Wenn das Gewebe reisstDer Dammschnitt – eine mögliche Folge bei der Geburt

In nur etwa 30 Prozent aller Geburten wird ein leichtes Durchtrennen des Dammbereiches notwendig, um dem Baby und der Mutter den Geburtsvorgang zu erleichtern. Wie der Dammschnitt erfolgt und auf welche Weise Sie dem Dammriss vorbeugen können.  

Dammschnitt bei der Geburt

Was ist ein Dammschnitt?

Der Damm ist das Muskelgewebe, welches sich zwischen dem After und dem Scheideneingang befindet. Schnitte des Damms können im Rahmen einer Geburt notwendig werden, sofern sich die Öffnung der Vagina während des Geburtsvorganges als zu eng für das Baby erweist. Bevor das Gewebe um die Scheide unkontrolliert reisst, entscheiden Ärzte oder Hebammen während der Geburt meist, den Damm ein wenig einzuschneiden. 

Wie wird ein Dammschnitt durchgeführt? 

Solange der Kopf des Kindes noch nicht durch die Scheide zu erkennen ist, wird der Dammbereich mit einem lokalen Betäubungsmittel leicht betäubt. Sollte sich Ihr Baby schon zeigen, so drückt der Kopf auf alle umliegenden Nervenbahnen ihres Intimbereiches. Diese sind dadurch nicht mehr durchblutet, also gefühllos. In diesem Fall erfolgt der Schnitt direkt mit einem Skalpell.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Gefahr eines Dammrisses bei der Geburt, führen die Ärzte einen Dammschnitt durch.
  • Der Dammschnitt ist ein unkomplizierter und schneller Eingriff. In der Regel bleibt dieser ohne Komplikationen.
  • Dem Dammriss kann beispielsweise mit frühzeitigen Dammmassagen oder durch das Dehnen der Muskulatur vorgebeugt werden.

Im Anschluss an die erfolgreiche Geburt wird der durchtrennte Bereich wieder genäht und desinfiziert, um einen schnellen Heilungsverlauf zu gewährleisten. Ein Schnitt des Damms ist ein unkomplizierter wie auch schneller Eingriff, der keine Schmerzen verursacht und in der Regel keine Komplikationen nach sich zieht.

Kann man einem Dammriss vorbeugen? 

Einen Schnitt des Damms während der Geburt kann mit einigen Übungen und Tipps verhindern. Wichtig ist jedoch, dass Sie zeitig genug damit anfangen und diese auch regelmässig ausführen. Am besten ist es, mit der Vorbereitung dafür mindestens sechs Wochen vor der Geburt zu beginnen.

So können Sie beispielsweise etwas Weizenkeim-Öl auf den Finger verteilen und diesen circa drei Zentimeter in die Vagina einführen und in Richtung des Afters drücken. Massieren Sie den Damm von innen, denn durch die Dammmassage machen Sie das Gewebe um die Scheide widerstandsfähiger. 

Wassergeburt
Eine Wassergeburt kann das Risiko eines Dammrisses verringern. (Bild: iStock / Getty Images Plus)

Hilfreich ist es, täglich mit offenen Knien in die Hocke zu gehen oder oft im Schneidersitz zu sitzen. Die Fusssohlen sollten hierbei gegeneinandergepresst werden, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen. 

Alternativ kann auch ein Ballon verwendet werden, der ab der 37. Schwangerschaftswoche täglich für etwa 15 Minuten in die Vagina eingeführt und dann leicht aufgeblasen werden sollte. So wird eine kontinuierliche Dehnung des Scheiden- und Dammgewebes erreicht. 

Publiziert von der Redaktion, Titelbild: iStock / Getty Images Plus

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