Der Geburt nachhelfenWehen auslösen in der Schwangerschaft

Manchmal müssen Ärzte die Geburt einleiten, wenn beispielsweise der Geburtstermin überschritten ist. Was sind weitere Gründe und welche Optionen gibt es neben dem Wehencocktail zum Wehen auslösen?

Wehen auslösen in der Schwangerschaft

Nur 4 Prozent der Kinder kommen am errechneten Geburtstermin auf die Welt. Ab einem bestimmten Punkt wollen viele Schwangere die Geburt einleiten, um die strapaziöse und anstrengende Schwangerschaft endlich zu beenden. Dabei existieren viele Methoden, die helfen sollen. 

Verbreitet um Wehen zu fördern sind beispielsweise Fussreflexzonenmasse, Akupunktur, die Stimulation der Brustwarzen oder scharfes Essen. Auch der sogenannte Wehencocktail gehört dazu. 

Frau verspürt Wehenkrämpfe, nachdem der Arzt die Geburt eingeleitet hat. (Bild: chameleonseye/iStock, Thinkstock)

Geburt einleiten: Wann ist es notwendig?

Zur Geburtseinleitung kommen verschiedene, medizinische Gründe in Frage. Grundsätzlich spielt die Entwicklung des Babys dabei eine bedeutende Rolle. Eine Geburtseinleitung kann in folgenden Fällen Sinn machen, wie Dr. Med. Niklaus Erb auf seiner Website schreibt:

  • ungenügendes Wachstum des Babys
  • bestimmte Fehlbildungen des Kindes
  • auffällige Herztöne des Kindes
  • Blasensprung ohne anschliessende Wehen
  • Terminüberschreitung um 7-10 Tage
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • Verschlimmerung bestehender Krankheiten der werdenden Mutter (Bluthochdruck, Nierenversagen, Diabetes oder Blutverdünnungsprobleme)

Wehen auslösen: Welche wehenfördernden Mittel gibt es?

Medikamentös verwenden Ärzte häufig das Mittel Misoprostol, welches das Hormon Prostaglandin E1 enthält, so die Hebamme Imke Albrecht. Aber auch abseits medikamentöser Geburtseinleitung kann eine Schwangere mit Hausmitteln helfen, die Geburt einzuleiten: Treppensteigen, Spazierengehen oder Sex können neben den eingangs erwähnten Methoden ebenso unterstützend wirken, die Wehen beginnen zu lassen, wie ein Wehentee aus der Apotheke, ein Heublumensitzbad oder eine Bauchmassage.

Das Wichtigste in Kürze

  • Manchmal ist es nötig, die Wehen künstlich anzuregen und so die Geburt einzuleiten.
  • Neben Medikamenten sind Hausmittel verbreitet, wie beispielsweise der Wehencocktail. Aber Achtung: Vor Einnahme Rücksprache mit der Hebamme oder dem Frauenarzt halten.
  • Sanftere Methoden wie Treppensteigen, scharfes Essen oder Geschlechtsverkehr können ebenfalls Wehen auslösen.

Daneben soll der sogenannte Wehencocktail aus Rizinusöl wehenfördernd sein. Dieses Rezept basiert auf Rizinusöl, Obstsaft und Alkohol. Dabei kommt es gemäss Imke Albrecht aber nicht «aufgrund der abführenden Wirkung» zu Wehen. Vielmehr liegt es an einer Prostaglandinsynthese im Darm. welche die Wehen fördern soll. Manche Krankenhäuser nutzen den Cocktail als Alternative zu Misoprostol.

Vorsicht: Die Wirkung des Wehencocktails sowie dessen Nebenwirkungen sind nicht wissenschaftlich belegt. Schwangere Frauen sollten deshalb unbedingt mit ihrer Hebamme oder dem Frauenarzt Rücksprache halten. Die unkontrollierte Einnahme des Wehencocktails nach eigenem Rezept kann zu heftigen und starken Wehen führen und eine Gefahr darstellen.

Publiziert von der Redaktion, Titelbild: iStock, Thinkstock

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