Juhui, die ersten Zähnchen!Wie Sie helfen können, wenn Babys zahnen

Wenn Babys zahnen, sind unruhige Nächte vorprogrammiert. An diesen typischen Symptomen erkennen Sie das Zahnen – und mit diesen 8 Tipps lassen sich die Schmerzen gut lindern.

Was hilft beim Zahnen? Babys erster Zahn 
Wenn Babys zahnen beginnt ein anstrengender Lebensabschnitt. © iStock / Getty Images Plus

Die meisten Babys sind ungefähr vier bis sechs Monate alt, wenn das erste Zähnchen durchbricht. Abweichungen mehrerer Monate sind jedoch völlig normal. So gibt es sowohl Kinder, die schon mit ersten Zähnen im Mund zur Welt kommen oder schon nach drei Monaten Zähne bekommen. Genauso gibt es aber auch Kinder, die im Alter von zehn Monaten noch zahnlos sind. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn bei Ihrem Kleinkind im ersten Lebensjahr noch keine Anzeichen der ersten Zähne erkennbar sind.

Welches ist das erste Zähnchen?

Zunächst brechen bei den meisten Kindern die beiden unteren Schneidezähne durch, kurze Zeit später in der Regel die oberen Schneidezähne. Darauf folgen oft die seitlich sitzenden Zähne. Nun kommen die vorderen Backenzähne, anschliessend die beiden hinteren. Der letzte Zahn ist oft einer der oberen, hinteren Backenzähne.

Mit etwa zweieinhalb Jahren ist das kindliche Milchgebiss vollständig entwickelt. Ein komplettes Kindergebiss besteht aus 20 Milchzähnen, je zehn im Ober- und im Unterkiefer. Damit ist das Zahnen abgeschlossen.

Infografik zu den ersten Zähnen

So erkennen Sie, dass Ihr Baby zahnt

Manche Kleinkinder bekommen ihre Zähne ohne ein Symptom oder Anzeichen von Schmerzen. Für andere kann jeder Zahn ein Problem sein und teilweise mit starken Schmerzen oder sogar leichtem Fieber verbunden. Zahnen Kleinkinder, sind sie oft unruhig und weinerlich oder haben schlechte Laune. Auch Quengeln und häufiges Weinen sind ganz normal. Zudem schlafen zahnende Kinder oft eher unruhig.

Erstes Anzeichen für das Zahnen ist ein vermehrter Speichelfluss des Babys. Das Kind sabbert stark und nagt und lutscht an allem, was greifbar ist. Ist nichts Passendes in der Nähe, benützt es die eigene Faust oder einzelne Finger. Bei manchen Babys kann man im Mundinneren eine rote, unebene Zahnleiste sehen. Gegen diese Stellen drücken die Kinder sich dann gerne harte Gegenstände, um die Schmerzen zu lindern. Passen Sie auf, dass Ihr Baby keine kleinen Teile in den Mund steckt. Es könnte diese verschlucken!

Auch reiben viele Kinder mit den Händchen an den Wangen oder an den Ohren, denn dies lindert das Spannungsgefühl im Kiefer. Ein weiteres Symptom, das die ersten Zähne ankündigt, sind warme, gerötete Wangen und geschwollenes Zahnfleisch. Durch das viele Sabbern kann es sogar sein, dass die Haut des Babys im Mundbereich wund wird.

Fieber, Durchfall und wenig Appetit

Manche Kinder haben in der Zeit des Zahnens erhöhte Temperatur oder sogar leichtes Fieber. Das Fieber sollte aber nicht über 38 Grad steigen. Ist der neue Zahn da, lässt es zudem schnell nach.

Hat Ihr Baby mehrere Tage Fieber oder steigt die Temperatur über 38 Grad, ist dies nicht mehr als einfaches Symptom des Zahnens zu werten. Dahinter kann ein Infekt stecken. Deswegen sollten Sie bei unklaren Beschwerden oder hohem Fieber den Kinderarzt konsultieren.

Manche Eltern berichten auch von Durchfall oder einem wunden Po in der Zeit des Zahnens und davon, dass ihr Baby beim Zahnen weniger Appetit hat als gewöhnlich.

Diese Tipps helfen gegen Beschwerden beim Zahnen

Ihr Baby zahnt. Diese Tipps helfen, die Symptome des Zahnens zu lindern. Gute Besserung, Baby!

1. Zuwendung und Nähe

Zahnende Kinder brauchen Nähe und liebevolle Aufmerksamkeit. Häufiges Tragen, kuscheln, Zeit zu zweit und bei sehr kleinen Babys auch das Nuckeln an der Brust helfen, den Druck im Mund besser auszuhalten. Haben Sie Geduld mit Ihrer kleinen Maus. Die ersten Zähne zu bekommen, verlangt einiges an Energie ab.

