Unerwartet!Wie vorzeitige Wehen behandelt werden

Wenn die Wehen deutlich vor dem erwarteten Termin auftreten und die Geburt eingeleitet werden muss, kann es mitunter für Mutter und Kind gefährlich werden. Die vorzeitigen Wehen und deren Behandlung.

Vorzeitige Wehen 

Geburten etwa vier bis fünf Wochen vor dem eigentlich errechneten Termin sind heute dank moderner Medizin meist unproblematisch. Das Kind wird engmaschig untersucht um sicherzustellen, dass die Atmung gut funktioniert und es keine zusätzliche Unterstützung braucht. Üblicherweise ist aber hier nicht mehr mit schweren Problemen zu rechnen. Deswegen sind vorzeitige Wehen in dem Fall auch nicht sonderlich gravierend.

Gefährlich kann es aber werden, wenn die Wehen Monate vor dem errechneten Termin auftreten. Eine extreme Frühgeburtlichkeit kann dazu führen, dass das Baby körperlich und geistig schwer geschädigt bleibt. Zwar haben heute auch sehr winzige Frühgeborene ab der 24. Woche eine realistische Überlebenschance. Je früher die Geburt einsetzt, umso grösser ist aber die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind Beeinträchtigungen davontragen wird oder gar verstirbt.

Vorzeitige Wehen: Frau zur Untersuchung im Spital.  (Bild: bunwit/iStock, Thinkstock)

Wie fühlen sich Wehen an?

Schwangere sind oft unsicher, ob sie Wehen verspüren. Gerade beim ersten Kind können sie nicht sagen: Wie fühlen sich Wehen an? Habe ich tatsächlich Wehen oder einfach nur Unwohlsein in der Magengegend? Ganz allgemein ist zu sagen, dass Wehen eher sehr leicht einsetzen, um sich dann über Stunden hin deutlich zu steigern. So verhält es sich auch mit der Intensität der Schmerzen.

Wehen können mit einem sehr leichten Ziehen im Unterleib beginnen, ähnlich wie Menstruationsbeschwerden. Viele Frauen beschreiben stärker werdende Wehen als starkes, krampfartiges Ziehen im Unterleib, welches so heftig empfunden werden kann, dass auch Übelkeit ausgelöst wird. Kennzeichend für Wehen ist, dass diese aber auch immer wieder pausieren, um dann wieder einzusetzen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Treten Wehen vor der 37. Woche auf, droht eine Frühgeburt.
  • Unklare Bauchschmerzen sollten immer ärztlich abgeklärt werden.
  • Wehen können mit Medikamenten und Bettruhe manchmal gestoppt werden.


Es gibt keinen absolut sicheren Verlauf von Wehen. Wehen können auch unvermittelt sehr stark einsetzen und schnell geburtswirksam sein. Insofern sollte jede Frau, gerade wenn der Geburtstermin noch lange hin ist, bei unklaren Beschwerden unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Wie kann man vorzeitige Wehen behandeln?

Die Behandlung von frühen Wehen richtet sich nach ihrer Ursache. Oftmals treten Wehen im Zusammenhang mit körperlicher Überlastung, aber auch mit starker seelischer Abspannung auf. Es kann dann helfen, die Frau ein paar Tage lang im Krankenhaus zu behalten und dort absolute Bettruhe zu verordnen.

Schuld an vorzeitigen Wehen können aber auch Infektionen sein. Diese können gegebenenfalls mit Antibiotika behandelt werden. Es gibt Medikamente, die Wehen bremsen können, aber auch starke Nebenwirkungen haben. Bei sehr frühen Wehen, welche die Geburt einleiten, kann diese so genannte Tokolyse aber manchmal wirksam sein. Auch ein spontan auftretender Blasensprung kann Wehen auslösen. Manchmal kann sich die Blase aber auch unter totaler Bettruhe nochmal verschliessen und somit kann die Geburt verzögert werden.

Publiziert von der Redaktion, Titelbild: iStock/Thinkstock

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