FruchtblaseDer Lebensraum Ihres Babys während der Schwangerschaft
Die Fruchtblase und das Fruchtwasser garantieren eine geschützte Umgebung für den Embryo. Wozu die Blase im Bauch genau dient und welchen Schutz sie Ihrem Baby bietet.
Vielleicht haben Sie als werdender Vater schon mal einen Schreck bekommen, als Ihre schwangere Frau sich mit dem runden Bauch irgendwo gestossen hat.
Sie können beruhigt bleiben. Tatsächlich bekommt das ungeborene Kind kaum etwas von der leichten Erschütterung mit. Eine gefüllte Blase sorgt dafür, dass jeder Aufprall abgefangen wird. Und nicht nur das.
Die Fruchtblase besteht aus straffem Gewebe, den Eihäuten. Diese Schutzhülle ist mit dem Fruchtwasser gefüllt, auch Amnionflüssigkeit genannt. Das ist während der Schwangerschaft der Lebensraum des ungeborenen Kindes.
Wie entsteht dieser Lebensraum?
Nach der Befruchtung der Eizelle hat sich ein Zellhaufen entwickelt, die Blastozyste. Sie besteht aus einer inneren und einer äusseren Zellschicht. Aus der inneren Zellgruppe entwickelt sich das Kind. Die äussere Zellschicht entwickelt mit einem Keimblatt eine Falte über dem Fötus.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Embryo ist in der Fruchtblase vor leichten Erschütterungen geschützt.
- In der Amnionhöhle ist das Baby auch vor Bakterien geschützt.
- Das Kind enthält in der Amnionflüssigkeit wichtige Nährstoffe.
Nach der Einnistung der Blastozyste in der Gebärmutter entwickelt sich langsam eine Höhle, die dann zur Fruchtblase wird. Die sogenannte Amnionhöhle wächst mit dem Embryo, wobei der Abstand zwischen beiden immer grösser wird und dieser sich zunehmend mit Flüssigkeit füllt. Ab der dritten Woche ist der Embryo oval und wird von Amnionflüssigkeit umgeben, heisst es auf der Webseite für Online Embryologiekurs. Schliesslich kleidet die Fruchtblase die Gebärmutter von innen aus.
Das ungeborene Kind ist in der Fruchtblase rundum geschützt
Eine wichtige Funktion der Fruchtblase ist die kontinuierliche Produktion der Amnionflüssigkeit. Sie wird von den im Innern liegenden Zellen in der Gebärmutter abgesondert und umspült den Embryo.
Die Amnionflüssigkeit enthält zum einen Bestandteile des Blutes der werdenden Mutter. Zum anderen besteht sie aus den wichtigen Inhaltsstoffen Natrium und Kalium, fetale Epithelzellen, Glucose, Fett, Eiweisse und Laktat. Damit erfüllt die Amnionflüssigkeit eine wichtige Ernährungsfunktion für das Baby.
Der Embryo ist komplett von der Amnionhöhle umschlossen. So können keine Bakterien, Viren und Keime von aussen das Baby infizieren. Zudem ist die Blase sehr dehnbar und vor allem elastisch.
Medizinische Untersuchungen während den Schwangerschaftswochen
Eine besondere Bedeutung kommt dem Fruchtwasser in Verbindung mit einer pränatalen Diagnostik zu. Diese Eingriffe werden in der Regel ab der 15. Schwangerschaftswoche durchgeführt, heisst es im Aufklärungsprotokoll der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.
Bei der Fruchtwasserdiagnostik wird die Amnionflüssigkeit nach genetischen Defekten untersucht. Mithilfe einer Fruchtwasserpunktion wird die Flüssigkeit aus der Fruchtblase entnommen. Hierbei spielen die abgeschilferten Epithelzellen des Embryos eine grosse Rolle. Sie enthalten das genetische Material.
Auch eine veränderte Zusammensetzung der Amnionflüssigkeit kann auf Komplikationen und Erkrankungen in der Schwangerschaft hindeuten. Zudem kann mit der Fruchtwasseruntersuchung das eindeutige Geschlecht des ungeborenen Kindes ermittelt werden.