2. Kauen

Babys spüren instinktiv, was ihnen beim Zahnen hilft: Kauen. Das Durchbrechen der Zähne drückt, juckt und reizt das Zahnfleisch. Gegendruck durch Kauen verschafft dem Baby Erleichterung und wirkt zusätzlich wie eine Massage auf das Zahnfleisch. Geben Sie Ihrem Kind deshalb einen Kau- oder Beissring.

Alternativ lassen Sie es auf harten Dingen wie einer Karotte oder einem Stück hartem Brot herumbeissen. Aber aufgepasst: Dauerhaftes und ständiges Beissen auf Lebensmitteln begünstigt Karies.

Beisst Ihr Baby lieber auf weiches Material? In diesem Fall ist auch ein kalter, feuchter Waschlappen eine Variante. Aus hygienischen Gründen sollten Sie diesen aber mehrmals am Tag wechseln.

Tipps, wenn Babys erster Zahn wächst.
 Ein Beissring lindert die Zahnungsschmerzen des Babys. © iStock, Thinkstock

3. Kühlen

Kälte lindert die Beschwerden und den Schmerz beim Zahnen. Legen Sie beispielsweise einen Löffel in den Kühlschrank und halten Sie ihn anschliessend auf die Wangen des Babys. Achtung: Legen Sie den Löffel nicht ins Gefrierfach, da er ansonsten zu kalt wird. Es gibt auch Beissringe mit Kühlfunktion. Diese wirken abschwellend bei gereiztem Zahnfleisch. 

4. Zahnungsgel oder ätherische Öle

Extra für die Zeit des Zahnens gibt es Zahnungsgels auf rein pflanzlicher Basis, zum Beispiel mit Kamille, Salbei oder Nelke. Das Gel sollte zucker- und alkoholfrei sein. Manche Gels beinhalten ein Lokalanästhetikum, das die schmerzenden Stellen kurzfristig betäubt und so den Schmerz verschwinden lässt. Alternativ helfen sogenannte Zahnungsöle, die aus einem gut verträglichen, pflanzlichen Trägeröl und einer kleinen Menge ätherischer Öle bestehen. Lassen Sie sich in der Apotheke oder Drogerie beraten.

5. Homöopathie 

Ein guter Tipp für Eltern, die pflanzliche Heilmittel schätzen, sind homöopathische Globuli. Diese sind gut verträglich und haben praktisch keine Nebenwirkungen. In der Apotheke und der Drogerie gibt es Globuli, die extra für Zahnungsbeschwerden entwickelt wurden. Alternativ informieren Sie sich bei Ihrer Hebamme, beim Heilpraktiker oder bei einem Arzt und stimmen die Globuli in Zusammenarbeit mit dieser Fachperson individuell auf Ihr Kind ab.

Auch Schmerzzäpfchen gibt es auf homöopathischer Basis, zum Beispiel Viburcol oder Chamomilla-Zäpfchen. Diese beruhigen die Kinder, senken jedoch nicht das Fieber.

6. Sanfte Massage 

Mit sauberen Fingern oder einer Fingerzahnbürste können Sie das Zahnfleisch des Babys leicht massieren. Ihr Baby wird Ihnen zeigen, ob ihm das gefällt oder nicht. Während der Massage können Sie zusätzlich ungesüssten Kamillentee oder Salbeitee auf das Zahnfleisch auftragen. Dies wirkt entzündungshemmend und lindert den Schmerz.

7. Bernsteinkette

Viele Eltern habe auch gute Erfahrungen mit Bernsteinketten gemacht. Diese werden kleinen Kindern um den Hals gelegt. Achten Sie darauf, dass die Kette nicht zu locker oder zu straff sitzt und dass die Steine einzeln verknotet sind. Bei starker Belastung sollte sich ein Sicherheitsverschluss öffnen, aber die Schnurr darf nicht reissen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Baby einzelne Perlen verschluckt. Bernsteinketten können Sie in der Drogerie oder Apotheke kaufen.

8. Schmerzzäpfchen für den Notfall

Erst wenn die natürliche Behandlung die Schmerzen Ihres Kindes beim Zahnen nicht genügend lindert und es Fieber hat – gerade zur Nacht hin – können Sie auch einmal ein Schmerzzäpfchen mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen geben.

Similasan Zahnungs-Beschwerden

Bei Gereiztheit, Unruhe und Schmerzen beim Zahnen. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Similisan AG

 

Im Forum diskutieren