Bloss keinen Kaffee!Die besten Hausmittel gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft

Kaffee, Zitronen, Pommes: Bei Sodbrennen in der Schwangerschaft sollten Schwangere besser auf einige Lebensmittel verzichten und stattdessen auf diese bewährten Hausmittel setzen.

Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft
Kaffee kann schnell Sodbrennen in der Schwangerschaft auslösen. © Unsplash

Ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, das sich bis in den Rachen- und Brustraum ausbreitet, und dazu häufig noch ständiges Aufstossen  – viele Schwangere leiden unter den unangenehmen Sodbrennen. Dies tritt vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel auf, wenn das Baby immer grösser wird und die Geburt naht. Mit diesen Ernährungstipps und Hausmitteln lassen sich das Brennen in der Speiseröhre und das saure Aufstossen lindern.

Was ist Sodbrennen?

Die Magensäure verwandelt feste Nahrung im Magen in einen leicht verdaulichen Brei. Normalerweise verhindert ein Schliessmuskel am Übergang von der Speiseröhre zum Magen das Zurückfliessen von Speisebrei und Magensaft – wie ein Ventil. Schliesst dieser Muskel nicht richtig, kann saurer Magensaft in die Speiseröhre aufsteigen. Die Säure in diesem Saft greift die Schleimhaut der Speiseröhre an, was zu brennenden Schmerzen führt. Häufig ist Sodbrennen auch mit saurem Aufstossen verbunden.

Wie Sodbrennen in der Schwangerschaft entsteht

Sodbrennen bei Schwangeren hat hauptsächlich zwei Ursachen: Einerseits verändern die Schwangerschaft und das heranwachsende Baby die Hormone der werdenden Mutter. Das Hormon Progesteron lockert den Schliessmuskel zwischen der Speiseröhre und dem Magen. Dadurch kann die Magensäure schlechter im Magen gehalten werden. Andererseits wachsen das Baby und die Gebärmutter immer mehr. Dadurch übt die Gebärmutter im letzten Drittel der Schwangerschaft zunehmend Druck auf den Magen aus. Je grösser das Kind wird, desto grösser wird auch der Druck.

Sodbrennen ist eine der häufigsten Beschwerden während der Schwangerschaft. Die meisten Frauen bemerken es erstmals gegen Mitte der Schwangerschaft, wenige sogar schon in der Frühschwangerschaft. Im Laufe des letzten Schwangerschaftsdrittels tritt Sodbrennen bei bis zu 80 Prozent der Frauen in unterschiedlicher Stärke auf. Die Symptome treten oft etwa eine halbe Stunde nach dem Essen auf oder nachts, denn sie sind im Liegen besonders stark ausgeprägt. Auch beim Husten oder Heben schwerer Gegenstände macht sich Sodbrennen stärker bemerkbar.

5 Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft

Diese Tipps und Hausmittel helfen, die Magensäure in Schach zu halten:

1. Häufiger essen

Nehmen Sie besser mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich als wenige grosse Mahlzeiten. Eine grosse Mahlzeit übt mehr Druck auf den Magen aus als mehrere kleine Portionen. Dadurch erhöht sich das Risiko, dass Magensäure in die Speiseröhre vordringt.

2. Besser kauen

Kauen Sie beim Essen sorgfältig. Das macht es dem Magen leichter, die aufgenommenen Nahrungsmittel zu verdauen.

3. Essen und Trinken trennen

Trinken Sie während der Mahlzeiten wenig. Verlegen Sie die Flüssigkeitsaufnahme auf die Zeiten zwischen den Mahlzeiten. Zusätzliche Flüssigkeit baut auch zusätzlichen Druck im Magen auf.

4. Anders schlafen

Schlafen Sie mit leicht erhöhtem Oberkörper, zum Beispiel mithilfe eines zusätzlichen Kissens. Dadurch kann die Magensäure im Liegen nicht mehr so leicht aufsteigen. Schlafen Sie zudem auf der linken Seite. Dadurch liegt der Magen, der sich in der linken Körperhälfte befindet, niedriger als die Speiseröhre.

