Keine klassische SchwangerschaftsbeschwerdeWann ist Durchfall in der Schwangerschaft bedenklich?

Aufgrund von hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft gerät auch die Verdauung häufig aus der Balance. Kommt es zu anhaltendem Durchfall ist Wachsamkeit gefragt. Er kann, muss aber nicht, auf eine Krankheit hindeuten, die dem Baby gefährlich werden könnte.

Umgang mit Durchfall in der Schwangerschaft 

Unterscheidung Nebenerscheinung oder Krankheit

Unbeabsichtigte Durchfälle treten bei 20 Prozent der Frauen vor Beginn der Geburtswehen auf. Durchfall kann auch auf eine mögliche Frühschwangerschaft hindeuten und wird vermutlich begünstigt durch den Konsum von Nahrungsergänzungsmittel. Medizinisch gesehen wird Durchfall erst als eine Krankheit angesehen, wenn mindestens drei Mal täglich breiiger und wässriger Stuhl ausgeschieden wird.

Besonders in der Schwangerschaft ist es äusserst wichtig seinen Stuhl und Gesundheitszustand zu beobachten, da Krankheiten die Ursache von Durchfall sein können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Durchfall in der Schwangerschaft kann schlimmstenfalls vorzeitige Wehen und eine Frühgeburt zur Folge haben.
  • Bei Begleiterscheinungen wie Fieber, Abgeschlagenheit, Schmerzen, Kreislaufschwäche, Blut im Stuhl sollte ein Arzt konsultiert werden.

Erkennen und Folgen einer Infektion

Wenn in der Schwangerschaft zusätzlich zum Durchfall Fieber, Abgeschlagenheit, Schmerzen, Kreislaufschwäche oder Blutspuren im Stuhl zu bemerken sind, handelt es sich meist um Infektionen wie Listeriose und Salmonellose, wie die «Schweizerische Gesellschaft für Ernährung» aufklärt. Nach zwei aufeinanderfolgenden Tagen Durchfall besteht die Möglichkeit einer Dehydrierung, was zu einer Abnahme der Fruchtwassermenge führen kann. Dies stellt für das Ungeborene ein hohes Risiko dar.

Bluteindickung und gleichzeitige Erhöhung der Hormonkonzentration im Körper kann zu vorzeitigen Wehen sowie einer Fehlgeburt führen.

Tipps bei Durchfall in der Schwangerschaft.
Tee und Zwieback normalisieren den Darm. (Bild: paulhuk/iStock, Thinkstock)

Mittel gegen Durchfall: Flüssigkeitszufuhr

Der durch den Durchfall entstandene Flüssigkeitsverlust sollte schnellstmöglich mit Trinken wieder ausgeglichen werden. Um den angeschlagenen Darm den Verdauungsprozess zu erleichtern, ist es hilfreich kohlesäurehaltige Getränke zu vermeiden. Alternativ eignen sich stille Wasser oder beruhigende Tees wie Brombeer, Heidelbeere, Pfefferminze, Fenchel und Kamille.

Mittel gegen Durchfall: Nahrungszunahme

Rohes Fleisch und Rohmilchkäse zählen laut der «Schweizerischen Eidgenossenschaft» zu den Risikoprodukten und sollen nicht nur in Hinblick auf potenzielle Infektionen vermieden werden. Milchprodukte im Allgemeinen sowie Süssigkeiten sollten aufgrund des hohen Fettgehalts und der daraus resultierenden schweren Verdaulichkeit vermieden werden.

Um den Darm beim Auftreten von Durchfall zu unterstützen, ist der Verzehr von Schonkost wie Zwieback und Knäckebrot ebenso wie weichgekochte Nudeln und Reis geeignet. Alternativ können Fleisch, Fisch sowie Bananen, Äpfel, Karotten und Kartoffeln püriert verzehrt werden, dabei sollten Gewürze sparsam verwendet werden.

Abhilfe schafft Pektin

Der Quellstoff Pektin ist bekannt in seiner Funktion, Flüssigkeit zu binden und somit zur Reduzierung von Durchfall beizutragen. Zusätzlich trägt Pektin zum Schutz der Darmwand bei, indem giftige Bakterien besser ausgeschieden werden. Da sich Pektin in Äpfeln und Karotten befindet, ist dieses Obst und Gemüse sehr empfehlenswert.

Publiziert von der Redaktion, Titelbild: iStock, Thinkstock

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