt lässt sich häufig die Ursache für den festen Bauch finden. Verdauungsprobleme wie Verstopfungen und Blähungen führen zu einem aufgeblähten Bauch und können auch heftigen Bauchschmerzen auslösen. Grund dafür ist häufig die hormonelle Umstellung, die auch den Magen betrifft, und der Platzmangel für die Organe durch das wachsende Baby.

Bei starkem Bauchschmerzen sollten schwangere Frauen auf jeden Fall einen Arzt kontaktieren. Es könnte sich bei dem Schmerz auch um eine Magen-Darm-Infektion handeln, die schnell behandelt werden sollte.

Das hilft gegen die Verstopfung

  • Essen Sie ein paar Trockenfrüchte und Dörrobst wie Datteln und Pflaumen. Sie fördern die Verdauung.
  • Trinken Sie viel Wasser am Tag, rund zwei Liter
  • Trinken Sie etwas trüben Apfelsaft. Er wirkt leicht abführend.
  • Ballaststoffe wie Leinsamen im Müsli sind verdauungsfördernd und helfen gegen Blähungen.

Wie fühlen sich Vorwehen an?

Weitere möglichen Ursachen für den harten Bauch in der Schwangerschaft sind neben den Übungs-, Senk- und Vorwehen, auch die Geburtswehen. Schwangere bemerken meist ein Ziehen in der Leistengegend sowie eine Verhärtung des Bauches. Die echten Geburtswehen treten in kurzen, regelmässigen Abständen auf und sind schmerzhafter. Sie verschwinden übrigens auch bei einem warmen Bad nicht.

Besonders in der ersten Schwangerschaft machen sich Frauen grosse Sorgen. Es ist nicht leicht, die Schmerzen beim Zusammenziehen der Gebärmutter richtig einzuordnen. Deshalb gilt immer: Lieber einmal zu häufig nachgefragt, als einmal zu wenig. Ein Arzt sollte auf jeden Fall kontaktiert werden, wenn der brettharte Bauch von Ziehen im Unterleib, Fieber und Übelkeit begleitet wird.

Publiziert von der Redaktion

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