5. Keine späten Snacks

Essen Sie abends kurz vor dem Schlafen nichts mehr. Wenn Sie die letzte Mahlzeit des Tages mehr als eine Stunde vor dem Zubettgehen zu sich nehmen, beugen Sie dem nächtlichen Sodbrennen in der Schwangerschaft effektiv vor.

Lebensmittel, die gegen Sodbrennen helfen

Bestimmte Lebensmittel lindern den brennenden Schmerz und das unangenehme Aufstossen. Zu ihnen zählen:

Haferflocken, ein Stück Weissbrot, Zwieback oder Reiswaffeln helfen, die Säure zu binden. Sie können auch ein bis zwei Esslöffel trockene Haferflocken gründlich kauen.

Eiweissreiche Produkte wie Quark und Joghurt sind natürliche Mittel, die Magensäure neutralisieren und Beschwerden verringern.

Hilfsmittel bei Sodbrennen.
Joghurt lindert die Schmerzen bei Sodbrennen. © iStock, Thinkstock

Bananen regen die Produktion von Schleim an und schützen so die Magenschleimhaut. Bis zu drei Bananen täglich sind in Ordnung. Allerdings können sie eine Verstopfung verursachen.

Ein Glas Milch nach dem Essen in kleinen Schlucken trinken. Dies schützt die Speiseröhre und fördert die Verdauung.

Eine gekochte Kartoffel oder eine rohe Karotte helfen, die Magensäure zu neutralisieren.

Stilles Wasser: Einigen Schwangeren hilft es auch, einfach nur ein grosses Glas stilles Wasser zu trinken.

Senf: Nehmen Sie nach der Mahlzeit einen Teelöffel Senf zu sich. Er reduziert die Magensäure, derim Senf enthaltene Essig bremst zudem die Säureproduktion.

Fencheltee ist ein natürliches Hausmittel. Die Pflanze ist dank den ätherischen Ölen Anethol und Fenchol ein Universalheilmittel bei Magen-Darm-Beschwerden.

Haselnüsse oder Mandeln helfen, die überschüssige Magensäure zu binden. Gleichzeitig wirken sie entzündungshemmend auf Magenschleimhaut und Speiseröhre. 

Kaugummi: Durch intensives Kauen von Kaugummi wird die Speichelbildung angeregt und die Speiseröhre dadurch von aggressiver Säure befreit. Meiden Sie in der Schwangerschaft Kaugummis mit Pfefferminze, da diese in grösseren Dosen die Gebärmutter stimulieren und Wehen auslösen können.

Lebensmittel, die Schwangere bei Sodbrennen meiden sollten

Die Ernährung beeinflusst die Verdauung stark und hat somit auch Einfluss auf die Ausprägung des Sodbrennens. Bevorzugen Sie deshalb bei häufigem Sodbrennen leicht verdauliche Speisen. Folgende Lebensmittel sollten Schwangere meiden, um unangenehme Beschwerden vorzubeugen:

  • Kaffee, schwarzer Tee, scharfe Gewürze, Süssigkeiten, Zucker und Nüsse fördern die Magensäurebildung.
  • Kohlensäurehaltige Getränke, Äpfel und Zitrusfrüchte enthalten viel Säure.
  • Frittiertes Essen, Mayonnaise, fette Fleisch- und Backwaren enthalten viel Fett.
  • Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Mais und Eier sind schwer verdaulich.

Medikamente für die werdende Mutter?

Verringert sich das Sodbrennen durch Hausmittel und eine gesunde Ernährung nicht, können Medikamente helfen.

Was dürfen Schwangere nehmen

Die Charité Berlin bietet mit Embryotox ein kostenloses Portal mit unabhängigen Informationen zur Verträglichkeit von Arzneimitteln in Schwangerschaft und Stillzeit. Derzeit sind über 400 Medikamente gelistet.

Schwangere sollten allerdings nur Medikamente einnehmen, welche die Magensäure binden. Dazu zählen bestimmte Mineralien wie Kalzium, Aluminium und Magnesium. Es ist wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Arzt oder einem Apotheker absprechen. Denn während der Schwangerschaft sollten Sie generell vorsichtig mit der Einnahme von Medikamenten sein, um Ihr Kind nicht zu gefährden.

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